Freitag, 23. April 2010

Plaene sind dazu da ueber den Haufen geworfen zu werden :)

Wow… ich bin nun wirklich schon 2 ½ Monate in Australien und es fuehlt sich eher so an als ob ich erst letzte Woche hier angekommen bin.


Erst heute morgen bin ich bei strahlend blauem Himmel und herrlichsten Sonnenschein zum Zug gelaufen und habe bei mir gedacht, dass Perth wirklich eine wunderschoene Stadt ist, in der man sich wunderbar wohl fuehlen kann.

Nichts desto trotz merke ich langsam, dass es Zeit wird, weiter zu ziehen und mehr von diesem faszinierenden Land zu sehen.

Da kam eine SMS am Dienstag genau richtig. Ganz am Anfang kurz nachdem ich in Australien angekommen war hatte ich Kontakt mit Su. Sie hatte in Zuerich an der Rezeption gearbeitet und ist vor ca 1 ½ Jahren nach Australien, genauer nach Melbourne ins Hyatt gegangen.

Und sie hatte den Plan Ende Mai/ Anfang Juni mit einem Campervan die Westkueste zu bereisen und hatte mich gefragt, ob ich nicht mitkommen will. Klang wie ein absolute genialer Plan und ich sagte ihr damals zu. Aber dann kam ja Kununurra dawzwischen und der Plan war ja 4 Monate oben im Norden zu bleiben, was bis Ende Juli gehiessen haette. Also musste ich Su wieder absagen. Und nach dem Choas und ich nicht wusste wie es bei mir weiter gehen wuerde, wollte ich erst Mal keine neue Zusage fuer einen Roadtrip machen, der noch Monate weg war. Wer weiss ich ob ich solange finanziell ueberhaupt ueberleben wuerde, sollte ich kein Job finden.



Aber es hat sich ja alles wirklich zu meinem Besten entwickelt und in den letzten Tagen hatte ich immer wieder ueber meine Reiseplaene nachgedacht. Der urspruengliche Plan war ja, 6 Monate an einem Ort zu bleiben und dann erst das Land wirklich zu bereisen. Aber das Reisfieber laesst sich einfach nicht abschuetteln. Und so kam mir Sues Idee immer wieder in den Sinn. Und ich beschloss fuer mich auf jeden Fall Ende Mai Perth zu verlassen und mir einen neuen netten Flecken Erde zu suchen an dem ich mich fuer 2 -3 Monate niederlassen koennte. Und dann kam eine SMS. Voellig unerwartet aber dafuer umso erfreulicher. Denn Su hatte noch keinen neuen Reisepartner fuer ihre Tour an der Westkueste gefunden und klopfte bei mir nochmals an, ob ich nicht doch Lust haette mit ihr mit zu kommen. Perfektes Timing sag ich nur. Ich musste auch nicht lange ueberlegen und sagte zu. Die Idee hoerte sich ja beim ersten Mal schon fantastisch an, aber jetzt klang sie nochmals 1000mal besser. Und wenn alles wirklich so klappt wie ich mir das momentan ausrechne, bin ich ab Mitte Mai auch Besitzerin eines Campervans. Gut die Anschaffung ist noch nicht getaetigt, das Objekt der Begierde ist momentan noch ein Phantasiewagen, aber die Aushaenge der zu verkaufenden Vans im Backpacker lassen Hoffnung spriessen.

Es war ja schon immer ein Traum von mir einen Van zu besitzen und damit durch die Gegend zu reisen. Dieses Jahr scheint wirklich das Jahr der Traumerfuellung zu sein.



Erst gestern habe ich mich mit einem schwedischen Maedel in der Jugendherberge unterhalten und in solchen Gespraechen kommt man dann drauf, warum man eigentlich so weit weg der Heimat ein voellig fremdes Land bereist. Und ich habe gemerkt, wie froh ich bin, dass ich a) den Schritt gewagt habe und b) so positive ueberrascht bin, wie gut mir das Land bisher gefaellt. Australien war ja schon immer ein Traum von mir. Seit Jahren wuenschte ich, dieses Land zu sehen. Aber wenn man sich so lange etwas wuenscht und in Gedanken ausmalt, ist es doch oft so, dass die Realitaet eher enttaeuschend ist. Aber bisher muss ich sagen, bin ich nicht eine Sekunde enttaeuscht worden. Gut, ich bin noch nicht all zu lange hier und all zu viel gesehen habe ich auch noch nicht. Es kann sich natuerlich alles noch um 180 Grad drehen, was ich natuerlich nicht hoffe, aber momentan fuehle ich mich hier Pudel wohl. Wenn jetzt noch die eine oder andere Person aus der Heimat hier waere, wuerde ich wahrscheinlich platzen vor Glueck. Abe rich trag Euch wenigstens in Gedanken bei mir und bin dankbar fuer all die Unterstueztung die ich erfahren darf. Und es freut mich immer tierisch zu hoeren, wer meinen Blogg liest und dass es Euch gefaellt meine kleinen Abenteuer auf diese Weise mit zu verfolgen.

