Sonntag, 24. April 2016

Alles Neu? Aber es ist doch noch gar nicht Mai

Ok jetzt habe ich Euch definitiv lang genug auf die Folter gespannt und Euch im Ungewissen gelassen, was mein Trip nach Tasmanien angeht. Ich hatte ja grossartig erzählt, dass ich erst Mal 1-2 Monate NICHTS mache nur geniesse und lebe. Tja das hatte sich ja mit meinem Job als Kellnerin ja ziemlich schnell erledigt gehabt.
Aber das ist ja nur ein Nebenerwerb und nichts auf Dauer. Also hatte ich vor einiger Zeit bereits einen Blick in ein Online-Job Portal. Und dabei bin ich auf ne ziemlich coole Sache gestossen: Sales, Event und Tourism Manager bei der Cascade Brauerei. Events & Bier die perfekte Kombination, richtig??? Tja nur wäre der Job in Hobart, Tasmanien. WAAAS auf die Insel ziehen?? Und dann auch noch bei den Temperaturen und Winter kommt auch.... Verdammt da zieht man auf die Südhalbkugel und muss dann wahrscheinlich jedem daheim erklären warum man gar nicht braun ist sondern den lieben langen Tag in langen Hosen und Pulli rum rennt. Schluck, wollte ich das wirklich? Naja, man kann es ja mal probieren, mit der Bewerbung. Nach Rücksprache mit Duncan und von ihm die nötige Ermutigung erhalten, aktualisierte ich meine Bewerbungsunterlagen und drücke senden. So jetzt hiess es warten, dachte ich zumindest 30 Minuten später klingelte mein Handy. Ooops damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ich wurde tatsächlich telefonisch schon mal ausgehorcht, ob es für sie überhaupt Sinn machen würde mich weiter zu interviewen. Scheinbar tat es das und für ein paar Tage später wurde ein Sykpe Interview mit dem obersten Manager und der Personaltante abgemacht.
Oh man, war ich nervös, die tollen sehr ausdrucksstarken (um nicht zu sagen lauten) Nachbarn machten es unmöglich das Interview an dem einzigen Tisch im Haus ähm hinterm Haus durch zu führen. Also Gartenstuhl rein geschleppt und PC auf der Kücheninsel aufgebaut. Weisse Wand check, outfit check, Papier und Stift check, neuer Skypeaccount ohne peinlichen Username, check! Ich war parat.

