Donnerstag, 25. November 2010

Tasmanien Tag 3-6

Tasmanien Tag 3 -5

Nach unserer zweiten Nacht in Lanceston ging es nun auf in Richtung Nord-Westen. In allen Reiseführern stand zwar, dass dort vorallem die Industrie und Mienen vorherrschen und es Touristisch nicht wirklisch erschlossen sei aber wir wollten schliesslich noch den National Park rund um den Cradel Mountain sehen, also ignorierten wir diese „Warnhinweise“ und steuerten auf Devenport zu. Dort galt unser erster Stopp dem Touristeninformationszenter. Ein sehr freundlicher Mensch von der Information gab uns dann Tipps, wo wir langfahren sollten und was man auslassen kann. Also versuchten wir so bald wie möglichden Highway zu verlassen und wirklich so nah wie möglich an der Küste entlangzufahren. So kamen wir durch das kleine Örtchen Penguin. Die Stadt hatte ihren Namen in ihr Motto umgewandelt und so waren öffentliche Mülleimer, Strassenschilder und vieles mehr in Form von riesigen Pinguinen am Strassenrand aufgestellt. Hier fuhren wir aber nur durch um kurz nach dem Ort am Strand unsere Lunchpause einzulegen und die Beine etwas zu vertreten. Als nächstes ging es in den Ort Burnie. Hier wurde uns die Käserei empfohlen und wir wollten es uns nicht nehmen lassen den berühmten Tasmanischen Käse auch vor Ort zu probieren. Vorallem wenn es gratis war ;). Und so fanden wir auch die kleine Fabirk, welche unter anderem Australian Gold Käse herstellte. Und wir probierten was das Zeug hielt und waren so begeistert von dem Geschmack, dass wir auch gleich ein bisserl fürs Abendessen einkaufen wollten. Allerdings gab es nur relativ grosse Grössen zu kaufen und für uns beide war das deutlich zu viel. So beschränkten wir uns auf ein kleines Stück besonders cremigen Briekäses und hüpften wieder  in den Wagen um unserem heutigen Tagesziel Queenstown näher zu kommen. Wir fuhren über kurvige Strassen, an grünen Kuhweiden und durch reiche Wälder hindurch. Irgendwann wollte Mona dann auch endlich mal die Erfahrung machen, wie es ist, auf der falschen Strassenseite zu fahren und es gab einen Fahrerwechsel. „Schon komisch“ sagte sie und bretterte los. Bald hatte sie den Dreh raus und der Scheibenwischer wurde nur noch selten angestellt, wenn eigentlich der Blinker gemeint war. Und so fuhren wir Kilometer für Kilometer durch das bezaubernde Tasmanien. Bis wir nach Queenstown kamen. Sogar noch bevor wir die Stadt selbst erreicht hatten, wurde es uns etwas mulmig. Das letzte Örtchen durch dass wir durchgefahren waren, hatte noch einen recht netten Eindruck gemacht. Aber wo waren wir denn jetzt gelandet??? Um uns rum sah alles sehr industriell und kalt und rau aus. Hilfe wir waren in einer richtigen Mienenstadt gelandet. Hier gab es keine herzigen Häuschen, kein süsses Backpackers oder schnuggeliges Bed & Breakfast. Hier ging es tough zu, rauhe Männer in ihren allradantrieb Jeeps mit schweren Boots beherrschten hier die Strasse. Ooops das hatten wir uns dann doch nicht so vorgestellt. Ein kurzer Rundtrip durch die Stadt machte das ganze nicht besser. Also entschieden wir uns beim Budget Motel & Backpackers anzuhalten und nach Unterkunft für die Nacht zu fragen. Denn um weiter zu fahren war es leider schon zu spät und Nachts wollten wir dann doch nicht durch den National Park fahren und riskieren das Tasmanische Wildlife zu dezimieren. Ein Doppelzimmer war auch noch frei und sollte auch „nur“ 50 Dollar kosten. Wir hätten uns die Herberge vielleicht vorher anschauen sollen bevor wir das Zimmer bezahlten aber wir waren einfach froh noch ein Bett zu bekommen und so schnell wie möglich schlafen zu gehen damit wir am nächsten morgen verdammt schnell wieder abhauen könnten. Als wir die Türe zu unserer Kammer aufschlossen haute es uns eigentlich gleich wieder rückwärts aus dem Zimmer raus. Uns kam ein Modergeruch vom feinsten entgegen. Wann war dieses Zimmer wohl zum letzten Mal bewohnt worden? Das musste Jahre her gewesen sein. Alles war klamm und muffig. So stand auch gar nicht zur Debatte ob wir die vorhandenen Bettdecken verwenden würden oder unsere Schlafsäcke auspacken. Eindeutig Schlafsack. Wer weiss was man sich bei den Decken sonst noch einfangen würde. Aber leider waren wir noch relativ wach und etwas Hunger hatten wir auch noch. Was nun? Wir hatten eh keine Milch mehr fürs Frühstück, also schnappten wir den Wagen und fuhren noch mal ins Dorfzetrum. Uns wurde die Pizzaria dort empfohlen von der Herbergswirtin. Naja dann wollten wir mal schauen was wir so auffinden würden. Als wir den Supermarkt betraten kamen wir uns vor wie in einem schlechten Film aus den 70ern. Der PVC Boden, die schmuddeligen Regale und die leicht angestaubten Produkte trugen nicht gerade zu einem Wohlgefühl bei. Schnell nur das nötigste eingekauft. Und danach gings auf zum Bottleshop. Nach dem Schock brauchte es ersteinmal ein kühles Bier. Tja und dann auf zum Pizzashop. Eine Pizzaria konnte man das nicht wirklich nennen. Das war wirklich mehr eine Takeaway Butze aber immerhin gab es gratis Internet während wir auf unsere Pizza warteten. Das war auch schon das Highlight des Tages. Wir hatten beide kein Handyempfang und meine Internetverbindung am Laptop funktionierte auch nicht. Aber irgendwie wollten wir ja der Heimat mitteilen, dass es uns gut ging und wir noch nicht verschollen waren. Mit kühlem Bier und heisser Pizza ging es dann zurück in unsere heimlige Behausung. Mit einer DVD machten wir es uns dann so gemütlich wie möglich und bissen genussvoll in unser Dinner. Aber der Genuss blieb leider aus. Ich find es immernoch faszinierend wie man eine Pizza so völlig frei von Geschmack zubereiten kann. Einzig Salz konnte man schmecken und ab und zu kam der Pilzgeschmack etwas durch. Aber ansonsten schmeckte das Teil nach NICHTS. Unglaublich. Der Hunger trieb es halt so weit wie nötig rein und das gute Tasmanische Bier spülte die geschmacklosen Brocken runter. Und dann verkrochen wir uns so schnell wie möglich in unsere Schlafsäcke und hofften, dass die Nacht schnell vorbei sein würde. Und so stellten wir für uns einen neuen kleinen Rekord auf, denn punkt 7 Uhr sassen wir im Auto und liessen das liebliche Queenstown so schnell wie möglich hinter uns. Also wer ein gewisses Wild West Feeling erleben will, sollte diesen Ort unbedingt aufsuchen, aber für alle anderen empfehle ich macht einen riesen Bogen um dieses Kaff!!
