Montag, 31. Mai 2010

Mit Katharina durch Australien Tag 1-5

Sooo I am on Tour und es ist genial.

Donnerstag Abend (also eher Nachts um 1 Uhr) hab ich Su am Flughafen in Perth abgeholt und wir sind mit unsere süssen Katharina (sie weigert sich ja wie gesagt einen anderen Namen anzunehmen) zum Hyatt gefahren. Wir haben uns dann aber nicht getraut zum Haupteingang vorzufahren sondern sind in einer Seitenstrasse auf einen öffentlichen Parkplatz gefahren und mit Sack und Pack ins Hyatt eingezogen. Da Su ja immer noch für die Kette arbeitet haben wir die Übernachtung a) umsonst bekommen und b) ein Upgrade auf die Clubetage. Das bedeutet, dass wir im obersten Stock unser Zimmer hatten mit Blick auf den Swan River und Katharina und dazu noch Frühstück, Afternoon Tea und Dinner PreDrinks umsonst hatten. Wie genial. Da wir ziemlich müde waren sind wir allerdings gleich mal ins Bett. Erst mussten wir nochmal raus aus dem Hotel, da wir vergessen hatten für den Parkplatz zu zahlen. In der Hotellobby hatten wir dann gemerkt, dass keiner von uns den Geldbeutel m  thatte. Also nochmal zurück und Geldbeutel holen und dann Kathies Schlafplatz zahlen. Aber nun ab ins Bett. Oh wie ich die Hyatt Betten liebe. Was für ein Luxus nach 2 Monaten Backpacker. Freitag haben wir dann erst Mal das herrliche Frühstück genossen und anschliessend sind wir in die Stadt gelaufen damit Su auch etwas von Perth zu sehen bekam während ihrem dreitägigen Zwischenstopp.
Nach der Citytour klapperten wir die Outdoor-Läden und Baumärkte ab um das letzte Equipment zu kaufen. Gasflasche, Campingtisch und Campingkocher mussten dann doch noch eingekauft werden und viele Kissen um den Bus richtig gemütlich zu machen. Abends ging es für mich das letzte Mal ins CharChar Bull zum Arbeiten. Su traf sich mit Freunden zum Drink und ich rannte mir ein letztes Mal die Füsse wund (ok ganz so schlimm war es nicht.) Im Anschluss war abgemacht, dass es einen kleinen Abschiedsumtrunk im Loft gab. Die sehr gemütliche Bar der Little Creatures Brauerei direkt neben an. Man kann ja nicht immer ins Orient gehen und Su wollte die Brauerei unbedingt sehen, da sie das Bier in Melbourne immer trank. Sehr lustiger Abend aber der Abschied viel mir wirklich schwer von meinen Leuten.

Samstag war dann wieder entspanntes Frühstück angesagt und damit wir auch etwas Sport machten, ging es ne Runde in den Pool. Vielleicht nicht ganz die geschickteste Reihenfolge aber es war herrlich mit einer Stippvisite in der Sauna.

Um Su noch mehr von der Stadt zu zeigen ging es dann an den Strand von Cottesloe und nach Fremantle. Dort trafen wir Anja im San Churros (einer Chocolaterie) auf einen Kaffee und leckere süsse Schweinereien.
Und dann sollte der überhaupt schwerste Abschied folgen. Wir fuhren bei Ina und Uwe vorbei um meine letzten Sachen dort zu holen und Kathi im Hellen nochmals vorzuführen. Und ich musste irgendwann ganz schnell weg, sonst hätt ich nimmer aufhören können zu heulen. Die Tränen standen mir in den Augen und ich werd den beiden ewig dankbar sein für alles was sie für mich getan haben.

Um etwas von dem Abschiedschmerz abzulenken gönnten wir uns abends dann den einen oder anderen Drink in der Club Lounge mit sehr merkwürdigen Canapes. Da gab es zum Beispiel ein Rädchen Salamie mit Humus drauf als Häppchen. Also ganz ohne Brot oder ähnliches. Oder es gab Dorito Chips auf dem Buffet. Und das Dessert schmeckte alles gleich, egal ob Cheescake oder Maracujaschnitte.

Nach einem sehr feucht fröhlichen Anfang (ich liebe Gratisbaileys) ging es in die Stadt um Anja und die Freunde von Su nochmals zu treffen. Per Zufall landeten wir genau in der Bar die Anja und ich das letzte Mal bei unserem Stadtbummel entdeckt hatten und unbedingt einmal ausprobieren wollten. Sehr cool und dann gingen wir noch etwas Zappeln. Das erste Mal seit ich in Australien war ging es in einen Club. Und dann gleich in einen Schwulen Club. Aber die feiern ja bekanntlich am Besten und es war ein sehr sehr cooler Abend.