Aber jetzt hab ich nur von meinen Plaenen berichtet und gar nicht, was ich letzte Woche erlebt habe. Sonntag war ein richtig gutter Tag. Ich war ja Mittags und Abends im Restaurant eingeteilt und es war draussen das herrlichste Wetter. Aber wenigstens kann ich vom Restaurant aus auf den Hafen sehen und einen tollen Ausblick geniessen. Als es an die “Zimmerstunde” (auch genannt Mittagspause) ging erwaehnte einer der Koeche, dass er fischen gehen wollte und ich gerne mitkommen koennte. Man kann seine Pause kaum besser verbringen als am Ozean zu sitzen, sich die Sonne auf die Haut scheinen zu lassen und dem Rauschen der Wellen zu zu hoeren. Der grosse Fang blieb fuer Michael zwar aus, aber wir haben uns dafuer ueber Gott und die Welt unterhalten waehrend er unermuedlich seine Angelschnur in die Wellen warf. Doch was war das… nein das konnte nicht sein… doch tatsache. Zwei Deflinfinnen tauchten ploetzlich aus dem Wasser auf und der Ruecken der Tiere glitzerte im Sonnenlicht. WAHNSINN… mein Herz begann heftigst zu klopfen als ich diese beiden wunderschoenen und anmutigen Tiere sah. Immer wieder tauchten sie aus dem Wasser auf um nach Luft zu schnappen um dann wieder in einem eleganten Bogen nach unten zu tauchen.
Diese Tiere sind einfach was besonderes. Aber wie es meistens ins solchen Momenten ist, hatte ich natuerlich keine Kamera bei mir und meine Handykamera wollte einfach nicht mitspielen. Aber die Erinnerung an diesen besonderen Moment werde ich immer behalten. Einen kurzen Augenblick zeigte sich sogar ein dritter Delfin. Ich war hin und weg und bin am Abend fast durch das Restaurant geschwebt.

Der Rest der Woche war abgesehen von der Planschmiederei nicht wirklich spannend. Ich bin momentan fast nur zum Schlafen im Backpacker. Heisst ich lasse mich auch nicht wirklich von anderen vor Ort stoeren. Bin abends nach der Doppelschicht (Office & Restaurant) eh so muede dass ich direkt ins Bett falle und schlafe bis der Wecker klingelt, egal was um mich rum passiert.

Das Wochenende was vor uns liegt ist mal wieder mit Restaurantarbeit gefuellt aber Montag ist hier ein Feiertag und so wie es aussieht habe ich den Tag auch komplett frei. Der erste freie Tag nach 2 kompletten Wochen durcharbeiten. Oh wie ich mich aufs Ausschlafen freue. :)

Sonntag, 18. April 2010

Up in the Air

Ja also das mit dem Job ist so ne Sache.... Australier können doch verdammt unzuverlässig sein und so weiss ich heute noch nicht, ob ich nach nächster Woche noch einen Job im Office habe oder nicht. Dafür mache ich immer mehr Stunden im Restaurant. So hatte ich letzte Woche nur Sonntag frei und diese und nächste Woche gar keinen freien Tag, da ich bis auf zwei Abende neben dem Officejob noch im Restaurant sein werde. Könnt ihr die Dollarzeichen in meinen Augen sehen? Aber trotz der Arbeit schaffe ich es doch noch die eine oder andere Freizeitaktivität zu absolvieren ;)
so habe ich mich z.B. Donnerstag mit Ina nach der Arbeit noch zum Shoppen getroffen und habe mir eine Bratpfanne geleistet.

Nachdem ich dann Samstag von donnernden Flugzeugmotoren geweckt wurde, wollte ich eigentlich einen gemütlichen Tag machen. Ewas in die Stadt gehen, auf die Post, lecker Lunch kochen usw. Doch auf dem Weg zur Post traf ich den einen Irischen Bewohner des Backpackers mit dem ich beim Dinner schon mal zusammen sass. Und gemeinsam beschlossen wir das Red Bull Air Race, welches am Wochenende in Perth statt fand und der Grund für mein verfrühtes aufwachen war, mal näher anzuschauen. Also hatte ich eine Begleitung welche mir das Paket zur Post trug und ein volles Programm für den Tag. 
Als wir von der Post ins Backpacker zurück kamen um uns für unseren kleinen Ausflug zu rüsten trafen wir auf Rachel. Sie war seit Montag im Backpacker und suchte den Weg in den Kings Park. Wir konnten die junge Engländerin (ok so jung war sie nicht mehr, sie ist auch schon 30 ;)) ja nicht so hilflos stehen lassen. also zogen die Engländerin, der Ire und die Deutsche los um das Glück zu suchen. So landeten wir erst Mal am Jetti (Pieranlage unten am Fluss) um dort direkt zu schauen, wie das Air Race aussah und wie das ganze überhaupt aufgebaut war. 


Flugzeug direkt über dem Jetti


Danach beschlossen wir gemeinsam zum Kings Park zu laufen. Naja irgendwie hatten wir die Entfernung etwas unterschätzt und wir Mädels mit unseren FlipFlops waren für den Ausflug auch bestens gerüstet. 
Auf dem Weg zum Park alberten wir noch an Fitnessgeräten herum, 
nicht ahnend was noch auf uns zukommen würde.