Ready für mein Interview

Und kurz drauf ging es los, über eine Stunde Fragen an Fragen, ganzer Fragenkatalog konnte man sagen. Puh, ob ich das gut überstanden hatte??? Keine Ahnung. Ich war ausgelaugt und Ostern stand vor der Türe, also würde es erst mal eine Weile dauern, bis ich was hören würde.
Aber all zu lange musste ich nicht warten. Osterdienstag 6Uhr klingelte mein Handy. Allerdings war ich noch so fest am schlafen, dass ich nicht kapierte was los war und rief dann erst 2,5h Stunden zurück und erhielt erst einmal eine Entschuldigung, dass man den Zeitunterschied vergessen hätte, aber dass sie weiterhin von mir begeistert seien und mich gerne nach Hobart holen würden für ein persönliches Gespräch und eine Besichtigung der Location. YEAH!! Wahnsinn, das lief ja echt besser als jemals erwartet. Und das Timing stimmte auch noch, zu dem Zeitpunkt würde Duncan wieder da sein und wir könnten zusammen nach Tassie fliegen und einen kleinen Urlaub draus machen. Also Sonntag den Nachtflug gebucht und Freitag abends wieder zurück. Mittwoch war das Interview angesetzt.
Die ersten beiden Nächte hatten wir uns in einem Hotel in Nord Hobart eingebucht und für die letzten beiden ein schnuggliges B&B ca. eine Stunde von Hobart entfernt rausgesucht.
Wie klein Australien eigentlich ist (lacht nicht, nicht Flächen mässig sondern Einwohnerzahl mässig) musste ich bereits in Perth am Flughafen feststellen. Wir kamen mit einer leicht verrückten, sehr sarkastischen und unterhaltsamen Dame aus Broome ins Gespräch. Hatten ne gute Unterhaltung bis wir auf den Flieger mussten (sie nahm den selben) und haben dann festgestellt, dass sie vor Jahren mit dem Kumpel von Duncan zusammen gearbeitet hat, den wir Mittwoch Abend treffen sollten. Und das war nur der Anfang der aberwitzigen Begegnungen.
Montag durch Hobart gelaufen, vielen sehr netten Leuten auf der Strasse begegnet die einen fröhlich grüssten und abends dann auf ein Bier und was zu essen in den Pub um die Ecke vom Hotel. Mister bestellt unser Essen am Tresen und unterhält sich fleissig mit dem Barkeeper. Den kannte er noch aus seinen Fremantle Zeiten. Und ein anderer Kumpel schien vor 20 Minuten erst das Etablissement  verlassen zu haben. Wo auf dieser Welt müssen wir laden, dass Duncan niemanden kennt? Verrückt. Nach dem Essen beim Verdauungsspaziergang landeten wir dann in dem Restaurant von dem Freund den die Dame vom Flughafen Perth kannte. Er brauchte zwar 2-3 Minuten um sich an sie zu erinnern, aber irgendwann kamen die guten alten Zeiten wieder ins Gedächtnis zurück.
Dienstag schafften wir es durch den Tag, ohne das Duncan jemand von seinen Bekannten traf und genossen Hobart. Ich kannte es ja schon von 2010 von meiner Rundreise von Mona aber Duncan war noch nie dort. Somit konnte ich ihm endlich mal etwas über Australien erzählen und zeigen, das er noch nicht kannte. Lustigerweise poppten die Namen Mona und Iris öfters in unserem Gesichtsfeld auf. Mona ist das Museum of Old and New Art und Iris ein Laden an dem wir öfters vorbei liefen. Ein Gruss in die/aus der  Heimat also. (Beweisfotos folgen)