Die Fahrt durch den National Park entschädigte etwas für die letzte Nacht und während wir zwischen Nebel behangenen Bergen durchfuhren besserte sich unsere Laune minütlich und wir konnten sogar schon die ersten Scherze machen und der Stadt eben einen gewissen Wildwest Charm abgewinnen. Unser Weg heute sollte uns einmal quer durch die Insel führen zur Coles Bay. Hier lag die viel gerühmte Wine Glas Bay deren Bilder wir schon oft erblicken durften und wir unbedingt sehen wollten. Allerdings kommt man auf den Tasmanischen Strassen doch nicht so schnell voran, wie man sich das manchmal wünschen würde und so kamen wir erst am späten Nachmittag an dem National Park an. Und der Eintritt sollte dann auch noch 25 Dollar kosten und man wäre nur über einen 2 Stündigen Fussmarsch zur Bay gekommen. Und da es nicht mehr wirklich früh am Tage war, mussten wir abwegen ob sich das wirklich rentieren würde. Wir entschieden uns dagegen und genossen einfach die beiden Buchten bei Coles Bay. Ebenfalls herrlich und bei wunderbarem Sonnenschein und 20°C (endlich) waren wir auch nicht wirklich enttäuscht. Unser Nachtlager suchten wir uns dann eine Ortschaft weiter in Swansea. Ein sehr modernes Backpacker direkt am Eingang des Ortes lud zum Verweilen ein und entschädigte uns definitiv für das vorangegangene Nachtlager. Die Herbergsmutter war auch eine faszinierende Frau. Wir schätzten sie auf Ende 50 und fitter als manch 18jährige. Erzählte sie uns doch, dass sie ganz Australien bereits mit dem Fahrrad (!) bereist hätte. Dieses Jahr hatte sie die Kimberley Region gemacht und war von El Questro nach Broome auf der Gibb River Road (eine Allradstrecke) gefahren um auf dem Nothern Highway (den ich mit Siobhan im Van ja abgefahren war) wieder zurück nach Darwin zu radeln. Wahnsinn. Ich war beeindruckt. Das Jahr davor war sie von Melbourne nach Darwin gefahren. Mir war das ja mit dem Van schon fast zu anstrengend und die Dame ist das munter geradelt. Sie ist auch jeden Morgen schon sehr früh auf den Beinen um ihre tägliche Runde auf dem Fahrrad zu absolvieren. Unglaublich aber wahr. Sie empfahl uns auch einen kleinen Spaziergang im Ort direkt am Wasser so dass wir eventuell den heimischen Seelöwen noch zu Gesicht bekommen könnten. Und nachdem wir uns in unserem 4-Bettzimmer (aber nur unsere Betten waren belegt die anderen waren frei und sollten es in dieser Nacht auch bleiben) eingerichtet hatten, machten wir uns auf kleine Erkundungstour um das liebliche Swansea zu besichtigen. Und es war wirklich ein herziges Städtchen. Gott sei dank so ganz anders als Queenstown. Und den Seelöwen bekamen wir wirklich zu Gesicht. Ganz dicht an der Küste entlang ist er gemütlich im Wasser getrieben und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Und so drehten wir unsere Runde, hielten im Supermarkt für einen letzten Einkauf an und machten uns dann auf den Weg zurück um endlich unseren Käse und gutes Brot, welches wir unterwegs bei einer Holzofenbäckerei gekauft hatten, zu geniessen. Anschliessend war es dann schon wieder Zeit fürs Bett. Allerdings sorgte ein relativ starker Wind dafür, dass es eine nicht all zu ruhige Nacht wurde. Und so wechselte das Wetter übernacht von herrlichem Sonnenschein zu bewölkt und regnerisch. Aber selbst die nicht perfekten Wetterbedingungen sollten uns nicht aufhalten, wir waren ja schlimmeres gewohnt vom ersten Tag auf Tassie und Mona fuhr uns auf direktestem Weg ins historische Porth Arthur. Dieser Ort wurde von den ersten weissen Siedlern als Gefängnis genutzt. So schickte Mutterland England seine Verbrecher nach Van Diemens Land, wie Tasmanien damals genannt wurde und eines der Gefängnisse wurde in Port Arthur errichtet. Dieser Ort hatte die perfekte Lage da es nur zwei Wege raus gab. Einmal den Seeweg und einmal über einen kleinen Pass zum restlichen Teil der Insel. Also war das Gebiet relativ gut zu überwachen und die Wildniss rings herum bot nicht wirklich viel zum Überleben und Schlangen und Spinnen, welche tötlich sein konnten, gab es hier schliesslich auch. Und über ein sehr intelligentes Flaggenkommunikationssystem hatte man Nachrichten von einem Ausbruch innerhalb von 5 Minuten an den Pass geschickt und innerhalb von 15 Minuten nach Hobart. Als man hatte nicht wirklich eine Chance weit zu kommen. Und so wurden „nur“ 12 Gefangene nach ihrem Ausbruch nicht mehr wieder gefunden. Man vermutet, dass sie irgendwo in den Wäldern verschollen sind. Immerhin fand man vor gerade mal 40 Jahren ein Skelett eines dieser Ausbrecher in den umliegenden Wäldern, man konnte sogar noch Teile der Kleidung und die Fussfesseln erkennen. Das Gefängnisareal selbst war eher ein kleines Dorf. Es gab für damalig Standards ein sehr hoch entwickeltes Gefängnis, zwei Kirchen (auf Drängen