Als wir dann endlich am Fusse des Parks angekommen waren, suchten wir verzweifelt einen Weg nach oben. Irgendwie führten alle Wege eher wieder nach unten und Richtung Stadt. Doch endlich öffnete sich das Gestrüpp zu unserer Rechten und wir standen an der untersten Stufe einer sehr steilen Treppe nach oben. Im ersten Moment sah die gar nicht so steil und lang aus, also machten wir uns ans klettern. Aber ganz ehrlich, ich kam ganz schön ins Schnaufen. Und ich war nicht die einzige. Das hat man davon, wenn man nie Sport macht.
Der Weg nach oben... sieht irgendwie harmlos aus. Wars aber nicht


Aber wir wurden oben mit einem Traumhaften Ausblick und beste Sicht auf den Parcours belohnt. Und das Wetter war traumhaft. Sonnenschein, 28° und ein leichtes Lüftchen damit einem nicht zu heiss wurde.
Da liessen sich alle Anstrengungen leicht vergessen und wir setzten uns entspannt auf den Rasen und schauten den Halsbrecherischen Flugkunststücken zu.






Irgendwann mussten wir uns aber wieder an den Abstieg machen, ich hatte nämlich noch Wäsche zum Aufhängen. Und eine Hose davon musste bis abends trocknen, damit ich die zur Arbeit anziehen konnte.

Aber bevor es dann wirklich zur Arbeit los ging traf ich mich mit Ina und Uwe noch auf einen Kaffee und genoss die Sonne wirklich so lange es ging.

Abends war es mal wieder sehr hektisch im Restaurant und ich merkte, dass ich mir wohl eine Blase mit meinen FlipFlops geholt hatte. Na wunderbar. Also Zähnezusammen beissen und immer an das Geld denken ;)

Jetzt muss ich dann auch gleich wieder los um die Mittags- und Abendsschicht im Restaurant zu bestreiten.


Euch allen einen herrlichen Sonntag


Mittwoch, 14. April 2010

Get rich or die trying??

N
Nein ganz so schlimm ist es nicht, ich arbeite mich nicht zu Tode, dafür sind die Australier dann doch zu gemütlich in ihrem Arbeitsverhalten ;).
Wo war ich stehen geblieben, ach ja Ostern. Herrliches langes Wochenende. Die Fish 'n Chips habe ich dann doch sogar noch unter freiem Himmel geniessen können. Samstag war dann Einkaufen und Wäschewaschen angesagt (hatte ich ja bereits in meinem allerletzten Blogg erwähnt). Der Wasserkocher tut seit dem auch sehr gute Dienste. Samstag Nacht ist dann Anja bei mir ins Zimmer gezogen. Deutsche und keine Richtige Working Holiday Touristin. Anja hat bereits vor Jahren in Sydney studiert und ihr grösster Wunsch ist es wieder in Australien zu leben. Momentan ist sie zwar auf dem Working Holiday Visum hier sucht aber eine Festanstellung und will am liebsten nie wieder nach Deutschland zurück, ausser zu Besuch natürlich. Und hier in Perth hat sie Vorstellungsgespräche gehabt. Tja und im gleichen Flieger von Sydney nach Perth sass noch Lyanne, eine  Canadiern und eine wahre Working Holiday Reisende. Und beide sind hier im Old Swan Barrack gelandet. Und wir drei verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Ich hab die beiden erst Sonntag wirklich kennen gelernt. Denn ich lag mal wieder schon im Bett als Anja das Zimmer bezog. Sonntag wollte ich dann einen Ausflug ins Weingebiet machen. Ins Swan Valley, bot den beiden auch an mitzukommen aber sie wollten lieber erst Mal Perth sehen, bevor sie sich auf das Umland stürtzen. Konnte ich sehr gut verstehen. Ich liess mich aber von meinem Vorhaben nicht abbringen und packte meinen kleinen Rucksack für eine Tagestour in den Reben. Kleines Picknick, nen Strandtuch und was man sonst noch so alles braucht. Und so zog ich los und setzte mich in den Zug. Vorher alles wunderbar im Internet recherchiert wo ich aussteigen muss, wo ungefähr das Tourismus Info Büro ist und wo die Weingüter sind. Als ich ankam, sah das alles aber ganz anders aus. Wo war nochmal die Touri Info und wo zur Hölle soll es hier Reben haben? Nicht falsch verstehen, der Ort Guidlford (bzw. immer noch Stadtteil von Perth) war sehr schnugglig, hatte ein paar nette Cafes, Antiquitäten Läden und verträumte Häuschen. Aber ich wollte ja in die Natur raus.

Die Post von Guildford


Nett... oder?