Mittwoch war dann the BIG DAY. 10.30Uhr hatte ich mein Gespräch, war mal wieder viel zu früh dort und liess den Ort etwas auf mich wirken.  Herrlicher Garten allerdings mit einem Mix Industrie, da die Brauerei direkt anschliessend an die Eventlocation ist und dort wirklich das Bier gebraut, verpackt und verschifft wird. Und nicht gerade im kleinen Stil. Das Gespräch fand dann zwischen dem Venue Manager und einer weiteren Personaltante aus Melbourne statt. Und dauerte 1,5 Stunden. Vermutlich hab ich einfach mal wieder zu viel geredet ;).
Ob es gut lief, keine Ahnung. Ich hätte echt nicht sagen können ob es erfolgreich war, aber da sie mich 3 Stunden später schon wieder kontaktieren, musste es wohl so gewesen sein.
Aber bevor es zu dem Anruf kam, durften Duncan und ich noch die Brauereitour geniessen und etwas von dem Gerstensaft verköstigen.
Anschliessend machten wir uns auf in unser süssen, kleines Bed & Breakfast. Um dort von einer Mitfünfzigerin begrüsst zu werden die ca. 40 Jahre schon in Tasmanien lebt und ursprünglich aus Deutschland kommt begrüsst zu werden. Als Duncan mit dem Gepäck rein kam und ich mich fröhlich auf Deutsch mit unserer Gastgeberin unterhielt verstand er die Welt diesmal nicht mehr. Es ging also nicht nur mir so. Allerdings hatten wir nur kurz Zeit den leckeren Apfelkuchen, den die Mutter der Dame gebacken hatte, zu geniessen um dann wieder ins Auto zu hüpfen, zurück nach Hobart zu fahren und zwei alte Freunde von Duncan zu treffen. Zumindest wussten wir von zwei. Trevor, der Restaurantbesitzer den wir Montag schon getroffen hatten und Toni, der untpischste Grundschullehrer der Kindern gärtnern und kochen bei bringt und ihnen statt vom Osterhasen von Heidnischen Bräuchen erzählt.
Allerdings leben wohl deutlich mehr Ex-Fremantler in Hobart als wir jemals vermutet hätten, denn plötzlich war ich von 7 Kerlen umringt die alle Duncan aus den guten alten Zeiten kannten, als er bei Little Creatures Pizza Chef war und der eine oder andere hatte mit ihm auch schon zusammen gewohnt. Wow, also Anschluss hätten wir schon mal. Und die 7 Herren und ihre Partnerinnen (die leider nicht anwesend waren) sind nicht einmal die einzigen, es gibt wohl noch ein paar weitere West Australier die es leider nicht zum Treffen am Mittwoch Abend geschafft hatten. Und von allen Seiten wurde auf uns eingeredet, dass wir unbedingt nach Tasmanien ziehen sollten und dass selbst der Winter traumhaft sei. Man versuchte es mit allen Mitteln und Tricks. Doch die Entscheidung lag ja nicht nur an uns. Wir wollten erst einmal abwarten. Nach mehreren Pubstops bei denen ich mit Limonade und Soda-Wasser versorgt wurde, machten Duncan und ich uns an die abenteuerliche Heimfahrt.
Tasmanien ist schliesslich immer noch sehr wild und bekannt für seine Tierwelt. Die durften wir in der Nacht auch in vollem Zuge "geniessen". Mehrere kleine Beuteltiere der unterschiedlichsten Gattung sorgten dafür, dass ich die Bremsen unseres Mietwagens testen durfte. So versuchten sich gleich zwei Wallabies (kleine Kängurus) vor unser Auto zu werfen, aber der Selbstmordversuch glückte nicht. Der Tasmanische Teufel, die verschiedensten Opossums und Quolls die wir auch zu sehen bekamen hingen dann doch deutlich mehr an ihrem Leben und verschwanden im Unterholz und mieden die Strasse, nicht aber ohne sich uns vorher zu zeigen und sich von uns bewundern zu lassen. Schon krass, was man so alles in freier Wildbahn erleben/sehen kann. Ich kannte einige von den Tierchen bisher nur aus dem Zoo. War also ziemlich beeindruckt. Aber auch verdammt froh als unsere Abenteuerfahrt heil an unserer Unterkunft endete.

Donnerstag schliefen wir dann etwas aus, genossen unser leckeres Frühstück und machten uns auf zur Egg & Bacon Bay. Bei dem Namen mussten wir natürlich nach schauen, was dahinter steckt. Allerdings konnten wir vor Ort keinen richtigen Zusammenhang feststellen, schön und einsam war die Bucht dennoch. Auf unserer weiteren Erkundungstour kam es dann zu einem ganz grossen Highlight für mich. Delphine!!! Die ersten, seid ich wieder in Australien bin.
Und kennt ihr das, dass man sich selbst sagt wenn dies und das passiert dann mach ich dieses oder jenes? Tja ich hatte mir in Perth gesagt, wenn ich in Tasmanien Delphine sehe, dann ziehe ich auf die Insel. Und ZACK da war ein ganzer Schwarm, der in dem Gezeitenfluss nach Nahrung suchte. Sooooo herrlich. Ein lauter Glücksschrei und ein schneller Halt am Strassenrand und ich stand am Flussufer und beobachtete diese wunderschönen Tiere. Duncan filmte die Tümmler und mich und war amüsiert über meine Begeisterung. Aber ich glaub er fands auch ziemlich cool.

Danach brauchten wir erst Mal eine Stärkung um uns von der Aufregung zu erholen. Somit steuerten wir die einzige Schafsmilch-Käserei Tasmaniens an und genossen die herrliche Produkte bei einer traumhaften Aussicht. Und danach ging es weiter zu einem Tree-Top Walk zwischen uralten Baumriesen. Allerdings verschätzten wir uns etwas mit der Distanz und kamen erst kurz vor Schliessung an. Man liess uns jedoch sehr gerne noch in den Park und somit waren wir fast alleine und konnten diese atemberaubende Natur ungestört geniessen.