Sonntag waren wir beide dann eher etwas müde und so ging es bei unserem Abschied von Perth eher sehr ruhig und wortkarg her. Erst stürmten wir Coles um uns mit Lebensmitteln einzudecken und dann ging es auf den Mitchell Freeway immer nach Norden. Erstes Ziel Pinnacles um den Sonnenuntergang zu sehen. Leider waren wir etwas knapp dran, also gab ich Gas und verfuhr dadurch etwas mehr Benzin als gedacht. Es reichte noch zu den Sandsteinformationen aber die Sonne war schon weg, also mussten wir eine Tankstelle und einen Schlafplatz finden. Ich war mittlerweile hunde müde und leicht gereizt da ich viel zu wenig geschlafen hatte. Eine Tankestelle fanden wir dann auch gleich im nächsten Ort, aber die war bereits geschlossen also blieb uns nichts anderes übrig als uns einen Parkplatz zum Schlafen zu suchen und am nächsten Morgen tanken zu fahren und den Sonnenaufgang zu beobachten. Tja aber wie das so ist mit verschlafenen Nestern, da schliesst die Tankstelle nicht nur früh, da macht sie auch spät auf. Also warteten wir von 6Uhr bis 8Uhr darauf, dass der Laden aufmachte. Mit Sonnenaufgang in den Pinnacles war dann natürlich auch nichts mehr. Aber die Tour anschliessend mit vollem Tank war trotzdem wunderschön und es entstanden einige witzige Bilder. Direkt nachdem wir den National Park wieder verlassen hatten kam ein Aufschrei vom Beifahrersitz und die Hand schnellte nach oben und zeigte auf den Strassenrand. Da rannte doch tatsächlich ein wilder Emu an der Strasse entlang. Wahnsinn....
Nachdem wir diese Begegnung verdaut hatten war unser nächstes Ziel Dynamit Bay in Green Head zum Frühstücken. Und an diesen Rastplätzen gab es überall elektrische Kochplatten öffentlich und gratis zugänglich. Die brauchten wir auch zum Kaffeekochen da wir festgestellt haben, dass der Anschluss an der Gasflasche nicht an unseren Gaskocher passte. Na toll. Also mussten wir hier auch noch ein Ventil besorgen. Aber erst einmal genossen wir die Küche mit der genialsten Aussicht überhaupt.
Für Ventilshopping wollten wir in Geraldton anhalten und von dort aus dann nach Kalbarri weiterfahren. Irgendwie haben wir uns aber wohl beim Frühstück und Shoppen etwas zu lange aufgehalten. Und als die Sonne wiedereinmal anfing unterzugehen waren es dann doch noch einige Kilometer bis Kalbarri, also beschlossen wir in Port Gregory anzuhalten um die Dämmerung abzuwarten und Abendbrot zu essen. In der Dämmerung ist die Gefahr am Grössten, dass einem ein Känguru vors Auto läuft, und genug 'Roadkill' haben wir defintiv gesehen, das müssen wir nicht live erleben. Aber der Rastplatz hier am Hafen ist so wunderschön dass wir nach dem leckeren Essen das Su gekocht hatte beschlossen einfach hier zu bleiben und erst im Hellen weiter zu fahren. Als wir unser Lager klar für die Nacht machten tauchte ein zweiter Van auf. Den kannten wir doch. Tatsache die drei Deutschen Mädels standen schon in der Nacht zuvor neben uns. So trifft man doch immer wieder auf die gleichen Leute auf der Strecke. Und eine der beiden schien meine Katharina schon länger zu kennen als ich, denn sie war ihr wohl schon auf den Strassen Melbournes begegnet. Und die Blümchengardienen und die weiss-grüne Lackierung kann man einfach nicht verwechseln. Jaja wo die Gute wohl schon überall war? Ich werds wohl nur ahnen können.
Und nun ist es 20:30 Uhr, wir liegen im Bett und werden wohl nun Matratzen horchen machen.
In diesem Sinne 'Gute Nacht' aus Port Gregory