der Irischen Innsassen musste eine Katholische Kapelle zusätzlich hzur Anglikanischen Kirche gebaut werden), zwei Ärtzte, das Haus des Governours, Häuser für den Buchhalter, den Priester und den Pfarrer, für die Wachmanschaft, das Gefängnis selbst, eine Mühle, einen riesigen Garten, eine Schiffswerft und vieles mehr. Zusätzlich gab es noch einen Friedhof auf der Todesinsel (man war immerhin schon so weit, dass man die Toten nicht in der Nähe der Häuser sondern auf einer separaten Insel begrub) und eine Insel auf der die männlichen jugendlichen Straftäter erzog. Sie hatten eigene Unterkünfte, eine Schule und Werkstätten. Man wollte verhinder, dass die Jungs in die miese Gesellschaft der übrigen Insassen gerieten und dadurch gar nicht mehr aus dem Sumpf der Kriminalität raus kamen. Dem Heimatland England gefiel dieses Konzept allerdings so gut, dass man ein eigenes Jugendgefängnis baute und somit das auf Tasmanien nicht mehr benötigt wurde. Wir lernten all diese interessante Informationen und noch einiges mehr auf einem kleinen geführten Rundgang durch die Anlagen und auf einer Hafenrundfahrt. Man hatte gar nicht genug Zeit wirklich alles anzuschauen, daher wäre unser Eintrittsticket sogar für 2 Tage gültig gewesen. Aber wir würden ja am nächsten Tag Tassie schon wieder verlassen. Und so traten wir kurz nachdem die Gebäude auch geschlossen wurden unseren Rückweg an und machten uns auf den Weg nach Hobart. Hier hatten wir bereits ein Doppelzimmer in einem Backpacker gebucht gehabt und mussten also nicht mehr wirklich auf Unterkunftssuche gehen. Wir mussten nur noch unsere Unterkunft finden. Das gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht aber nach einer kleinen Irrfahrt unter anderem durch den Botanischen Garten fanden wir dann unser Nachtlager und einen Parkplatz hinter dem Haus gab es für unseren Mietwagen auch. An der Rezeption erkundigten wir uns dann gleich mal, ob wir den Wagen am nächsten Tag dort stehen lassen dürften, bis wir abends unseren Weg zum Flugahfen antreten müssten. Gar kein Ding. Na supi, eine Sorge weniger. Irgendwie waren wir dann doch recht geschlaucht von der ganzen rumkurverei und der vielen frischen Luft, dass wir Abends nicht mehr wirklich in der Lage waren, noch was zu unternehmen. Am nächsten Morgen ging es dann rechtzeitig wieder aus den Federn und nach einem kleinen Müslifrühstück (die Packung hatten wir bereits recht leer gemacht) gaben wir unsere Zimmerschlüssel ab, beluden das Auto und machten uns zu Fuss daran Hobart zu erkunden. Die Läden öffneten langsam auch und so stöberten wir etwas durch die Shops ob wir noch ein nettes Mitbringsel für uns selbst finden würden. Aber irgendwie überzeugte uns nichts wirklich und so gönnten wir uns einfach einen Kaffee bzw. Tee und ein herzhaftes zweites Frühstück in einem der vielen Grünanlagen in der Nähe des Hafens und liessen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Danach stromerten wir durch das Hafengebiet und liessen uns von Kunstwerken der Aboriginies in einer Kunstgalerie inspirieren. Das Wetter war herrlich und lud zu gütlichem Bummeln ein. So schlenderten wir durch den bekannten Stadtteil Salamanca mit herzigen Boutiquen und Cafés und sogar einem Feenladen. Hier gab es alles rund um das Thema Feen. Von Figuren über Kostüme enfach alles. Anschliessend durchströmerten wir das Stadtteil Batterie Point. Hier reihte sich ein herziges Häuschen an das nächste und überall blühten die Rosen in den wunderbarsten Farben. Und so schlenderten wir durch die Gassen und Strassen zurück zum Hafen. Ein gewisser Hunger machte sich langsam breit und an Möglichkeiten diesen zu stillen mangelte es definitiv nicht. Wir entschieden uns im „The Dome Cafe“ (die gleiche Kette die ich schon aus Perth kannte) zu verweilen und einen Burger zu essen. So brachten wir noch ein paar Stunden rum und danach ging es dann auch schon wieder zurück ans Auto. Schliesslich mussten wir ja noch tanken und zum Flughafen fahren. Nachdem wir feststellen mussten, dass im ländlichen Bereich auf Tasmanien die Tankstellen mit Ladenschluss zu machen, bangten wir schon Strafe zahlen zu müssen, da wir den Tank nicht gnügend auffüllen konnten. Aber in Flughafennähe fanden wir dann doch noch eine Möglichkeit und konnten beruhigt das Auto abgeben. Wir waren etwas früh dran und so  beschäftigten wir uns noch mit lesen und Leute beobachten. Und dann war es auch schon wieder Zeit die Insel zu verlassen. Die Zeit raste wirklich. In Melbourne angekommen, wanderten wir in den International Bereich weil hier ein Cafe 24 Stunden geöffnet hatte. Und wir hatten ja für die Nacht von Freitag auf Samstag keine Übernachtung organisiert da wir gegen Mitternacht in Melbourneden landeten und dann noch den Flughafen wechselten und dann bereits um 7:30Uhr wieder weiter nach Alice Springs fliegen würden. Also hauten wir uns die Nacht um die Ohren, lasen, dösten, hielten uns mit Kaffee und Tee wach und warteten darauf, dass wir den Shuttlebus in die Stadt nehmen konnten und dann mit dem ersten Shuttelbus an den kleineren Flughafen Avalon ausserhalb der Stadt fahren konnten. Um 5Uhr waren wir dann endlich dort angekommen, mussten aber noch 30Minuten warten bis wir einchecken konnten. Nachdem wir dann endlich unser Gepäck los geworden waren und in der Abflugshalle sassen, war es an der Zeit für ein kleines Frühstück in Form eines Spiegeleisandwiches und wieder eine Runde lesen. Und dann war es endlich soweit, wir durften einsteigen und weiter ging unsere Reise nach Alice Springs. Doch davon das nächste Mal mehr.