Freitag ging es dann schon wieder richtig Flughafen, nicht ohne vorher bei Freunden von Duncan nochmals rein zu schauen. So traffen wir unter anderem den Hund von Toni (dem Grundschullehrer). Den hatte er schon, als er noch mit Duncan zusammen lebte und wir alle erwarteten ein grosses Hallo zwischen den beiden. Allerdings schien sich die alte Dame (der Hund) sich mehr über mich zu freuen als über Duncan. Warum auch immer sprang sie direkt auf mich zu und liess sich von mir kraulen und streicheln. Und erst dann begrüsste sie meine etwas erstaunten Mann. Tja irgendwie scheine ich ein Hunde-Händchen zu haben, seit ich in Australien bin.

Abends ging dann unser Flieger wieder zurück nach Perth via Melbourne, diesmal ohne verrückte Damen.

Duncan und mir blieben dann noch ein paar Tage gemeinsam, bevor es für ihn wieder zur Arbeit ging. Allerdings steckten wir viel Zeit davon in Monti und mit Besuchen in verschiedenen Auto-Garagen um ihn in top Zustand zu versetzen.

Samstag Abend galt aber einem gemütlichen/verrückten BBQ-Abend bei Freunden. Und Sonntag schafften wir es sogar noch ins Kino mit Ina und Uwe.

Im Kino gab´s auch Pony Reit Computerspiele


Nun ist Duncan wieder im Outback und ich wieder fleissig am Kellnern.


Irgendwann hab ich es dann auch mal in Kings Park geschafft.


Die Entscheidung, ob wir wirklich nach Tasmanien ziehen, sollte Dienstag fallen.Hier ist Montag ein Feiertag (ANZAC Day) und danach erhalten ich aller Voraussicht nach die Nachricht, ob man mich wirklich einstellen will und ab wann. Da es aber bisher so aussieht, als ob wir wirklich Inselbewohner werden, war für mich klar, ich muss nochmals an einen wichtigen Ort, bevor ich mich von West Australien für länger wieder verabschieden kann: Yallingup und Margaret River.
Denn hier hatten Duncan und ich im Dezember 2014 uns unser zweites Ja-Wort am Strand gegeben und eigentlich wollten wir gemeinsam hier her fahren und einige Tage ausspannen und in Erinnerungen schwelgen. Tja aber da dies eventuell nicht mehr möglich sein wird habe ich mich spontan entschlossen einen kleinen Solo-Roadtrip zu unternehmen und mich heute nach der Arbeit ins Auto geschwungen und die ca. 300km hinter mich gebracht. Für heute Nacht habe ich mich doch tatsächlich mal wieder in einem Backpacker (Jugendherberge) eingebucht. Lange her, dass ich das letzte Mal in so einem Gemeinschaftschlafzimmer (6 Betten, nur Frauen, allerdings sind wir wohl nur zu 3 heute Nacht) übernachtet habe. Morgen entscheide ich mich, ob ich noch eine Nacht hier bleibe und mir aber ein Hotel gönne oder ob ich bis nach Albany fahre um eine alte Bekannte aus meinen Broome-Tagen in ihrer Heimat besuche. Aber eins ist sicher, zuerst wird UNSER Strand besucht. Und dann gibt´s davon hier auch Bilder. Obwohl es wahrscheinlich regnen wird. Aber das ist ja schliesslich Sinn und Zweck meines Trips.


Unsere Nachbarn haben auch mal wieder rein geschaut.


Leider hat sich mein neues Handy verabschiedet und mag nicht mehr mit mir spielen, daher gibt es von Tasmanien nicht wirklich Fotobeweise. Muss das nächste Mal die Bilder nachliefern, die Duncan gemacht hat. Aber die sind noch auf seinem Handy.