Donnerstag, 27. Mai 2010

Ups and Downs


Tja so positive aufregend das vorletzte Woche alles war, so schnell kann es sich dann wieder ändern. Ok ganz so schlimm ist es nicht keine Angst. Mir geht es gut, es gab nur den einen oder anderen Aufreger in den letzten Tag. Hauptsächlich ist meine neue Reisebegleitung schuld. Mein Van. Ich bin halt manchmal doch etwas blauäugig, gutgläubig und vielleicht auch etwas naiv und vertrau anderen Leuten viel zu schnell. Ich hatte ja den Van von zwei Deutschen Backpackern gekauft und einer der beiden meinte noch, dass er Mechaniker sei und sich gut um die Kleine gekümmert hätte. Mm... tja also ich weiss ja nicht wo der gute Mann seine Ausbildung gemacht hat, aber gut ist anders. Der Wagen war auf den Bundesstaat Queensland zugelassen, das wollte ich aber ändern da der Wagen sonst auf die beiden Herren zugelassen gewesen wäre bis ich nach Queensland gekommen wäre um das zu ändern. Außerdem hatte ich gehört dass es einfacher ist einen Wagen in Western Austrailia zu verkaufen, da man die Zulassung online ändern und verlängern kann. Aber um eine Zulassung in WA zu bekommen waren einige Telefonate und verschiedene Schritte notwendig. So musste ich eine vorläufige Zulassung telefonisch beim Departement of Transportation organisieren und gleich meine Zulassunginspektion organisieren. Damit ich aber eine Zulassungsuntersuchung bestehe, musste ein so genannter Immobilisator in den Wagen eingebaut werden. Die Dinger sind Pflicht in WA und sorgen dafür dass man jedes Mal bevor man den Wagen an lässt die Zündung aktivieren muss. Leicht nervig und mit 130 Dollar auch nicht gerade günstig aber war solls. Wenns weiter nichts ist, macht man das gerne.
Ok also Immobilisator war eingebaut, die nicht so tolle Nachricht war, dass meine Batterie wohl ziemlich am Ende war und die Garage die den Immobilisator eingebaut hat Starthilfe leisten musste. Von den bestehenden Belegen die mit dem Auto kamen konnte ich sehen, dass letztes Jahr im Juli eine neue Batterie eingebaut worden war, keine Ahnung wie die Jungs es geschafft haben eine Batterie innerhalb eines ¾ Jahres leer zu fahren. Aber mit einer neuen Batterie hatte ich irgendwie schon gerechnet.
Donnerstag früh wollte ich vor der Arbeit mal kurz zur Inspektion fahren. Laut Homepage der Zulassungsstelle sollte das 20-30 Minuten dauern. Und ich war mir sicher, dass wenn ich wenn sie aufmachen hin fahre würde ich bestimmt gleich dran kommen. HAHA gut gedacht, leider haben das 30 andere auch so gesehen. Also stellte ich mich brav in die Schlange und wartete und wartete. Also manchmal kann die Gemütlichkeit der Australier auch nerven. Die Inspektoren nahmen ihren Job verdammt gelassen, also nicht was die Gründlichkeit anging aber das Tempo. Es waren eigentlich vier Spuren in denen man an stand, aber manchmal war gerade mal eine bedient oder auch keine. Waren die alle bei ihrem zweiten Frühstück? Stammten die Australier von Hobbits ab? Da war wieder ein Inspektor und Tatsache er war den letzten Bissen noch am kauen. Wow. Ok wieder ein Platz in der Schlange nach vorne gerückt. Stück für Stück arbeitete ich mich vorwärts. Aber die Uhr lief deutlich zu schnell. Es war schon neun Uhr. Verdammt, jetzt wollte ich eigentlich im Büro sein. Immer noch nicht an der Reihe, noch 3 Autos vor mir. Oh nur noch zwei, schnell den Motor anlassen und vorrücken. Hallo, ich sagte Motor anlassen. Nichts tat sich. Absolute Stille wenn ich den Zündschlüssel umdreht. Oh nein, nicht jetzt, nicht hier an der Zulassungsstelle. Ich werd meine Papiere nie bekommen. Verdammt. Aber alles probieren, beten und fluchen half nichts. Der Wagen rührte sich nicht mehr. Verdammt. Was nun. Ich sprang aus dem Wagen und schnappte mir den ersten Inspektor der mir über den Weg lief und bat ihn um Hilfe. Tja, sie hätten hier keine Kabel um den Wagen zu starten ich solle mir doch Hilfe bei Mitwartenden suchen. Also lies ich meinen Van in der Schlange stehen und klapperte jedes Fahrzeug auf dem Hof ab. Hintermir stand ein junger Engländer der sich ebenfalls gerade einen Van gekauft hatte und den auch um melden musste. Er wüsste nicht wo seine Batterie ist aber suchte sein Wagen nach einem Kabel ab. Der Oldtimer Rolls Royes neben mir war so freundlich mir mit seinem Wagen Starthilfe zu geben, sofern wir einmal die Batterie gefunden hätten und natürlich ein Kabel. Ok wo zur Hölle steckt in einem Ford Spectron Van die Batterie? Dass der Motor unter dem Beifahrersitz ist wusste ich, aber da war nichts von einer Batterie zu sehen. Mir viel nichts besseres ein als die Werkstatt vom Tag vorher anzurufen. Die hatten schließlich den Wagen per Kabel gestartet, die mussten wissen wo meine Batterie ist. Und Tatsache, er konnte mir erklären, dass die Batterie hinter dem Fahrersitz war, was für ne blöde Position. Denn man musste den Sitz ganz nach vorne schieben und die Rückenlehne vorklappen um an die Batterie zu kommen. Und dann war die Platte über der Batterie auch noch verschraubt. Was soll dass denn. Ich hab doch kein Schraubenziehen zur Hand. Wo war das Schweizer Taschenmesser wenn man es braucht? In der Tasche in der Jugendherberge natürlich. Aber ein Kellnermesser tats auch. Also Batterie frei gelegt und Kabel angelegt. Und Tatsache, der Wagen sprang wieder an. Aber was nun, blieb ich in der Schlange und versuchte meine Inspektion trotzdem zu bekommen oder würde man mich wegen der Batteriegeschichte durchfallen lassen?? Die Herren um mich rum machten mir Mut und meinten ich solle in der Schlange bleiben. Die beiden Autos vor mir waren in der Zwischenzeit inspiziert und ich wäre die nächste in meiner Reihe. Also versuchte ich mein Glück, den Motor lies ich laufen und wartete und hoffte. Dann kam ich an die Reihe und irgendwie schien ich Mitleid bei dem Herren auszulösen. John war superfreundlich, unterhielt sich mit mir über meine Reisepläne, gab mir Tipps wo ich hin fahren sollte usw. Und es schien auch Autotechnisch alles gut zu laufen. Als er unter dem Wagen war erlaubte ich mir die Frage, wie es denn aussähe und er meine ‚Not to bad’. Was in Deutschland soviel heißen würde wie, alles super. Aber hier hieß es eher, dass es durchaus schlimmer sein könnte aber nicht wirklich gut ist. Nach der kleinen Proberunde die der Herr mit meinem „Flitzer“ machte kam er wieder auf mich zu und fragte mich, was ich denn heute noch vor hätte. Auf meine Antwort eine neue Batterie zu kaufen gab er nur zurück, dass das die eine Sache wäre, ich müsste aber auch zwei neue Reifen haben und mein Auspuff wäre undicht. Das müsste ich bis 15Uhr erledigen, sonst würde ich meine Zulassung nicht bekommen. Ach ja und wenn ich wirklich vor hätte in Norden zu fahren wo es schön warm ist, sollte ich unbedingt einen neuen Kühler einbauen lassen. OH NEIN..... PANIK.... DIE KOSTEN. Wer soll das bezahlen???? Ich wohl. Also schnappte ich mein Geldfressendes Ungeheuer und fuhr los. Keine Ahnung wo ich auf die Stelle neue Reifen und ne neue Batterie und Hilfe mit meinem Auspuff bekommen sollte. Zufällig sah ich ein Schild eines Reifenhändlers. Der hätte aber erst um 14:30Uhr wieder Zeit. Verdammt. Das würde extrem knapp werden. Also weiter wegen dem Auspuff schauen. Die nächste Werkstatt konnte mir nicht weiter helfen, schickte mich aber zu einer anderen, die das bestimmt flicken könnten. Also düste ich weiter. Juchhu, hier könnte man Auspuff und Batterie erledigen. Aber der Preis war auch gesalzen. Auto Masters steht wohl für verdammt teuer. Aber ich hatte keine andere Wahl. Also lies ich den Auspuff abdichten und die Batterie austauschen. Nach ca. 1 Stunde konnte ich weiter flitzen. Und hatte sogar einen Kostenvoranschlag für den Kühler in der Tasche. Aber der machte mich wirklich fertig. 850Doller wollte man mir abknöpfen für einen neuen Kühler, ein paar Schläuche und natürlich den Einbau. HILFE. Ok, keine Zeit zum Verzweifeln, die Reifen mussten noch her. Also rein in den Wagen und war da vorne nicht ein Schild auf dem was von Reifen stand. Tatsache. Schnell gewendet und bei den nächsten Halsabschneidern auf den Hof. Eine halbe Stunde später und weitere 200 Dollar ärmer, konnte ich meinen Weg zurück zur Inspektion wieder antreten. Mist die Schlange war definitiv nicht weniger geworden, seit ich hier weg bin. Und es war mittlerweile 13Uhr. Lunchtime und 27 Grad. Warum war es ausgerechnet heute so heiss??? Meine Wasserfalsche war auch schon leer.
Also machte ich mich auf die Suche nach meinem freundlichen Inspektor John und hoffte, dass ich ums Anstehen drum rum kommen würde. Aber der Gute war zu Mittag. Mist, also doch warten. Aber nur 20 Minuten. Dann machte ich John ausfindig und nachdem er die gerade laufende Überprüfung abgeschlossen hatte, verschwand er für einige Minuten um mit meinen Papieren wieder zu kommen. Und das ohne sich meinen Wagen nochmal anzuschauen. Ich sollte doch bitte meine aktuellen Nummernschilder abmontieren und ins Büro gehen um meine neuen Schilder zu bekommen und meine Zulassung zu aktivieren. OLEOLEOLE. In der Zwischenzeit hatte ich natürlich mit dem Office telefoniert um sie wissen zu lassen, dass ich heute nicht arbeiten kommen könnte.
Nach Anlaufschwierigkeiten was das Abmontieren der Nummernschilder anging und bis ich das richtige Werkzeug gefunden hatte bzw. mir bei der Zulassung ausgeliehen hatte, ging es ins Büro um meine neuen Schilder zu holen. Der Automat an dem man die Nummer fürs anstehen zieht hat mich dann nochmal leicht verwirrt. Sollte ich jetzt bei Nummernschilder drücken, oder bei Transfer aus einem anderen Bundesstaat oder Neuzulassung??? Ich entschied mich für „Other“. Und so kam ich irgendwann an die Reihe und der junge Herr hinter dem Schalter war mir mit seinen grünen Haaren gleich sympathisch und er war auch sehr hilfsbereit und erklärte mir alles. So bekam ich bestätigt, dass ich von Queensland Geld zurück bekommen könnte, da das Auto eigentlich dort noch bis Dezember zugelassen war. Und ich bekam zwei Metallplatten mit Buchstaben und Zahlen drauf. Meine Nummernschilder. Gott war ich stolz in dem Moment und vergaß den ganzen Stress des Tages für einen Augenblick. Welch herrlicher Anblick – mein Van mit WA Zulassung. Juchhu. Der krönende Abschluss des Tages war das Probeessen im Restaurant. Die Karte wurde geändert und wir durften einige der Gerichte probieren, die auf der neuen Karte zu finden sein werden. LECKER.