Samstag, 20. November 2010

Tasmanien Tag 1 & 2 (Launceston & Bay of Fires)

Nass und kalt ging es auch direkt los in Tassie, wie die kleine Insel im Südosten von Australien liebevoll genannt wird. Wir landeten bei Regen und 12°C Aussentemperatur. Wie gut, dass ich all meine warmen Klamotten entweder bereits nach Hause geschickt habe oder in Broome gelassen habe. Naja immerhin eine Jeans und einen  Pullover hatte ich noch zwischen all meinen Shorts und Tops vergraben. Also erfrieren würde ich nicht und meine Lederjacke hatte ich ja auch noch. Aber wenn das die Woche so weiter gehen würde mit Regen und Kalt, dann würde ich wohl doch noch mal einkaufen gehen müssen. Aber bevor ich mir darum Gedanken machen würde, hiess es erst einmal Mietwagen abholen. Die Firma war natürlich einmal quer über den Parkplatz und so sprinteten wir mit unserem Gepäck durch den Regen um unseren Flitzer entgegen zu nehmen. Wir hatten natürlich wieder die günstigste Kategorie gebucht und waren daher nicht erstaunt, als man uns die Schlüssel zu Toyota Corolla aushändigte. Womit wir nicht gerechnet hatten war, dass es die Limousinen Variante war und nicht die Kleinwagen Variante. Sweet. Mal wieder was Grösseres unterm Hintern. Also alles eingeladen und dann überlegt, was wir denn nun hier auf Tassier überhaupt anstellen wollen. Die Erkältung hatte uns mittlerweile beide im Griff und somit waren grosse Wanderungen und Zelten wie ursprünglich geplant wohl doch nicht so ganz umsetzbar. Vorallem nicht da der Himmel scheinbar all seine Schleusen geöffnet hatte. Also kramte ich mir meinen Reiseführer hervor, der mir in letzter Zeit immer besser Dienste geleistet hatte und suchte die Nummer eines Backpackers in Launceston hervor. Dort buchten wir uns ersteinmal für die erste Nacht ein Zimmer. Launceston lag eher im Norden der Insel während Hobart, als Hauptstadt des Inselstaates, den Süden beherrschte. Also führte unser erster Weg uns direkt einmal quer über die Insel. Und das bei strömendem Regen. Leider. Aber abgesehen vom grauen Schleier schien die Insel doch sehr hübsch zu sein und erinnerte mich von der Natur her eher an Irland als an das Australische Festland. Aber uns wurde auch im Vorfeld gesagt, dass die Insel komplett was anderes sein wird, als wir bisher von Down Under gesehen hatten. Und das war auch tatsächlich so. Da wir ja bereits seit einigen Stunden auf den Beinen waren und wir mit einer Billigairline geflogen sind und somit keinerlei Verpflegung erhalten hatten, knurrte der Magen langsam dann doch etwas und ein heisses Getränk würden wir auch nicht verachten. In dem süssen kleinen historischen Örtchen Oatlands fanden wir auch ein süsses Roadhouse mit bappsüssen Kuchen und schlechtem Kaffee aber für den ersten Hunger und Durst sollte es doch genügen. Das Roadhouse war immerhin sehr niedlich eingerichtet. Nach dieser Stärkung ging es zurück auf die Strasse. Natürlich erreichten wir Launceston genau dann als das Office in der Jugendherberge Mittagspause machte. Also beschlossen wir erst einmal unseren Lebensvorrat wieder mit dem wichtigsten Aufzustocken und bei der James Boags Brauerei rein zu schauen. Das mit den Lebensmittel stellte sich dann nicht ganz so leicht herraus, da es irgendwie kein Supermarkt zu geben schien. Naja im Nachhinein haben wir dann raus gefunden, dass wir einfach direkt am Anfang einmal falsch abgebogen sind und dadurch an unserem Ziel mehrfach vorbei gefahren sind ohne es zu bemerken. Aber irgendwann erhörte uns der Shoppinggott und schickte uns einen Coels des Weges. Juchhu unser Frühstück morgen war gerettet und das Abendessen auch. Spaghetti Bolognese stand auf dem Speiseplan. Nach unserem Einkaufstrip fanden wir die Brauerei eher durch Zufall beim Spaziergang durch den Ort liefen wir unbeabsichtigt darauf zu. Oder war es unbewusst. Aber anstatt meine ersehnte Bierprobe zu erhalten standen wir verschlossenen Türen. Sonntags geschlossen. Am höchsten Tourismustag der Woche bieten die keine Führungen an, wir waren wirklich auf dem