Nach kurzem Suchen fand ich dann auch das "Infocenter" dort hatten sie dann auch ganz viele Tagesbustouren durch das Swan Valley im Angebot aber natürlich auch zu entsprechenden Preisen. Nein nein, ich muss langsam Anfangen zu sparen und werde das Swan Valley zu Fuss erkunden. Das war der Plan. Also schnappte ich mir eine Karte und lief los. Und lief und lief, da endlich die ersten Reben, direkt an der Strasse. WIE TOLL. Ich hab mich echt gefreut wie so ein kleines Kind. Da ich dazu noch meinen Ipod mit richtig guter Musik auf den Ohren hatte fing ich halb an zu tanzen beim weiter Laufen. Ok, hoffentlich kommt jetzt niemand und ruft das kleine blaue Wägelchen oder so. Ohne weiter auf die verwunderten Blicke der vorbeifahrenden Autofahrer zu achten tänzelte ich weiter und genoss die Sonne und das Leben. Aber ziemlich bald merkte ich, dass die geplante Strecke, die so wunderbar niedlich auf der Karte aussah vielleicht doch etwas weit sein könnte. Und die dunklen Wolken am Himmel luden auch nicht gerade zu Gewaltmärschen ein. Also entschloss ich mich nach gut 1 1/2 Stunden umzukehren und wieder in die Ortschaft zu laufen. Hinzu kam auch noch, dass es nicht halb so romantisch war von der Landschaft her wie vorgestellt. Also nicht falsch verstehen, es war wirklich schön, aber man lief halt die ganze Zeit an der Strasse und zum Teil gabs nicht mal ein Gehweg.


Australische Weingüter... mit Palmen ;)

Als ich dann wieder in Guildford zurück war, konnte ich glücklich feststellen, dass die Wolken etwas lichter geworden waren und ich doch noch mein Picknick am Swan River machen konnte. Juchhu. Viele Bootsausflügler waren mit ihren kleinen Motorbooten auf dem Fluss unterwegs und der eine oder andere winkte auch fröhlich ans Ufer wo ich mein Vesper genoss.

Mein Picknickplatz, auf der anderen Flussseite 
links neben der Brücke


Irgendwann aber wollten die Wolken nicht mehr länger weg bleiben und zogen sich immer dichter über mir zusammen. Also packte ich meine Sachen zusammen und als die ersten Tropfen vielen lief ich die letzten Meter um in den Ort zu kommen. Aber einen ordentlichen Kaffee wollte ich mir nach meinem ausgedehnten Spaziergang dann schon noch gönnen und landete in einem sehr stylischen Cafe. Das war schon so stylisch dass man glaub ich schwul sein musste um dort eingestellt zu werden. Die Jungs die hinter dem Tresen standen waren es definitiv in ihren knacke engen Jeansshorts und den enganliegenden schwarzen T-Shirts. Auf alten Canapes und Sofas im hinteren Zimmer machte ich es mir gemütlich, trank genüsslich meinen "Flat White" und las die letzten Seiten meines Buches "Girl with the dragon tattoo" von Stieg Larsson.
Irgendwann wurde es dann aber wieder Zeit in die Stadt zurück zu fahren. Und ich traf auf eine fröhliche Anja und Lyanne die ihren Tag in der Stadt wohl ebenfalls genossen hatten und nun gemütlich in der Bar noch etwas trinken wollten und mich einluden mich dazu zu gesellen. Gerne nahm ich die Einladung an und so kam ich noch zu meinem Gläschen Australischen Weisswein. In gemütlicher Runde wurde geklöhnt und so ein richtiger Weiberabend entstand. Für den nächsten Tag verabredeten wir uns erst Mal zum gemeinsamen Frühstück und anschliessendem Trip nach Fremantle. Ich sollte als Tourguide dienen, schliesslich war ich schon am längsten hier in der Stadt.

Ostermontag war Fremantle dann natürlich total überlaufen und irgendwie kam der Charm des Stadtteils dadurch gar nicht so wirklich zur Geltung. Aber wir genossen die Sonne und machten uns einen schönen Tag. Abends erkundigten wir dann noch die Nachbarschaft des Backpackers, schliesslich war man ja im Partyviertel  von Perth. Aber wirklich Party war nicht, da ich ja am nächsten Tag wieder arbeiten musste und Anja zwei Vorstellungsgespräche hatte. Aber schön war es trotzdem.

Dienstag ging dann meine zweite Woche im Office los und solangsam hatte ich meine Routine. Ich versuchte es auch gemütlicher angehen zu lassen und mich dem Australischen Arbeitstempo anzupassen. Aber irgendwie gelang mir das glaub ich nicht wirklich. Und wenn ich das sage, könnt ihr euch vorstellen, wie langsam die Australier sind bzw. wie gemütlich ;).

Anja und Lyanne hatten spontan beschlossen Dienstag Abend einen Roadtrip in den Süden Western Australias zu starten. Eigentlich wollten sie mich mit einpacken, aber ich blieb die Vernünftige und trabte jeden Tag schön zur Arbeit. Freitag und Samstag war noch eine Schicht im Restaurant angesagt. 
Samstag kamen auch die Mädels von ihrer Tour zurück und entführten mich mit ihrem Mietwagen an den Cottesloe Beach. Nachdem ich beim Kartenlesen erst mal völlig die Orientierung verloren hatte und wir eine wunderbare Rundtour einmal um die Stadt gemacht hatten sind wir dann doch noch an dem traumhaften Strand angekommen. Und ich hatte definitiv  nicht damit gerechnet, dass es so ein herrlicher Tag werden würde. Tja blöd wenn man dann nur ein Bikinioberteil unter den Klamotten anhatte und anstatt der Bikinihose nur eine normale Unterhose, welche in diesem Fall nie und nimmer als Bikiniunterteil durch gehen würde. Und es war warm, und das Wasser lockte, und die Mädels machten sich langsam fertig sich in die Wellen zu stürzen. Und ich.... Da viel Lyanne ein, dass sie ja gerade Unterhosen gekauft hatte die viel eher als Bikini durch gingen. Meine Rettung. Also zog ich mich kompliziert in ein Handtuch gewickelt um und stürzte mich mit den beiden in die Fluten. OK stürzen ist übertrieben gesagt. Wir schlichen Schritt für Schritt in das eisige Wasser und wichen bei jeder Welle wieder ein Stück zurück. Aber wenn man erst mal drinnen war, war es einfach herrlich. Türkises Wasser, klare Sicht und ganz weicher Sandstrandboden. Und das mitten im April. EIN TRAUM.