Donnerstag, 7. April 2016

Wandju, wandju, nidja Noongar Boodja oder Willkommen im Land der Noongar

Ok bevor ich Euch erzähle was ich die letzten Tage alles so angestellt habe muss ich Euch dringend von einer ganz tollen Begegnung gestern Abend erzählen. Gestern Abend habe ich mal wieder im Mash gekellnert und eine Gruppe von 5 Erwachsenen kam im Laufe des Abends rein um was zu trinken und was kleines zu essen. Sehr angenehme Personen die von Anfang an sehr herzlich und höflich waren. Es war eine ältere Dame, eine Dame etwa Ende Dreissig und 3 Herren unterschiedlichen Alters. Und alle hatten Aboriginie-Wurzeln. Die ältere Dame ist sogar eine Älteste des Regionalen Stamms der Noongar. Noongar sind die Aboriginies des Süd-Westen und sind noch in viele kleine Unterstämme unterteilt. Ganz blick ich da noch nicht durch und die Sprache ist sehr schwierig, daher kann ich mir die ganzen Namen und Begriffe einfach nicht merken.

Aber die fünf waren sehr hilfsbereit und interessiert und haben mich ausgefragt, wo ich denn her komme und wie es mir hier gefällt. Und so kamen wir immer wieder ins Gespräch. Nach einer Weile winkte mich der älteste der drei Herren zu sich und erklärte mir, sie möchten mir etwas sagen. Und es folgte ein längerer Text in dieser geheimnisvollen und uralten Sprache. Danach gab es die Übersetzung auf Englisch. Alle fünf hatten beschlossen, dass ich ein gutes Herz habe und ein guter Mensch bin und daher möchten sie mich in ihrem Land willkommen heissen.
Ich war baff. Wow. Das hat mich sehr geehrt und tief gerührt. Musste fast weinen so stolz war ich in dem Moment.
Aber das war noch lang nicht alles. Die Älteste erzählte mir dann, dass sie 1940 geboren wurde und 1941 Deutsche sich in ihrem Siedliungsgebiet in Hölen versteckten und mit ihrem Volk Gold tauschten, damit diese sie nicht verrieten und mit Lebensmitteln versorgten. Und dann bat sie mich Stille Nacht, heilige Nacht auf Deutsch zu singen. Denn sie wusste, dass dies ursprünglich ein Deutsches Weihnachtslied ist. Ich tat ihr den Gefallen und kratzte die ersten paar Zeilen zusammen und trällerte Schüchtern dieses wohl bekannte Weihnachtslied. Als mir keine Worte mehr einfielen waren die fünf total begeistert. Süss nicht, und das bei meinen Gesangskünsten. Aber der Hammer folgte.
Plötzlich stimmte die Älteste das Lied an. Aber nicht auf Deutsch oder Englisch, nein in ihrer Sprache. Das Weihnachtslied wurde doch tatsächlich übersetzt. Ich war baff und absolut begeistert.

Irgendwann musste ich mal wieder was schaffen und mich von den fünf wieder lösen. Aber diese Begegnung werde ich mein Leben nicht vergessen.

Das war definitiv mein Highlight des gestrigen Tages wenn nicht meiner ganzen Woche.

Tja, und was hab ich sonst noch so angestellt. Ich hab dann doch etwas mehr gearbeitet als ich vor hatte. Eigentlich wollt ich ja nur so 2-3 mal die Woche jobben. Irgendwie stehe ich nun aber immer 4 Mal auf dem Dienstplan pro Woche. Naja tut dem Konto sicherlich nicht schlecht. Und dann hab ich auch weniger Zeit Geld aus zu geben ;)

