Donnerstag, 15. September 2016

House hunting oder wir bräuchten dann mal ein Dach über dem Kopf

Viel mit Aussschlafen war nicht, wir hatten ja um 10,30 Uhr schon unseren ersten Termin und mussten gute 2 Stunden einmal quer über die Insel düsen. Also hiess es um 8 Uhr im Auto sitzen und einmal frieren. Es war bitter kalt und gerade mal 2°C zeigte das Thermometer im Auto an.
Aber dafür bot uns die Natur ein wunderbares Schauspiel auf unserem Weg in die neue Heimat. Gefrorene Wiesen mit Nebelschwaden die darüber schwebten und dünne Sonnenstrahlen die sich langsam durch die weissen Wände kämpften. Und immer wieder die schattenhaften Umrisse von Kühe oder Schafen dazwischen.
So wurde uns die Fahrt dann doch versüsst und wir freuten uns auf Hobart.
Schafe im Gegenlicht

Neblig wars

Ein Perth gibts in Tasmanien auch

Unser erster Termin war in einer super tollen Wohngegend, Battery Point, aber die junge Maklerin hatte sich bereits im Vorfeld etwas schwierig angestellet. Das Haus war schon vor Wochen online und bei der damaligen Kontaktaufnahme wurde mir dann klar gemacht, dass es sicherlich schon vom Markt sein, wenn wir dann vor Ort währen. Tja allerdings hatte ich es wenige Tage vor der Überfahrt immer noch online gesehen und hatte mich also wieder an die Dame gewandt, ob wir es jetzt nicht doch noch anschauen könnten. Also gut, Termin abgemacht und wir kamen auch exakt pünktlich an. Unseren vollgepackten Monti wollten wir dann nicht direkt vor der Türe abstellen, sollte ja nicht so asussehen, als ob wir gleich einziehen wollten. Also eigentlich wollten wir das schon aber man muss ja nicht gleich mit Sack und Pack zur Tür rein fallen.
Und während der Besichtigung haben wir dann fest gestellt, dass wir doch nicht sofort einziehen wollten und sich der erste Eindruck der Maklerin dann auch noch bestätigte. Die Dame war dann etwas schwierig und wenig kooperativ. Das Haus war an sich sehr schön und modern renoviert. Aber doch zu klein und kein Garten und den Hinterhof musste man sich mit den Nachbarn teilen. Und als wir dann noch auf unsere Rückfrage, ob man bei der Miete noch was machen kann (schliesslich stand die Bude ja dann doch schon etwas länger leer) nur eine schnippische Antwort erhielten (hier in Tasmanien wird nicht verhandelt), war für uns der Fall klar und wir traten den Rückzug an.

Wir hatten ja auch für die nächsten Tage schon eine Bleibe. Und somit ging es jetzt erst einmal an meinen neuen Arbeitsplatz wo wir die Schlüssel für ein Cottage direkt neben an erhielten. Hier durften wir die nächsten Tage erst einmal mietfrei wohnen und mein zukünftiger Chef lies es sich sogar nicht nehmen uns persönlich das Häuschen zu zeigen und uns die Raffinessen zu erklären (z.B. dass wir auf keinen Fall den Kamin benutzen sollten aber die elektrischen Heizungen super funktionierten). Wir waren ja schon über glücklich, dass wir erst einmal eine Basisstation hatten von der wir aus auf Suche gehen konnten.
Meine neue Arbeitsstätte

Das Cottage war wirklich direkt neben an (Häuschen links im Bild)

Und all zu lange hatten wir auch gar nicht Zeit zum verweilen denn schon stand die nächste Besichtigung an. Und der Name der Strasse war dann auch Programm: Hillstreet. Es ging ganz schön den Buckel hoch. Aber dafür hatte das Häuschen auch eine super Aussicht auf die Bucht.
Nachdem die Maklerin dieses Hauses dann leicht verspätet eintraf, durften wir uns davon dann auch ein Bild machen. Die Zimmergrössen passten dieses Mal und Gärtchen wäre auch vorhanden, allerdings war die Einrichtung (Böden und Küche etc.) schon sehr alt und anscheinend gab es beim Vermieter hier auch kein Bedarf in nächster Zeit etwas zu ändern. Na dann, wir würden es uns überlegen und nahmen die Bewerbungsunterlagen mal mit.