Abends musste ich ja wieder ins Restaurant und als ich ins Backpacker zurück kam, war die Bar in der Jugendherberge leider schon geschlossen. Also schnackten wir nur noch ein bisserl und gingen dann bereits ins Bett. Lyanne hatte für den nächsten Tag eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Sie wollte in den Norden und schloss sich einem Deutschen und einer Israelin zu einer 6 tägigen Campertour an.
Anja und ich stromerten Sonntag nach ergiebigem Ausschlafen gemütlich durch die City und sind etwas shoppen gegangen. Herrlich wenn die Geschäfte Sonntags offen haben. Abends könnten wir uns dann den Luxus essen zu gehen und landeten bei einem kleinen Asiaten. Wenn man sich das richtige bestellt hätte, dann hätte das Essen auch sicher geschmeckt. Gut es war jetzt nicht grauenhaft, ich hatte einfach das falsche ausgewählt. Das kommt davon wenn man nur die europäisierten Chinesischen Restaurants kennt.

Montag war dann wieder Arbeiten angesagt, Anja hatte Runde Zwei ihrer Vorstellungsgespräche und würde abends wieder nach Sydney zurück fliegen, leider. Ich hatte mich bereits sehr an ihre Gesellschaft gewöhnt.

Nach einem ereignislosen Arbeitstag traf ich mich also auf einen letzten Drink mit Anja und so wie es aussah, hat sie zu 90% einen permanenten Job in Perth, aber ob sie ihn wirklich annehmen würde wusste sie noch nicht, da sie eigentlich lieber in Sydney bleiben würde. Dort aber die Jobaussichten nicht so rosig sind. Ich hoffe ja immer noch, dass sie in den Westen zurück kommt, aber erst Mal hiess es Abschied nehmen.
Ich war an dem Abend noch bei Ina zum Dinner eingeladen. Mal wieder so richtig zulangen bei dem leckeren Essen. Nudel-Gemüseauflauf mit Tomaten-Mozarella Blinies als Vorspeise und Apfel-Blätterteigtaschen zum Dessert. Gott war ich vollgegessen danach. Es hat aber auch geschmeckt.

Ach ja nach dem meine süssen Mädels aus Hongkong ausgezogen sind zog eine andere Canadiern in das Zimmer. Anja und ich haben vermutet, dass die gute ein kleines Shoppingproblem hat. Uns kam das auf jeden Fall zu Gute. Denn sie hatte viel zu viel Gepäck und durfte auf ihre nächste Tour nicht alles mitnehmen. Also musste sie aussortieren. Für mich vielen dabei ein Paar Schuhe, ein Australientop, ein Gürtel und ein Paar Ohringe ab. Anja deckte sich mit Tops ein. Ein Koffer blieb auch noch zurück. Eigentlich könnte ich den verkaufen. Der sieht noch aus wie neu und brauchen tue ich ihn nicht. Ich glaub das mach ich, mal schauen was ich dafür bekomme.

Heute Abend entscheidet sich dann noch, wie lange ich wirklich in dem Office weiterarbeiten kann. Die vier Wochen währen nächsten Freitag rum, aber meine Chefin würde mich auf der einen Seite gerne noch etwas behalten und auf der anderen Seite fänd sie es doof, wenn ich mir einen neunen Job suchen müsste, bevor ich weiter reise. Mal schauen wie es raus kommt. 
Was meine Pläne angeht, bin ich auch noch total unentschlossen. Jeden Tag habe ich eine andere Idee. Momentan tendiere ich dazu nach meinem Officejob mir wirklich einen Camperbus zu kaufen und in eine andere Stadt hier im Westen zu fahren und dort für die nächsten zwei Monate zu bleiben. Aber in welche Richtung genau ich will, weiss ich noch nicht. Ich glaub ich will mir von hier aus einen Job ausserhalb von Perth suchen und dann dorthin reisen. Aber nicht mehr so weit wie nach Kununurra, soviel ist sicher ;)

Wie es scheint bleibt es weiter spannend....