Und dann natürlich hinterer das Wiedersehen mit Anja. Sie war seit Montag in Perth und wir hatten es die ganze Woche noch nicht geschafft uns zu sehen. Doch heut Abend war es soweit und ich freute mich tierisch sie wiederzusehen. Auf die ganze Aufregung des Tages und das Wiedersehen mussten wir natürlich erst Mal anstoßen.
Freitag wollte ich erst Mal nichts von meinem Auto wissen und nutzte auch den Zug um zur Arbeit zu kommen. Samstag wollte ich eigentlich den Wagen mal ausräumen und ordentlich putzen. Aber ausgerechnet heute machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung und es regnete den ganzen Tag. Zwar nicht die ganze Zeit aber immer wieder. Also nichts mit putzen. Dafür gemütliches Frühstück bei ‚The Dome’ mit Anja und ein Stadtbummel im Nieselregen. Dabei entdeckt man dann gleich wieder viele nette Ecken und Sachen, wie z.B. einen supertollen Gewürzladen mit Internationalen Produkten. Lachflash vor den Hengstenberg Gewürzgurken war vorprogrammiert. Und eine schnuggelige Bar in einer Seitengasse. Oh ich glaub ich werd Perth vermissen.


Nach einem richtig entspannten Tag ging es zu einem total hektischen Abend ins Restaurant mit Feierabendbier im Orient, wie sollte es auch anders sein J
Sonntag war dann wieder Lunchschicht im Restaurant angesagt und ich nahm dann mal zur Abwechslung das Auto mit. Und es schien, als ob wir uns langsam an einander gewöhnen würden.
Blieb nur noch das Problem mit dem Kühler. Nach der Arbeit gönnte ich mir dann mal eine Pizza und durchsuchte das Internet nach möglichen Werkstätten und schrieb mir einige Nummern raus, die ich Montag früh gleich anrief.