Aber Strandbesuch muss zwischen durch auch mal sein. Schliesslich lebe ich nun in einem Land mit über 10000 Stränden. Da sollte man den einen oder anderen zwischen durch mal besuchen. So landete ich am Burns Beach. Im Cafe neben an gab es ein leckers Hühnchen-Avocado Sandwich zum Mitnehmen und so kam ich zum Mittagessen am Strand. Herrliche kleine Bucht, kaum besucht und perfekt zum ausspannen. Da ausser mir nur gerade mal 2 Damen des etwas höheren Alters anwesend waren, traute ich mich dann doch nicht schwimmen zu gehen. Die beiden hätten mich sicher nicht raus ziehen können, wäre mir was passiert. Und so blieb es bei gemütlichem Snack mit zwischen durch Füsse ins Wasser strecken. Aber der erste Badegang kommt bestimmt bald.

Lunch am Burns Beach (ohne Sonnenbrand)


Ach ja zwei Entdeckungen habe ich gemacht. H&M gibt es Mittlerweile auch hier. Vor 6 Jahren waren deren Länden ja noch nicht vor zu finden und jemand hatte mich damals gefragt, wo die Australier denn dann für wenig Geld Kiloweise Klamotten kaufen. Tja das Problem hat sich jetzt dann gelöst.

H&M Down Under


Und die zweite Entdeckung ist Baileys Eis. Ich hatte ja schon im Vorfeld Gerüchte gehört, dass es das hier gibt und nun konnte ich mich selber davon überzeugen. Und es ist LECKER. Sorry only available Down Under. Also kommt her und esst mit mir so nen Pott.

Lecker Ice Cream


Sonntag war mal wieder Volunteering angesagt. Dieses Mal aber nicht für die Kunst sondern die Medizin. Genauer gesagt gab es über das Wochenende einen Lauf der Gelder für die Brustkrebsforschung sammelte. Über zwei Tage verteilt sind die Beteiligten 60km gelaufen. Also 30km pro Tag. Ganz schöne Leistung. Und die Läufer/innen, welche nicht heim fahren konnten sowie die Organisatoren/Mitarbeiter des Events haben in einer kleinen Zeltstadt übernachtet. Und unsere Aufgabe war es dann Sonntag Vormittag in der prallen Sonne, diese Dinger wieder ab zu bauen. Zum Aufbauen waren die wohl super. Das waren alles so 2 Mann Pop-Up Zelte die man nur hinwirft und schon stehen sie. Aber zum Abbauen. Ohje, wie war das , wierum muss man die biegen und wo rollt man was ein? Meine Partnerin und ich brauchten ein paar Anläufe bis wir den Dreh raus hatten. Aber dann hatten wir uns zu Zelt-Abbau-Profis entwickelt und zack zack war die Zeltstadt verschwunden. Danach gab es für uns nicht mehr viel zu tun und wir feuerten die langsam eintreffenden Läufer noch eine Weile an. Schliesslich waren sie die Hauptpersonen des Events. Da die Läufer die 30km in sehr unterschiedlichem Tempo hinter sich gebracht haben, hatten wir immer etwas Wartezeit zwischen dem Anfeuern. Und so kamen meine Zelt-Partnerin und ich ins Gespräch. Wie sich herausstellte war sie eine pensionierte Lehrerin aus Tasmanien. Und sie hat Deutsch unterrichtet. Und wir unterhielten uns fleissig in ihrer Unterrichtssprache und ich muss sagen, Hut ab, perfektes Deutsch, kaum ein Akzent und die Grammatik 1A beherrscht. Ihr letzter Trip nach Deutschland hat sie unter anderem nach Freiburg geführt. War wirklich toll mit ihr zu sprechen. Wenn ich nicht so sau schlecht mit Namen wäre, könnte ich Euch auch verraten, wie sie heisst.