Samstag, 3. April 2010

Kleine Dinge

Ok ein Ziel meiner Australienreise habe ich wohl bereits erreicht... ;) Ich freue mich wieder über kleine Dinge. JAAA ich habe mir gerade einen Wasserkocher gekauft und ich liebe ihn. Der erste Tee steht bereits dampfend auf dem kleinen Tisch in meinem Zimmer im Backpackers. Und ich habe mir einen Teller, eine Müslischale und eine grosse Tasse gekauft. Aus gutem Porzellan in Apfelgrün. Ich sehs schon kommen und ich richte mich hier in meinem 4-Bettzimmer noch heimelig ein. ;) Nachher wird dann auch mal die Waschmaschine der Jugendherberge ausgetestet. Bestimmt so lustige Toploader welche eher als Dreckverteiler bekannt sind. Und da man 3 Doller pro Waschladung zahlen muss werde ich mir wohl angewöhnen Wäsche nicht mehr zu trennen und alles einfach auf heiss zu waschen.... Mal schauen wieviele meiner Klamotten das überleben ;)
Morgen habe ich einen Ausflug ins Swan Valley geplant. Das ist das Weinanbaugebiet hier in der Nähe von Perth (angeblich nur 25 Minuten weg). Habe auch schon Zutaten für ein kleines Picknick organisiert. Man wird erfinderisch wenn man keinen Kühlschrank zur Verfügung hat. Ich glaube mein Aluminiumfolienverbrauch wird ziemlich ansteigen in nächster Zeit.
So nun freue ich mich weitere an meinem Tee aus meiner tollen neuen Tasse und lasse meine Seele einfach baumeln ;)
Mein Spint in meinem Zimmer... 
erstaunlich was in so nen Schrank alles rein passt



Das obere Bett ist meins und auf dem Schreibtisch sieht
man meine tolle neue Tasse ;)



Das andere Stockbett im Zimmer, momentan
bewohnt von zwei ganz lieben Chinesinnen

Freitag, 2. April 2010

Becoming a backpacker

Ist es wirklich schon wieder drei Wochen her dass ich aus Kununurra zrück nach Perth geflüchtet bin?Tatsache Sonntag ist es soweit. Drei Wochen sind rum und einiges ist seit dem doch passiert. Ich hatte ja von meiner Jobsche berichtet und dass ich endlich meinen Allerwertesten hoch bekommen habe um eine Arbeitsstelle zu finden. Der Termin bei Adecco lief wirklich herrausragend. Aber nicht alles lief so glatt. The Dome (nationale Cafehauskette) wollte sich ja eigentlich bei mir melden. Dort hatte ich meinen Lebenslauf abgegeben als ich mir einen Kaffee bestellte. Und man war ja auch scheinbar sehr begeistert von mir und wollte mich unbedingt kontaktieren. Tja das geschah aber leider nie. Dann hatte ich ja das Probearbeiten im Pub. Ich hatte viel Spass, kam mir aber zwischen durch etwas verloren vor. Die hatten tatsächlich über 140 Biersorten an Lager und ich sollte mir merken können in welchem Kühlschrank welche Sorte stand. Na toll und dann versteh mal nen Local wenn er dir zuraunt welches Bier er gerne hätte, während die Stereoanlage aufgedreht ist. Und wie soll es anders sein, die Zapfhähne funktionieren natürlich nicht wie die in Europa bereits bedienten. Alles in allem also sehr chaotisch aber irgendwie hatte ich das Gefühl meine Sache nicht all zu schlecht gemacht zu haben. Aber anscheinend waren die vom Pub anderer Meinung und haben sich nie wieder bei mir gemeldet. Das ist auch etwas, an was ich mich hier defintiv noch gewöhnen muss. Man sagtt Dir hier ins Gesicht dass Du toll bist und man sich bei dir meldet und dann hört man nie wieder von den Leuten. Es wird einem nicht gesagt, dass man einen scheiss Job gemacht hat oder was man verbessern muss oder woran es gelegen hat. Man meldet sich einfach nicht mehr.

Naja, aber ich hatte ja noch das Vorstellungsgespräch in einem Restaurant. Das verlief erhlich gesagt sehr unkompliziert und dauerte 5 Minuten. James, der Restaurantmanager sah auch eher so aus, als sei er nach ner durchzechten Nacht gerade erst aufgestanden. Aber ich hatte wieder ein Termin zum Probearbeiten in der Tasche. Als Kellnerin/Foodrunner (heisst ich schnapp das Essen in der Küche und bringe es den Gästen und zwischen durch Handlangerarbeiten machen wie Besteck polieren, Servietten falten und Tische abräumen.) Also keine wirklich grosse Herausforderung aber es wäre ein Job. Und ich schien meine Sache diesmal wirklich nicht schlecht gemacht zu haben, da ich direkt gefragt wurde ob ich am nächsten Tag wieder arbeiten könnte. Diesmal sogar Mittags und Abends. Ich sah die Dollarzeichen in meinen Augen und sagte sofort zu. Das Team war auch wirklich nett, das Essen schien gut zu sein und die Köche nett und ruhig (welch Seltenheit ;) ). Ich hatte also endlich einen Job gefunden der mir Spass machte, den ich konnte (war ja nicht sooo schwer) und der meinem Konto sehr gut tun würde. Der einzige Haken bei der Sache naja gut die beiden Haken bei der Sachen waren einmal die Location und die Anzahl Stunden pro Woche. Das Restarant liegt nämlich in Fremantle. Wunderschön gelegen, direkt am Fisherboat Harbor, aber man braucht halt 30 Minuten aus der Stadt mit dem Zug. Und ich würde nur ca. 15 Stunden die Woche dort arbeiten können. Aber es war ein Anfang.  (www.charcharbull.com.au wen es interessiert)