Gleich die ersten beiden Kontakte schienen ein Volltreffer zu sein, zumindest war der Preis der mir am Telefon genannt wurde, deutlich geringer als das was mir in der ersten Werkstatt angeboten wurde. Mit der ersten Werkstatt hatte ich auch gleich vereinbart, dass sie den Wagen in meiner Mittagspause schnell anschauten um zu sehen, was wirklich gemacht werden muss und ob man den Kühler nicht retten konnte. Ich hatte gleich viel bessere Laune. Und kurz vor Zwölf dueste ich los um mir die Expertenmeinung einzuholen. Ok, zu retten war der Kühler definitiv nicht mehr. Und plötzlich mussten noch Schläuche ausgetauscht werden und der am Telefon genannte Preis war anscheinend ohne Steuern gewesen. Alles in Allem wäre ich dann doch wieder bei 700Dollar, verdammt. Naja a) es wäre immer noch billiger als das erste Angebot und b) ich hatte ja noch eine Chance. Direkt zurück im Büro schnappte ich mein Telefon und rief die dritte Werkstatt nochmal an. Und dort könnte ich nach der Arbeit nochmal vorbei kommen damit ich ein finales Angebot bekommen würde. Die Jungs hier im Office wollten dann doch auch mal einen Blick auf die Sache werfen, schließlich war der eine oder andere Bastler unter ihnen. Aber sie konnten mir auch nur bestätigen, was ich schon wusste, der Kühler musste ausgetauscht werden. Und der Preis von 700Dollar schien absolut angemessen. Naja immerhin würde ich etwas billiger davon kommen. Aber erst einmal sollte sich die dritte Werkstatt das ganze anschauen und dann würde ich mich entscheiden, wer den Auftrag bekommen würde.
Und aller guten Dinge scheinen wirklich drei zu sein.
Die Werkstatt war eine dieser kleinen Units, die aus einer Garage bestanden mit einem eingebauten Office. Und das ganze wird wohl von einem Ehepaar betrieben. Sie macht die Buchhaltung und Admin und er schraubt an den Autos rum. Sogleich wurde das gute Stück betrachtet und ausgemessen und es wurde kurz kalkuliert. Oh, man hatte am Telefon eine falsche Grösse berechnet. Es würde günstiger werden als ursprünglich gedacht. Und die Schlaueche sind auch nicht so teuer, das wird schon alles gut kommen. Freu freu freu. Ich würde doch noch mehr sparen als gedacht. Also war sofort abgemacht, dass ich den Wagen am nächsten Tag, heute, vorbei bringen würde und man mich im Laufe des Tages nochmals kurz kontaktiert um die Preise der Schläuche zu besprechen und am Abend könnte ich meinen Van direkt wieder abholen. Also warte ich jetzt gerade auf den Anruf was es mich wirklich alles kosten wird und je nachdem wenn ich wirklich spare, dann bekommt meine Süsse heut Abend noch neue Sitzbezüge und einen neuen Lenkradschutz. So langsam liebe ich mein neues Auto trotz ihrer kleinen Macken und Zicken. Im Rücklb Rückblick lick auf die Woche merke ich, dass ich auch mal wieder die einen oder anderen Nerven meiner Mitmenschen strapaziert habe bzw. sehr dankbar bin für die Unterstützung die ich von nah und fern erfahre. So ganz alleine funktioniert es halt dann doch nicht. Aber es ist auch schön, wenn man jemanden hat, der einem den Rücken stärkt bzw. bei dem man sich mal so richtig ausheulen kann.


P.S. der Kühler ist mittlerweile eingebaut und hat mich "nur" 550 Dollar gekostet, also 300 Dollar weniger als erwartet. 


Mittwoch, 19. Mai 2010

Man ist das alles aufregend hier






Wahnsinn was in den letzten Tagen alles passiert ist. Bin gar nicht dazu gekommen mein „Tagebuch“ hier im Netz weiterzuschreiben. Das wird jetzt nachgeholt!!!

Also wo war ich stehen geblieben.

Ach ja das letzte Mal habe ich ueber die Arbeitsmoral der Australier berichtet. Daran hat sich auch bisher nichts geaendert J. Dass ich 2 Jobs habe erstaunt die meisten, aber damit haette ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich gerechnet. Aber genau diese zwei Jobs haben es mir ermoeglicht ein Van zu kaufen. Aber dazu spaeter mehr.

Der 6 Mai war der Donnerstag vor Muttertag, Dads Geburtstag usw.... Fuer mich ein ganz normaler Arbeitstag. Sogar das woechentliche Treffen mit Ina in der Mall musste ausfallen, da ich im Restaurant eingeplant war. Das Wochenende war dann wieder spannender. Samstag war ersteinmal ausschlafen angesagt und zwar so richtig. Ich habe ausser lesen, DVD schauen und Waeschewaschen bis in den tiefen Nachmittag nichts gemacht und es tat soooo gut. Abends war dann wieder Restaurant.

Sonntag war Muttertag. Die Karte fuer Mum war ja schon vor ein paar Tagen zu Hause eingetroffen aber was war mit Dads Geschenk, er hatte Sonntag ja schliesslich Geburtstag. Und beide Umschlaege sind am selben Tag aufgegeben worden. Sehr merkwuerdig. Naja Samstag kam dann die erloesende Nachricht, dass der Umschlag eingetroffen ist. Hoffentlich gefiel das Geschenk auch.

Bevor ich aber in der Heimat anrufen konnte um zu gratulieren, hiess es fuer mich erst mal arbeiten. Muttertag sollte der geschaeftigste Tag im Jahr sein und wir erwarteten ueber 200 bis zu 300 Gaeste alleine zum Mittagessen. Na da bin ich ja mal gespannt. Und ich kann euch sagen, nachdem die Ruhe vorbei war und der Sturm endlich einsetzte bin ich gelaufen und gelaufen und gelaufen. Die Shepherds Pie zum Lunch hat gleich doppelt so gut geschmeckt nach dem ganzen Essen, dass ich an dem Tag serviert hatte. Und dann war es endlich soweit ich durfte zu Hause anrufen. Oh nein, ein Blick auf mein Handy zeigte, dass mir jemand zuvor gekommen ist und meine Eltern es schon bei mir probiert hatten. Ich war doch dran mit anrufen. Und das tat ich auch und erwischte meine Mum. Sie klang ehrlich gesagt etwas muede, aber das verwunderte mich nicht. Schliesslich war sie seit Tagen damit beschaeftigt Kuchen zu backen und am Abend zuvor waren sie auf eine Hochzeit eingeladen und schienen wirklich ihren Spass gehabt zu haben. Denn sie sind erst spaet zu Hause gewesen. Mein Bruder und seine Freundin haben meinen Fruehstucksjob uebernommen (die Jahre zuvor habe ich immer den Tisch gedeckt und das Fruehstueck vorbereitet) und sie haben dem ganzen sogar nocht mit Eggs Benedict einen oben drauf gesetzt. Man da muss ich mir naechstes Jahr was einfallen lassen um das zu toppen... J

Dad war noch die letzten Besorgungen machen, und wir haben es dann nach eingem Hin und Her doch geschafft miteinander zu telefonieren und er bekam sein Geburtstagsstaendchen von mir. Und ueber seinen Boomerang hat er sich auch gefreut. Ein typisch Australisches Geschenk halt. Und was schenkt man einem grossen Jungen der schon fast alles hat??

Abends war es im Restaurant etwas ruhiger als Mittags aber immer noch gut zu tun.

Montag war Judiths Geburtstag und es war richtig schoen ihre Stimme mal wieder zu hoeren und mal wieder Allemannisch zu schwaetze.