Land gelandet. Naja die Auskunft die wir später online erhielten über die verfügbaren Touren liessen mich auch nicht hoffen, da am Vormittag eine Bierprobe eher hinderlich sein würde, was den restlichen Tagsverlauf und eventuelle Erkundungstouren anging und die Nachmittagstour würden wir auch nicht schaffen, da wir dann noch auf den eben erwähnten Erkundungstouren sein würden. Tja somit musste ich mich also darauf beschränken James Boags Bier nur auf die übliche Weise zu schmecken zu bekommen nämlich in Bars oder in den eigenen vier Wänden. Nach dem ersten Beschnuppern von Launceston bezogen wir dann endlich unsere Herberge und entschlossen uns auch direkt nicht nur eine Nacht sondern gleich zwei zu bleiben und unser erstes Basislager hier einzurichten. Abends machten wir es uns dann mit Spaghetti und Tee gemütlich und zogen uns dann recht früh ins Bett zurück. Am nächsten Morgen trieb es uns nicht all zu spät aus den Federn und somit konnten wir den Tag nutzen um für mich erst einmal eine Wind- und Wasserdichte Jacke und für Mona eine Wollmütze zu besorgen. Danach ging es auf die Strasse. Das Wetter spielte heute auch mit und die Sonne zeigte sich dann doch recht regelmässig und Regentropfen blieben aus. Somit bot sich uns ein herrlicher Anblick als wir so über Land dahin glitten. Erster Stopp war eine Tankstelle in Scottsdale, da unser Auto doch einiges frass. Dort erhielten wir dann auch den Tipp zu den Ralph Falls, unser erstes Sightseeing Ziel, nicht über die Route anzufahren, die uns im Reiseführer genannt wurde sondern einen kleinen aber dafür geteerten Umweg zu fahren. Dadurch würden wir nicht nur bei den Ralph Wasserfällen vorbei kommen sondern auch bei dem St Columbia Wasserfall. Den haben wir auch ziemlich schnell gefunden und waren mal wieder in so einer Situation wo man nichts ahnend um eine Kurve biegt und sich dann auf einmal ein absolut atemberaubendes Naturschauspiel bietet. Ein kurzer Pfad führte auch direkt an den Fuss des 90m hohen Wasserfalls. Traumhaft. Aber da wir noch einiges auf dem Plan hatten, verweilten wir nicht all zu lange. Schossen die obligatorischen Fotos und machten uns auf zu den nächsten Wasserfällen. Leider ging es mit der Qualität des Weges steil bergab während der Weg selbst steil bergauf kletterte und zwar auf ziemliche enge und unbefestigte Art und Weise und als uns dann auch noch Gegenverkehr in Form eines Tourbusses entgegen kam, entschieden wir uns doch wieder auf sichere Pfade zurück zu kehren und den Wasserfall halt auszulassen. Unsere weitere Route für den Tag brachte uns nach St Helens und von dort aus zur Bay of Fires. Diese war uns von mehreren Seiten wieder mal empfohlen worden und so landeten wir an einer Bucht voll traumhafter Strände, türkisem Wasser und tanzenden Wellen. Herrlich. Also Tasmanien hatte durchaus einiges zu bieten und ich verliebte mich immer mehr in diese kleine bezaubernde Insel. Da die Strassen, selbst die geteerten, einen nicht wirklich schnell vorankommen liessen, war es bereits spät am Nachmittag und unser Zwischenstop an die Wineglass Bay mussten wir auf einen anderen Tag verschieben. Daher nahmen wir die kurze Rückroute über den St Marys Pass zurück. Nachdem wir ein Tag voller Sonnenschein und herrlichen Augenblicken hatten, begann es nun doch mal wieder zu Regnen, aber da wir nun nur noch im Auto sassen, machte uns das herzlich wenig. Nur immer dann, wenn wir mal wieder eine der öffentlichen Toiletten aufsuchen mussten, war das nicht ganz so prickelnd. Aufgrund unserer Erkältung hatten wir uns reichlich Wasser hinter die Binde gekippt um alles auszuspülen. Das hatte allerdings zum Nachtteil, dass wir regelmässig Pinkelpause einlegen mussten. Aber immerhin kennen wir jetzt so ziemlich jede öffentliche Toilette auf der gefahrenen Strecke. Auch mal was anderes ;).
Abends kamen uns die Reste vom Abendessen zuvor zu gute und die viele frische Luft und kurvigen Strassen sorgten dafür, dass wir ziemlich bald ins Bett vielen und in einen hustenreichen Schlaf fielen.