Zeltstadt schon fast komplett abgebaut

Nur noch verpackte Zeltpäckchen übrig



Anschliessend ging es leicht dehydriert und überhitzt und sehr hungrig zum Food-Truck Rumble. Also eine Art Strassenfest mit fahrenden Fressbuden. In Zürich hatte ich so was ähnliches mit dem Street-Food-Festival schon erlebt. Da war aber wirklich eine Stand am anderen dicht gedrängt. Hier hatte man das ganze etwas grossflächiger und weitläufiger gestaltet. Was nicht immer seine Vorteile hat, aber für den Besucher deutlich angenehmer machte um gemütlich durch zu schlendern. Was bei solchen Strassen-Ess-Festen immer etwas deftig ist, sind die Preise für Portionen eher aus der Probiergrösse. Aber naja, immerhin überfrisst man sich dann nicht so schnell und probiert 2-3 verschieden Sachen. Es gabt ganz leckere Sachen, aber auch Dinge die nicht soooo besonders waren. Amüsiert habe ich mich sehr über den Stand der Maccaroni-und Cheese-Sandwiches verkaufte. Wer schon mal in den USA war kennt diese blauen Instant-Food Packungen von Mac&Cheese die es für wenig Geld mit viel Chemie zu kaufen gibt und die extrem beliebt sind. Tja hier hat man das ganze zwischen zwei Brotscheiben geklemmt und teuer verkauft. Und die Leute haben gekauft. Fand ich dann schon sehr witzig. Ich hab mich dann lieber über Süsskartoffel-Pommes oder Cajun Kroketten hergemacht und jungen Tänzern beim Break-Dance Wettbewerb zugeschaut.

Damit man weiss wo man gelandet ist.

Pash ist normalerweise ein sehr passionsgeladener Kuss 
oder hier ein gefrorener Joghurt


Witzige Idee das Menü auf ein ausrangiertes Surfbrett zu schreiben. 
Einfach mit Tafelfarbe angemalt.



Verrückte Food-Truck-Rumble Besucher

Die wohl jüngste Teilnehmerin beim Breakdance Wettbewerb.



Gestern ging es vor der Arbeit dann endlich mal wieder nach Fremantle rein. Den Ort vermiss ich ja schon. Viele gute Erinnerungen und einfach eine tolle Atmosphäre. Hier habe ich mich wieder mit Phuci getroffen (der Ex-Arbeitskollegin von meiner Freundin die jetzt in Amsterdam lebt und auch erst seit ein paar Wochen in Perth lebt). Sie hat am Wochenende ihren Container geliefert bekommen und war über die Serviceleistung absolut frustriert. Müssen wohl 3 absolute Machos gewesen sein die einfach alles auf ein Haufen geworfen haben statt anständig aus zu packen, wie es versprochen wurde. Naja ich bin ja mal gespannt wie es bei uns laufen wird wenn unsere Sachen ankommen. Sind zwei unterschiedliche Unternehmen, daher können wir nur hoffen, dass es bei uns besser läuft.

Aber trotz der leichten Frustration die Phuci durch machen musste haben wir den Ausflug nach Freo rein genossen, uns Lunch im More&More gegönnt und noch ein kleinen Spaziergang am Strand entlang. Beim Char Char Bull und Orient musste ich natürlich auch vorbei schauen. Das sind ja geschichtsträchtige Orte für mich ;).

Das gute alte CharChar Bull (meine Kamera hat das gespiegelt, warum auch immer)


Freo Fishing Boat Harbour (schon bei Traumschiff zu bewundern gewesen)


Ihr seht, ich geniesse





So und nun schaue ich mir den Freiburg Tatort in der ARD Mediathek an und heute Nachmittag darf ich Duncan endlich vom Flughafen abholen. Und das nächste Mal erzähl ich Euch von unserem Trip nach Tasmanien. Da fliegen wir Sonntag Abend nämlich hin. Und das wird extra spannend. Der eine oder andere von Euch weiss schon warum, aber mehr werde ich noch nicht verraten.

Ach ja und damit ihr nicht denkt es ist hier alles super toll und zu neidisch werdet. Ich bin so was von zerstochen von den blöden Mücken, dass ich nachts aufwache, weil die scheiss Stiche so jucken. Vielleicht tröstet das den einen oder anderen daheim geblieben ja ;)