Dienstag war fast ein ganz normaler Arbeitstag mit Tagsueber Office und abends Restaurant. Und dann wurde gefeiert. Schliesslich stand mein Geburtstag vor der Tuere. Urspruenglich wollte ich den Tag ignorieren und gar nicht feiern und einfach arbeiten. Aber immer mehr Leute um mich rum haben mir gesagt, dass ich mich feiern soll. Also tat ich das auch. Selbst die Delfine waren Dienstag Abend überdurchschnittlich gut drauf und machten Luftsprünge als ich mit dem Zug an der Flussmündung vorbei fuhr in der man die Tiere fast täglich sehen kann. Also musste gefeiert werden und Mittwoch hatte ich mir auch frei genommen, also stand dem Reinfeiern nichts mehr im Wege. Wie ueblich fuehrte unser Weg nach der Arbeit ins Orient. Die beiden Jungs mit der Gitarre waren auch wieder da und sangen ein cooles Lied am anderen. Irgendwann im Laufe des Abends natürlich auch Betterman J Jaja und das Bier das schmeckte, vorallem weil ich kein einziges selbst zahlen durfte.
Das erste Mal haben wir auf meinen Geburtstag um 22:00 Uhr angestossen. Denn da war es dann an der Ostkueste Mitternacht. Und ich kenn ja auch ein paar Leute auf der anderen Seite des Kontinents, also war das durchaus legitim. Zwei Stunden spaeter war es dann an der Westkueste soweit und der erste Anrufer kam durch (naja fast der erste Nadja hatte bereits Stunden zuvor angerufen, aber nur weil sie dachte dass ich am 11 Mai habe nicht am 12). Also der erste richtige Anrufer war meine liebe Michi. Und es gab sogar Gesang. Danke dir Süsse!



Der erste Anruf


Meine Feierkumpanen Tom und Duncan aus dem Restaurant

Die Band


Tja aber leider gibt es sowas wie eine Sperrstunde und wir mussten um 12:15 Uhr das Lokal raeumen. Und nun???? Nachdem wir auf der Strasse etwas weiter gefeiert hatten sind wir zum Nachbarn eines Arbeitskollegen und haben dort noch ein Absacker getrunken. Da der letzte Zug bereits abgefahren war und ein Taxi in die Stadt unsummen gekostet haette, nahm ich das Angebot von Duncan auf seinem Sofa zu uebernachten auch sehr gerne an.

Trotz ordentlichem feiern hiess es wenige Stunden spaeter wieder fuer mich aufstehen und in die Stadt zu fahren. Schliesslich war ich mit Michael zum Shoppen verabredet.

Aber bevor es los zum Shoppen ging stuermte ich nochmals die Rezeption (wie jeden Tag seit einer Woche) um mich nach meiner Post zu erkundigen. Und tatsache, ein Briefumschlag war da mit einer lieben Geburtstagskarte aus Hessen und .... das lang ersehnte Paket von zu Hause. Egal wie unfit ich war in dem Moment ich rannte die Treppen zu meinem Zimmer nach oben und auch wenn eine meiner Mitbewoherinnen noch schlief, heute konnte ich keine Ruecksicht nehmen, und riss das Paket auf (und zwar ganz ohne auf den Zollaufkleber zu schauen) und war gespannt was da wohl drinn war. Katjes Gummibaerchen. Eine Karte die mir erst Mal die Traenen in die Augen trieb (Danke meine Lieben, und wir werden definitiv alle verpassten Feiern nachholen) und drei eingepackte Pakete. Was da wohl drinnen war. 2 der Pakete enthielten Flipflops. Nicht lachen, die hab ich mir gewuenscht. Ja ich weiss, ich lebe im Moment in dem Land der Flipflops und ich lass mir welche aus Deutschland schicken. ABER das hat ein Grund. Hier im heissen Australien wo vom Baby bis zum Opa alles in Flipflops rum laueft gibt es kein einziges Paar mit einem Bastfussbett. Ohne witz. Nur Gummi oder Leder. Leder ist mir zu teuer und Gummi absolut abschaeulich. Also sind meine lieben Eltern fuer mich in H&M in Deutschland (den gibt es hier in Australien naemlich auch nicht) und haben mir zwei paar wunderschoene Flipflops geholt. Das eine Paar wurde auch direkt anbehalten. Ja und das dritte Paket enthielt superduperhammer Kopfhoerer fuer meinen Ipod. Ich hatte ja das erste Set geschrottet und mir 5Dollar Dinger geholt. Die waren aber auch schon wieder am kaputtgehen und ich war bereits am Planen mir bei der heutigen Shoppingtour neue zu holen. Also hatte meine Mum mal wieder den goldenen Riecher, wie so oft. Ich war auf jeden Fall total von den Socken und hab mich riesig gefreut.



Aber nun musste ich wirklich los, sonst würde ich zu spät zum Shoppen kommen und das geht ja nicht.

Also organisierte ich mir eine Cola als Fruehstueck und machte mich auf zum Treffpunkt. Geld ausgeben konnt ich schon immer gut. Und es war ein absolut herrlicher Tag dafuer. Auch wenn ich noch nicht so ganz wach war. Zu zweit machten wir also das Outletcentre Harbour Town unsicher. Wann war ich das letzte Mal mit einem Mann shoppen??? Muss ewig her sein. Aber war sehr witzig wie wir uns gegenseitig beraten haben. Michael suchte fuer sich ein paar schoene Hemden und waehrend er fuer sich schrillbunte aussuchte zog ich ihm eher dezentere Sachen aus dem Regal und der Mittelweg hat dann gewonnen. Die Einkaufstour war fuer uns beide auf jeden Fall erfolgreich und wir konnten das eine oder andere Schnaeppchen nach Hause tragen. Aber bevor es nach Hause ging, war erst mal Mittagessen angesagt.Und was fuer ein Mittagessen: Japanisch! LECKER. Als Vorspeise teilten wir uns Knoblauchgarnelen, Tempuragemuese und Satee Spiesse. Und zum Hauptgang gab es dann Sashimi (rohe Fischstuecke mit Sojasauce und Wasabi). Und als Geburtstagssgeschenk lud mich Michael auch noch zu den ganzen Leckereien ein.