Duncan war hellauf begeistert von der Aussicht und ein kleiner Supermarkt wäre auch direkt gegen über, aber irgendwie wollte mein Bauchgefühl sich nicht so richtig positiv einstellen.
Aber wir hatten für die nächsten Tage ja noch ein paar Termine offen.
Für heute war es aber erst einmal genug und wir organisierten uns nur noch ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage und Kaffee. Denn endlich endlich konnte ich meine Jura Kaffeemaschine in Gebrauch nehmen. Meine Eltern hatten mir von Deutschland aus zu Weihnachten dieses Prachtstück organisiert und zwar direkt in Australien. Und bevor wir irgendwo Fuss gefasst hatten, wollte ich sie nicht aufstellen. Aber jetzt im Häuschen wollte ich sie dann doch endlich auspacken. Sie war ja mit uns von West Australien bereits mit hierher gereist. Und so konnten wir am nächsten Tag mit super Kaffee uns in die nächsten Besichtigungen stürzen.

So lernten wir nicht nur Hobart kennen sondern fanden auch heraus, was uns beiden gefallen würde und was nicht. So schauten wir uns Häuser an mit Garten aber ab vom Schuss, oder mit traumhafter Aussicht aber zwei Orte ausserhalb von Hobart, oder eher an der oberen Kante unseres gesetzten Budgets. Aber irgendwie wollte keines so richtig passen. Obwohl wir 2-3 Häuser und auch mal eine Wohnung am Tag anschauten. Wohnungen waren aber eher selten zu finden. Da man ja genug Fläche hatte, wurden eher Einfamilien-Häuser gebaut als Wohnblöcke. Was uns definitiv zu sagte. Eingezingelt von Nachbarn hatten wir die letzten Jahre ja daher wollten wir dieses Mal ein bisschen mehr Luft und Abstand und Garten.


Eines der Objekte mit super Ausblick aber leider nicht in Hobart

So suchten wir die nächsten Tagen in vielen Nachbarschaften von Hobart unser neues Zuhause. Bis wir Donnerstag einen Anruf erhielten, dass ein Objekt wieder auf dem Markt wäre von dem wir vorher (ohne Besichtigung) befürchtet hatten, dass es schon vergeben war, so konnten wir dann Freitag dann doch noch ein Wunschkandidat anschauen. Besichtigung war von 14.00-14.15 Uhr angesetzt. Man merkt, die Makler haben es nicht wirklich nötig sich viel Mühe zu geben oder viel Zeit auf zu wenden.
Wir kamen dann auch kurz nach 14Uhr an und waren schon sehr begeistert von der Aussicht. Und dem Vorgarten, und dem Holzboden in Küche und Wohnzimmer, und dem eingezäunten Garten hinten raus und und und. Wir hatten unser Wunschhäuschen gefunden! YEAH. Und da dies auch keine öffentliche Besichtigung war und ausser uns irgendwie niemand mehr auftauchte, hatten wir auch gute Chancen genommen zu werden.
Also Papiere ausfüllen und abgeben. Allerdings durften wir sie der Maklerin nicht direkt geben, sie könnte die Papiere auf dem Weg ins Büro ja verlieren (was sie tatsächlich schon geschafft hat, wie sie uns verriet). Also fuhren wir in einen nördlichen Stadtteil um im Pub um die Ecke von ihrem Büro alles fertig zu machen und dann ab zu geben. Wir lernten dann auch ganz schnell dass wir sehr froh waren, dass das Haus nicht in der Nähe des Büros war. In den Pub würden uns keine 10 Pferde mehr rein bringen. Es war ein sehr merkwürdiges und sehr eingeschworenes Publikum was da um die Spielautomaten rum sass und sich wohl wie jeden Freitag Nachmittag in dem Lokal aufs Wochenende einstimmte. Gott sei dank hatten wir genug Plastikhüllen dabei so dass wir den Tisch abdecken konnten um unsere Unterlagen vor den Getränkeresten sämtlicher Vornutzer zu schützen.

Wir hielten uns also nicht länger als nötig in dem Etablissement auf und gaben hoffnungsvoll unsere Unterlagen ab. Zur Sicherheit hatten wir uns noch auf 2 weitere Häuser geeinigt bei denen wir uns bewerben wollten und auf dem Rückweg zum Cottage gaben wir auch hier noch unsere Bewerbungen ab.
Somit stand einem t

ouristischen Wochenende ohne Besichtigungen und ohne Termine nichts mehr im Wege. Aber jetzt hiess es erst einmal Füsse hoch legen und den Freitag Abend geniessen.