Montag, 15. November 2010

Bildernachtrag zu Sydney

Da mein liebes Internet gestern nicht mehr so richtig wollte, hier noch ein paar Bilder von Sydney.

Ein Teil der Skyline

Streetart



Auf ins Aquarium

Dort gab es auch einen weissen Hai, aber nur als lebensgrosses Modell

Upside Down Quallen

Seepferdchen

Muränen... IIIiihhh

Lustiger Fisch mit Nashorn Nase, Name leider nicht mehr vorhanden

Nemo war auch da

Und Mona total begeistert



Und dann gabs Paella
(sah besser aus als sie schmeckte, leider)

Unser Hostel

Sonntag, 14. November 2010

Sydney

Also auf die sehr freundliche Versorgung der Rezeption sind wir erst einmal in die Hostel eigene Bar auf ein kleines Frustbier. Am nächsten Morgen ging es erst einmal los um Lebensmittel einzukaufen. Da wir ja deutlich verspätet am Abend vorher angekommen waren, hatten wir dazu keine Gelegenheit mehr und somit hatten wir auch nichts fürs Frühstück. Aber in welcher Richtung würde wohl der nächste Supermarkt liegen? Blick nach links, Blick nach rechts, Gegenchecken auf der Karte und los gings. Natürlich in die falsche Richtung aber nach einiger Zeit lief uns dann doch mal ein Einkaufszentrum mit einem Supermarkt über den Weg. Na Gott sei Dank. Also unser Lieblingsmüsli und alles weitere wichtige erst einmal eingekauft. Unter anderem ein 12l Kanister Wasser. Der musste zwar zurück ins Hostel geschleppt werden, war aber Wasser technisch deutlich die günstigere Variante. Als der Hunger zu gross wurde und wir es definitiv nicht mehr ins Hostel schaffen würden zum Frühstücken (der Magen knurrte schon arg) musste halt ein kleiner Snack bei der Bäckerei gekauft werden. Schön fettige Pizzateilchen. Genau das Richtige. Nach dem wir unsere Beute dann endlich in unsere Unterkunft geschleppt hatten, wollten wir natürlich noch mehr von der Stadt sehen. Also schnappten wir uns unsere dänische Zimmergenossin Sarah und wanderten zum Sydney Tower.



 Dieser bot, natürlich für entsprechendes Gegengeld, auch einen traumhaften Rundumblick auf die Millionenstadt. Hier konnten wir auch schon einen ersten Blick auf die Harbour Bridge und die Oper werfen. Die weltberühmten Wahrzeichen der Stadt. Dort mussten wir natürlich auch noch hin. So konnten wir aus der Vogelperspektive unseren weiteren Nachmittag wunderbar planen.





Als erstes ging es vorbei an der St. Mary Kathedrale in den Botanischen Garten. 




Allerdings liessen die plötzlich aufziehenden grauen Wolken und das bereits zu hörende Donnergrollen nicht gerade das beste erhoffen. Also schnell weiter, vielleicht fand man ja ein Kaffee in dem man Unterschlupf finden konnte, bis das Gewitter vorbei war. Mit den ersten Regentropfen kam aber dann schon die Oper in Sicht. Dem Regen zum Trotz mussten natürlich erst einmal Bilder gemacht werden. Schliesslich sah man diesesn Anblick nicht jeden Tag. Aber irgendwann wurde es dann doch zu Nass und wir flüchteten in die Oper hinein. Leider gab es hier kein Kaffee und die Besichtigungstouren für den Tag waren bereits ausgebucht. Aber immerhin gab es ein Souvenir Shop und wir deckten uns erst einmal kräftig mit Postkarten ein. Schliesslich sassen wir ja mehr oder weniger fest und hatten Zeit an die Daheim gebliebenen eine Ansichtskarte zu schreiben. Als wir so ziemlich bei den letzten Karten angelagt waren (und es waren eine ganze Menge) hatte der Regen auch endlich wieder aufgehört und wir konnten unseren Rückweg antreten. Allerdings trieb es mich neugieriges Etwas dann doch noch etwas weiter ins Innere der Oper, schliesslich war die Absperrung offen. Allerdings gefiel das einem Sicherheitsbeamten gar nicht und jagte uns ziemlich schnell wieder hinaus. Ganz in die Säle sind wir also nicht vorgedrungen, aber es war dennoch ein ziemlich beeindruckender Anblick. Auch wenn wir beide uns das Opernhaus grösser vorgestellt hatten. Irgendwie wirkt dieses architektonische Meisterwerk immer monströs auf Bildern, aber so riesig ist das Ding gar nicht. 