Der Nachmittag gehoert dann mir. Und so goennte ich mir lecker Kaffee und Kuchen vom Cafe bei mir gegenueber und nahm die ganzen lieben Anrufe aus der Heimat entgegen und las die vielen herzlichen Emails und Nachrichten auf Facebook. Das macht am meisten Spass am Geburtstag. Sehen wer an einen denkt und all die lieben Worte hören und lesen.

Abends war Weiberabend angesagt und ich war mit Ina verabredet zum DVD schauen mit Pizza essen. Als Überraschung ist Katrin noch dazu gestossen. Also war der weibliche Teil der Gang mal wieder vereint und wir hatten wirklich einen sehr lustigen und schönen Abend. Der Sekt durfte natürlich nicht fehlen und als DVD gabs den ersten Teil von Dornenvögel. Mehr haben wir nicht geschafft da wir irgendwie mehr am Schnacken waren als am schauen. Lecker Pizza hatten wir auch geholt. Ich musste einen auf Kaloriensparen machen und hab mir die Pizza mit speziell wenig Kalorien geholt (irgendwie nur 380 oder so). Naja als ich die Schachtel aufgemacht hatte wusste ich auch warum sie so wenig Kalorien hatte. Die war winzig. Naja bin trotzdem satt geworden, aber den einen oder anderen neidischen Blick hab ich schon auf die grossen Pizzen der anderen beiden Mädels geworfen.

The Girls Gang



Wir hams krachen lassen mit Partyknaller



Meine Riesenpizza

Donnerstag bis Samstag war dann mal wieder arbeiten angesagt und ich habe sehr schöne Sonnenuntergänge in Fremantle beobachten dürfen. Tja und da mein Geburtstag rum war und ich mir vorgenommen hatte danach nach einem Van zu schauen wurde es jetzt langsam Zeit. Samstag entdeckte ich dann auch gleich die erste passende Anzeige am Schwarzen Brett und wählte leicht nervös die angegebene Nummer. Preis stimmte, Kilometerzahl war etwas hoch aber immerhin ein Bett drinnen. Der leicht mit französischem Akzent sprechende Besitzer des Vans war auch sofort erreichbar und bereit mir das gute Stück vor zu führen. Allerdings würde es erst Sonntag klappen. Na so konnt ich mir abends wenigstens noch viele gute Tipps von meinen Jungs aus dem Restaurant geben lassen, auf was ich achten müsste. Sonntag Vormittag quälte ich mich also aus dem Bett um mein eventuell neuen fahrbaren Untersatz anzuschauen. Na toll, der Herr kam auch noch zu spät. Aber das gab mir Zeit das schwarze Brett nochmals genauer zu studieren und da hing doch tatsächlich noch eine passende Anzeige. Der ursprüngliche Preis für dieses nette Gefährt wäre deutlich zu hoch für mich gewesen, aber da die Besitzer scheinbar unter Zeitdruck standen sind sie mittlerweile deutlich mit dem Preis runter und zwar so weit, dass es für mich wieder interessant wurde. Schnell eine SMS geschickt ob das Fahrzeug noch verfügbar ist und wann man sich denn treffen könnte. Und Tatsache das gute Teil war noch zu haben und ein Termin war per Textnachricht für den Nachmittag auch schnell gefunden. So konnte ich wenigstens mit dem ruhigen Gefühl die erste Besichtigung bestreiten, dass noch ein zweites Auto zur Auswahl stand. Und das war auch gut so. Auch wenn der Preis für den ersten Wagen etwas niedriger war als für den zweiten, so machten die beiden eingeschlagenen Lichter, der kaputte Scheibenwischer auf der Beifahrerseite (man braucht nur den auf der Fahrerseite, so der Herr Franzose) und die doch sehr minimalistische Ausstattung des Fahrzeugs die Entscheidung eher leicht, dass dies nicht mein Traumwagen war. Also hoffte ich auf Termin zwei um zwei mit den zwei Jungs und ihrem Zweiachser ;).
Und dann kamen sie und da stand das gute Stück, weiss grün mit dem grossen Namen Katharina von und zu Pozilei. (Ok den Namen müsste man ändern, dachte ich). Und nachdem mir das ganze Zusatzequiepment wie Campingausrüstung, Wassertanks und Benzinkanister usw gezeigt wurde, wollte ich den Motor sehen. Da waren die Jungs baff, ich war das erste Mädel, dass den Motor sehen wollte. Tja, damit habt ihr nicht gerechnet. Und der Motor war schick, soweit ich das beurteilen konnte. Die meisten Teilen sind in den letzten 3 Jahren ausgetauscht worden und schnurrte wie ein Kätzchen. Also auf zur Probefahrt. Und ihr kennt mich ja, wenn ich mir was in Kopf setze bzw. mir was richtig gut gefällt, fackel ich nicht lange. Und so wurde nach der Probefahrt nochmal etwas gehandelt und der Deal per Handschlag besiegelt. Da Sonntag war und ich nicht damit gerechnet hatte so schnell eine Entscheidung zu treffen, war das Geld natürlich nicht zur Hand. Also hatten wir uns für Montag Abend zur Übergabe verabredet. Ich hatte einen Van. Gott war ich aufgedreht. Sofort SMS in die ganze Welt geschickt um die freudige Nachricht mitzuteilen. 