Die WG die ich besichtigt hatte war eigentlich auch richtig klasse. Die beiden Jungs schienen mir sehr umgänglich und ‚open minded’. Hatten also nichts gegen Reisende wie mich. Aber mit dem Job in Fremantle schien es mir nicht wirklich praktisch zu sein nach Bull Creek zu ziehen, da ich vorallem abends im Restaurant arbeiten sollte und die Verbindung nicht wirklich ideal ist, vorallem Sonntags. Also habe ich den beiden Herren schweren Herzens abgesagt und war voller Überzegung, dass ich schnell etwas besseres finden würde. In der nächsten Woche durfte ich direkt Dienstag und Samstag wieder im Restaurant arbeiten und Mittwoch bis Freitag ging es dann tatsächlich auf die Messe um an der Registration dort zu arbeiten. Es handelte sich um die Australasische Öl und Gas Messe und jeder Beucher musste sich einzeln registrieren. Am ersten Tag waren es bereits 3000 Besucher. Gott sei Dank hatte sich ein Teil der Messegänger im Vorfeld online registriert sonst hätten wir keine Chance gehabt alle am ersten Tag mit Eintrittspässen versorgen zu können. Jeder Besucher musste nämlich seine komplette Adresse angeben und einen kleinen Fragebogen ausfüllen. Diese Informationen mussten wir dann in den PC eingeben und erst dann durften wir den Besuchern ihre Zugangskarten ausdrucken. Hier merkte man mal wieder dass die Astralier doch eher sehr entspannt sind. In Europa hätten die meisten wahrscheinlich einen Aufstand gemacht und keinerlei Daten angegeben. Ich hatte in den drei Tagen nur einen Herren der sich über die Wartezeit beschwert hat und meinen Kollegen links und rechts von mir ging es ähnlich. Also gerade mal 0.1% hat sich über den Prozess beschwert. Sowas wäre in Deutschland definitiv anders gelaufen. Apropos Deutschland: Ich war unter meinen Kollegen die einzige nicht englischsprechende Ausländerin (heisst der Rest war entweder Australier oder Engländer) und ausgerechnet in meiner Schlange stellten sich die wahrscheinlich einzigen zwei Deutschen Besucher der Messe an. Wir habe dann natürlich erst Mal etwas nett geplaudert und uns gegenseitig erzählt was man denn hier in Australien macht. Eine Visitenkarte habe ich auch erhalten, ich soll mich doch mal melden, eventell hätten die Herren einen Job für mich in Perth ;). Sachen gibts…

In der Messe stand doch tatsächlich eine
 der bunten Kühe aus der Schweiz rum

Freitag abends ging es dann noch spontan mit Ina, Katrin, Tim und Michi (ein Ex-Kollege von Katrin auf der Durchreise) ins Gefängnis von Fremantle. Nein wir haben Uwe dort nicht besucht, der musste arbeiten. Das Gefängnis ist seit 1991 nicht mehr in Betrieb, war aber eines der ersten Gebäude errichtet durch die Englischen Convicts, welche mit den Schiffen nach Australien verbannt wurden. Und sehr viel hatte sich seit dem 19. Jahrhundert auch nicht verändert. Und dazu soll es noch eines der drei bespuktesten Gebäude Australiens sein. Und wir wollten uns mit einem Guide (Führer) und jeder mit einer Taschenlampe bewaffnet nachts in dieses Gebäude wagen. Hilfe! Dank meinen Gruppenmitgliedern und dem fantastischen Erzähler Simon (unser Guide) wurde es ein richtig klasse Ausflug. Der eine oder andere Schauspieler jagte uns zwischen durch gehörig einen Schrecken ein und da ich es gewagt hatte mich mit Michi auf der Tour zu unterhalten musste ich ihn auch direkt auspeitschen. Aber ich hab mich nicht so wirklich getraut mit der 9-schwänzigen Katze zuzschlagen und überlies Simon die Peitsche. Ihm schien es mehr Spass zu machen den armen Michi zu peitschen. Aber es war natürlich harmlos und es ist niemand dabei zu Schaden gekommen, versprochen. Simon hat uns auch über seltsame Phänomene berichtet, die er zum Teil selbst in den Gemäuern des Gefängnisses erlebt hatte und welche ihm zum Teil auch nur erzählt wurden. Man hatte defintiv ein leicht beklemmendes Gefühl zwischen diesen meterdicken, schalldichten Mauern.