Nun gut, wir hatten unsere Bilder von der Oper und der Brücke im Kasten und schlenderten gemütlich wieder Richtung Jugendherberge. Die letzten Zutaten fürs Abendessen wurden noch gekauft und dann ging es auch ziemlich gleich ans Kochen. Schliesslich hatten wir den ganzen Tag noch nicht wirklich viel gegessen und hatten dementsprechend Hunger. Eigentlich wollten wir uns am Abend die Liveband in der Bar anhören, aber irgendwie sass ich am PC fest und Mona schlummerte dann auch irgendwann weg. Also war gemütlicher Abend angesagt. Donnerstag wollten wir auf den Fischmarkt und eine Walbeobachtungs Tour machen. Allerdings riet man uns von letzterem ab. Es wäre keine Walsaison mehr und wenn mal einer entdeckt wird, wäre er verdammt weite draussen. Also nicht das Geld werd. Somit dehnten wir unseren Spaziergang zum Fischmarkt etwas aus und genossen den herrlichen Anblick der Auslagen. So viel verschiedene Fische und Meeresfrüchte hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Wahnsinn. Und dann gleich unglaubliche Mengen von jedem. Und alle mehr oder weniger Fangfrisch und aus den Australischen Gewässern. Da lief einem das Wasser im Mund zusammen. Es war auch gleich klar, dass wir Garnelen fürs Abendessen mitnehmen mussten. Spaghetti mit Garnelen. Yamm. 




Nachdem wir über den kompletten Markt geschlendert waren, suchten wir uns den in unseren Augen besten Händler aus und erstanden eine ordentliche Anzahl der leckeren Schalentiere. Nachdem wir die Tierchen in den sicheren Kühlschrank gebracht hatten (es war doch recht warm draussen mit 28°C) musste noch die eine oder andere Sache eingekauft werden. So zum Beispiel neue Turnschuhe für Mona. Ihre mitgebrachten Schuhe hatten dann doch etwas beim Wandern im Nationalpark gelitten und wiesen Löcher in der Sole auf. Damit konnte sie natürlich nicht im feuchten Tasmanien oder im felsigen Outback umher wandern. Es dauerte zwar etwas bis wir den perfekten Schuh gefunden hatten. Aber der machte sie dann um so glücklicher. Gott sei dank. Die alten Schuhe wurden dann entsorgt, was sogar in Bildern festgehalten wurde. Nachdem wir uns unsere leckere Pasta gegönnt hatten (so frisch schmecken Garnelen schon wirklich ganz anders) wollten wir das Nachtleben von Sydney dann doch auch mal noch etwas geniessen. Bei mir machte sich zwar dank Klimaanlage langsam eine Erkältung breit aber nichts desto trotz, wir konnten ja nicht in diese Megastadt kommen und dann nicht in Ausgang. Ein Freund aus der Schweiz hatte mir auch den Tipp gegeben in die 3 Wise Monkey Bar zu gehen. Sehr guter Tipp. Die Bar war nicht all zu weit vom Hostel entfernt und so konnten wir gut zu Fuss hin. Und die Bar erwies sich als dreistöckiger Vergnügungstempel. Im Erdgeschoss gab es ein Pub, dann kam so etwas wie die Club ebene mit Tanzfläche und dann die Barebene mit Live Musik. Wir kamen auch direkt richtig an, als die Band gerade begann los zu legen. Und ich muss sagen, sie haben ihre Sache ziemlich gut gemacht. So wurde der Abend ziemlich kurzweilig und das eine oder andere Tanzbein wurde auch mal geschwungen. Freitag sollte dann Strandtag werden. Schliesslich hatte auch Sydeny hier einiges zu bieten. Auf Empfehlung vieler sind wir per Fähre an den Strand von Manly (einem etwas ausserhalb gelegenen Stadtteil) gefahren. Allein schon die Fahrt bot einiges und so bekamen wir noch eine andere Ansicht der Stadt. Und auch der Strand konnte sich sehen lassen.