Darf ich vorstellen: Katharina von und zu Pozilei mit ihrem Hausmechaniker Karl


Katharina von hinten/innen

Am Abend war ich mit Ina, Uwe, Katrin und Tim zum Abendessen bei mir im Restaurant verabredet. Und nicht dass es schon genug Gründe gab zum Feiern, jetzt hatten wir einen mehr.
Noch total aufgeregt hab ich mich dann fürs Dinner fein gemacht (musste den Nagellack auch nur 3mal neu machen ;)) und erwartete Sehnsüchtig (ich war mal wieder viel zu früh parat) auf mein "Taxi" (Ina und Uwe waren so lieb mich mitzunehmen). Katrin und Tim waren sogar schon im Restaurant als wir dort eintrafen. Und George, der Stellvertretende Restaurantmanager, hat uns gleich freudig an unseren Tisch begleitet. Sogleich gab es auch eine Runde Knoblauchbrot aufs Haus. Immerhin eine kleine Aufmerksamkeit, da es hier in Australien absolut unüblich ist Mitarbeiterrabatt zu gewähren. Eigentlich musste ich die Speisekarte gar nicht mehr studieren, hatte ja schon seit Wochen überlegt was ich essen soll, aber ich hatte mich dann spontan entschlossen doch eine Vorspeise zu nehmen und diese Auswahl viel dann doch etwas schwerer aus als gedacht, da ich eigentlich alles hätte essen können. Aber ich entschied mich für die "Drunken Mussels" (Muscheln in Weissweinsauce) und als Hauptgang gab es ganz klar das Känguru (mit Kartoffelbrei und marinierten Apfelstücken). Als Dessert musste bei mir ein Cocktail her halten, der eigentlich schon wieder als Süßspeise durchgeht, nämlich ein Mudslide aus Baileys, Vanilleeis, Khalua und noch viele andere lecker Zutaten die mir nicht mehr einfallen. Aber das Teil ist auf jeden Fall tierisch lecker und als Dessert mehr als ausreichend. Es war alles in allem ein gelungener Abend und ich hab verdammt viel gelacht. Und freuen durfte ich mich nochmal, denn es gab noch ein Geburtstagsgeschenk von Ina und Uwe, nämlich ein kleines mobiles erste Hilfe Set (mit Pflaster und Bandagen und all sowas). Ich hoffe zwar, dass ich es nie brauchen werde, aber sowas auf Reisen dabei zu haben ist immer gut.

Steakmesser sind nicht nur zum Essen gut.... 
auch zum Blödsinn machen



My First Aid Kit



Katrin hat sich sehr über ihr Dessert gefreut ;)

Und dann war schon Montag = Fahrzeugübergabe. Juchhu. Ich war mir immer noch sicher das absolut richtige getan zu haben. Ich hatte ja beschlossen mehr auf mein Bauch zu hören und das tat ich auch in dem Fall. Tagsüber habe ich dann noch etwas über die Themen Versicherung, Ummelden, Anmelden usw recherchiert und bin zu dem Entschluss gekommen das gute Stück im Bundesstaat Western Australia anzumelden. Also da wo ich zur Zeit bin. Denn noch ist der Van auf den Staat Queensland angemeldet. Und dort muss man persönlich vorsprechen um ein Auto umzumelden. Aber das dauert noch ne Weile bis ich da hin komme. Also war Ummelden angesagt. Zwar bringt das jetzt im Moment den einen oder anderen Mehraufwand mit sich, aber unterm Strich bin ich mir sicher, dass es sich bezahlt macht. Einer dieser Mehraufwände ist, dass ich einen Immobilisator einbauen lassen muss. Das ist Pflicht hier in WA. Aber was tut man nicht alles.
Also gut zurück zur Fahrzeugübergabe. Die Jungs waren auch mal wieder richtig pünktlich (hatte ich schon erwähnt dass die beiden Deutsche sind, Heiner und Karl?) und wir machten gleich Nägel mit Köpfen. Schlüssel wurden überreicht, Vertrag unterschrieben und Geld ausgehändigt. Und dann war ich wirklich Besitzerin eines kleinen Campingbuss Campingbus/Van. Die erste Fahr führte auch nur schnell auf den absolut  überteuerten Parkplatz der Jugendherberge. Dort angekommen stellte ich fest, dass ich mich gleich mal auf einen reservierten Parkplatz gestellt hatte. So ein Mist. Also nochmal rein ins Auto, Motor an und Rückwärtsgang rein. Äh wo war der nochmal, verdammt, warum find ich den denn jetzt nicht. Also Motor nochmal aus und in Ruhe suchen. Gefunden. Perfekt. Also Motor wieder an, aber was war das, der springt nicht an, aber was soll dass denn jetzt. Nochmal versucht. Kein Mucks war aus dem Motorraum zu hören, nada, nothing, niente. VERDAMMT. Hatten mich die Jungs reingelegt? War die Karre Schrott? Batterie alle? Was war los. Leicht sauer rief ich bei den Jungs an, ob es einen Trick gibt, das Miststück zum Laufen zu bekommen. Nein, nein, das wär ihnen noch nie passiert, dass der Wagen nicht anspringt. Ich soll mir doch ein paar starke Jungs zum Anschieben holen. Sie könnten nicht wieder zurück kommen. Na vielen Dank auch. Naja aber da Autos ja manchmal etwas verrückt sein können, dachte ich verrückt und stieg einfach mal aus, schloss die Türe zu, schloss sie wieder auf, stieg ein und versuchte den Motor nochmals zu starten und siehe da, der Motor sprang an als ob nie etwas gewesen wäre. Seit dem weiss ich, dass ich das Auto nicht umnennen darf wie geplant. Also bleibt sie Kathi bzw Katharina (allerdings die Grosse und nicht von und zu Pozilei) und seit dem schnurrt sie ganz brav. Heute hatte ich dann auch Termin für den Einbau des Immobilisators. Zwar hatte ich Mühe die Werkstatt zu finden und kam dadurch ne Stunde zu Spät zur Arbeit, aber der Einbau hat immerhin ohne Probleme funktioniert. Da ich momentan nur eine Vorübergehende Zulassung bekommen habe, durfte ich das Auto heute Abend nicht munter in der Gegend rum fahren und mit zur Arbeit im Restaurant nehmen. Also lies ich es kurzerhand am Office stehen (dort wurde Kathi auch schon fleissig bestaunt und als Hippie Van bezeichnet). Dort hol ich es morgen früh ab um den Sicherheitscheck durchzuführen und hoffentlich meine Zulassung zu bekommen. Also Daumendrücken. Dann kann es nächste Woche mit dem Roadtrip nach Broome losgehen. Ole Ole




Traumhafter Sonnenuntergang in Fremantle am Strand