Das Gefängnis von Fremantle

Samstag bin ich dann endlich mal in ein Backpacker gezogen. Ewig konnte ich ja nicht das Büro von Ina und Uwe belagern und so ein Backpacker sollte man schon mal erlebt haben wenn man Working Holiday macht. Die erste Nacht war dann auch gleich ein Erlebnis. Ich hatte abends wieder im Restaurant gearbeitet und war ziemlich müde als ich in mein Zimmer kam. An dieser Stelle sollte ich vielleicht noch schnell erwähnen, dass ich in einem Vierbettzimmer wohne und dass es ein reines Mädchenzimmer ist. Eines der Betten schien unbewohnt aber mir blieb dennoch nur die Wahl eines der oben gelegenen Stockbetten zu beziehen. Aber die Betten sind gar nicht so unbequem. Auf jedenfall kam ich in mein Zimmer zurück nach der Arbeit und keine meiner Mitbewohnerinnen war anwesend. Sehr gut, da konnte ich mich wenigstens in Ruhe ausbreiten und Bettfertig machen. Trotz Müdigkeit habe ich dann doch noch eine ganze Weile mit Michaela geskypt bis dann die erste Mitbewohnerin rein kam. Sie schien sehr nett, machte kein grosses Aufhebens und ging ebenfalls gleich zu Bett. Ich schloss meinen Laptop und versuchte dann ebenfalls zu schalfen. Es dauerte ein paar Minuten, vielleicht auch eher ne halbe Stunde bis ich dann wirklich weg döste. Aber dann ging die Zimmertüre wieder auf und die nächste Mitbewohnerin trat ein. Und dieses junge Fräulein war alles andere als rücksichtsvoll und leise. Ich weiss nicht was sie genau angestellt hat, aber es brauchte auf jeden Fall ewig bis sie im Bett war und das Licht wieder aus war. Sie kam mir auch ehrlich gesagt recht betrunken vor. Das Schnarchen, welches ich kurz darauf von dem Bett unter mir vernahm, schien das noch zu bestätigen. Naja ich versuchte also wieder erneut einzuschlafen. Und ich war auch gerade dabei ins Land der Träme rüber zu gleiten als die Zimmertüre erneut aufgerissen wurde. Moment, wir waren doch bereits vollständig, wer sollte also jetzt noch ins Zimmer kommen? Ich war sofort hell wach und starrte af den Eindringling. Da stand tatsächlich ein Kerl bei uns im Zimmer. OH SHIT….was nun. Ich fing an ihn anzuschreien (ich wurde vorallem lauter um die beiden anderen zu wecken damit ich Untersützung erhalten würde, aber die beiden anderen schienen tief und fest zu schlafen) was zur Hölle er in unserem Zimmer wollte und dass er gefälligst verschwinden sollte. Nach einer gewissen Zeit (was mir vorkam wie Stunden) war er wohl dann endlich so eingeschüchtert von meinem Gekeife, dass er den Rückzug antrat. Und er legte das Schloss sogar noch so um, dass unsere Zimmertüre auch wirklich verschlossen war und keiner mehr ohne Schlüssel eindringen konnte. Meine nette betrunkene Mitbewohnerin hatte nämlich nicht richtig abgeschlossen. Na toll…
Wie sich dann am nächsten Mogen raus stellte war das der Freund eben jener Dame, aber sie war wohl zu betrunken um mitzubekommen, dass er sie besuchen wollte.

Die darauf folgenden Nächte sind seit dem Gott sei dank nicht mehr so aufregend gewesen und ich schlafe von Nacht zu Nacht besser. Aber Anfang der Woche dachte ich wirklich, dass ich das keine Woche aushalten würde. Und nun habe ich aus Ermangelung eines WG Zimmers meinen Aufenthalt im Backpacker nochmals verlängert. Erst mal eine Woche, aber solangsam gewöhne ich mich an meine Behausung und vielleicht verlänger ich nach der Woche nochmals. Meine Mitbewohnerinnen haben seit der ersten Nacht regelmässig gewechselt. Eine Nacht hatte ich das Zimmer sogar für mich alleine. Ist schon lustig wer da so alles in einem Backpacker übernachtet und mit wem man sich das Zimmer teilt. Aber bisher waren alle sehr umgänglich wenn auch nicht besonders kommunikativ. Nur ich muss mich jetzt endlich mal überwinden und abends in die Hauseigene Bar gehen und Kontakte knüpfen.

Nach meinem Messejob bzw. während dessen erhilet ich dann einen Anruf von Adecco. Man hatte einen weiteren Job für mich. Für vier Wochen in einem Office als Administrative Aushilfe. Sehr cool. Die Bezahlung stimmt und ich kann 37,5 Stunden die Woche arbeiten. Und von den Zeiten her kann ich abends sogar noch die eine oder andere Schicht im Restaurant machen. Sehr genial. Den Officejob mache ich nun schon seit Montag und ich kontrolliere die Unterlagen von Vertragspartnern der Firma ob sie vollständig sind und wenn was fehlt, schreibe ich die Leute an und treibe die fehlenden Dokumente ein. Nicht gerade der abenteuerlichste Job aber ich habe sehr nette Kollegen und ich muss mir definitiv nicht den Hintern aufreissen um die Arbeit zu erledigen. Nein, man sagt mir eher noch ich soll nicht so ein hohes Tempo beim Arbeiten vorlegen sondern es etwas gemütlicher nehmen. Das hatte ich nun ach noch nie. Aber ich werde mein bestes geben, schliesslich werde ich nach Stunden bezahlt ;)

Heute ist Karfreitag und ich geniesse meinen freien Tag. Lange geschlafen und im Bett gelgen und anschliessend den Bus an Strand genommen wo ich nun auch sitze und diesen Eintrag schreibe. Und ehrlich gesagt mir ist kalt. Es sind zwar 25°C aber es geht ein Wind… wahnsinn. Aber dennoch gibt es genug Verrückte, die sich in die Wellen stürzen und diesen Feiertag mit Baden verbringen. Brrrr mich bringen heute keine 10 Pferde ins Wasser und ich werd auch gleich meine Sachen zusammen packen und mir irgendwo drinne lecker Fish’n Chips gönnen J.