 Der Stadtteil selbst war sehr herzig und zeigte mir, dass Sydney doch mehr auf dem Kasten hatte als bisher angenommen. So stieg das Ansehen der Stadt in meinen Augen täglich. Als wir uns dann zwischen all den Sonnenhungrigen (warum hatten die alle Zeit Freitags an Strand zu gehen???) ein Fleckchen Sand erspähten und unser Strandtuch ausbreiten konnten, hiess es Sonnetanken. Eingecremt hatten wir uns beide, zum Teil sogar immer noch mit LSF 50 und das war auch gut so, da die Australische Sonne doch nochmal extremer ist als alles was wir von Europa gewöhnt sind. Und wenn wir zu sehr aufgeheizt waren, gab es ja noch als Erfrischungsmöglichkeit das kühle Nass. Allerdings waren die Wellen doch recht heftig, und das Wasser immernoch ziemlich frisch (da wars in Broome doch angenehmer) und somit vielen die Ausflüge ins Wasser doch recht kurz aus bzw. es blieb sogar bei einem Ausflug pro Person. Als wir dann genug Sonnenanbeter gespielt hatten, schlenderten wir zurück zur Fähre. Bei Mövenpick mussten wir natürlich Zwischenstop machen und für Mona ein Schokoladeneis kaufen. Mir stand der Sinn eher nach was Herzhaftem und so griff ich in der Not zum McDonalds Burger. Ab und zu muss das einfach sein. Als wir die Fähre zurück nahmen, war ich mir sicher, dass wir einen Sitzplatz auf dem richtigen Vorderdeck erwischt hatten um mit einer herrliche Aussicht auf die Stadt wieder an unseren Ursprungshafen zu gelangen. Was ich nicht bedacht hatte war, dass Fähren ja nicht drehen sondern pendeln. Naja so hatten wir immerhin Frischluft auch wenn wir somit mit dem Rücken zur Stadt ankamen. Tja hätt ich mal nen Schritt weiter gedacht. Ich schobs auf die Erkältung, die mich doch immer mehr im Griff hatte. Somit vielen dann auch unsere Pläne für den Abend ins Wasser. Eigentlich hatten wir vor in den Stadtteil The Rocks zu gehen und dort uns die Märkte unterm Mondlicht anzuschauen. Allerdings schaffte ich es gerade mal mich aufzuraffen um zum Sandwichladen um die Ecke zu krabbeln und Nachtessen zu kaufen. Aber ein Highligh von Sydney wollte ich mir auf gar keinen Fall nehmen lassen. Das Aquarium. Es soll eines der Weltweit grössten Aquarien sein und hatte neben Haien, Schildkröten und ähnlichem sogar eine Seekuh in einem Freibecken. Nach dem Frühstück, bewaffnet mit Hustenbonbons und viel Wasser, zogen wir los. Erst mussten wir noch Monas Kamera aus der Reparatur abholen. Aus unerklärlichen Gründen (sie war nicht runter gefallen, wurde nicht am Strand genutzt und hatte kein Wasser abbekommen) hatte sie einfach von einer Sekunde auf die andere aufgehört zu funktionieren. Wie man uns mitteilte, hatte es einen Kurzschluss in der Kamera gegeben. Warum, wieso, weshalb konnte man uns auch nicht sagen, aber die Reparatur würde fast so viel kosten wie eine neue Kamera. Also hofften wir, dass das gute Miststück noch Garantie hatte und wir in der Heimat mehr erreichen konnten. Aber dann konnte es los gehen. Auf zur Unterwasserausstellung. Die Schlange vor dem Ticketschalter kroch ermüdend langsam voran aber irgendwann waren wir dann endlich im Besitz unserer Eintrittskarten. Und los gings, das erste grössere Becken beherbergte gleich die Seekuh. Und die Enttäuschung war dann doch im ersten Moment etwas gross. Wenn dies das einzige Becken war unter dem man in einem Tunnel drunter durch konnte, dann war das Aquarium in Perth aber bedeutend besser. Hier gab es weder korallen, noch Schildkröten nur die eine Seekuh, bunte Fische und ein paar Haie. Die Seekuh war schon beeindruckend. Mein erstes lebendes Exemplar. Man sagt den Tieren ja nach, dass sie hinter dem Märchen von den Meerjungfrauen stecken. Also elfenhaft und zart sind diese Kühe definitiv nicht. Aber sie gleiten elegant durchs Wasser. Aber meine Enttäuschung sollte nicht lange Anhalten, dafür sorgte das nächste Becken mit seinen riesigen Haien und monströsen Schildkröten. Und auf den Informationstafeln war sogar noch zu lesen, dass der Glastunnel die Tiere um 25% optisch verkleinerte. Wie gross waren diese Meeresbewohner dann in Wirklichkeit? Wahnsinn. Hier sah man sogar Wobbegong Haie. Genau die Haiart, die Su und ich damals beim Schnorchel in den Korallen entdeckt hatten. Völlig harmlos aber hübsch anzusehen mit ihrer braun gefleckten Haut. Im letzten Bereich des Aquariums gab es dann noch eine wunderschöne Korallenlandschaft mit den buntesten Fischen des Great Barrier Reefs. 
Hier liessen wir uns auch eine Weile davor nieder und beobachteten einfach das lustige Treiben zwischen den Korallenriffen. Aber irgendwann wurde die Luft dann doch zu stickig und mein toller Husten trieb mich an die frische Luft. Und auch der Hunger stellte sich langsam wieder ein. Aber schon wieder ein Sandwich oder ein Burger? Nicht wirklich. Ich hatte Mona versprochen, dass wir abends Paella essen gehen würden. Aber da der ausgewählte Spanier ja direkt um die Ecke lag, warum zweimal hin und her laufen, wenn wir uns dieses köstliche Reisgerich jetzt schon zu Leibe führen konnten. Aber etwas länger wollten wir doch noch warten, sonst müssten wir ja abends doch nochmal was essen. Also gönnten wir uns eine kleine Rundfahrt in der Monorail Bahn rund um das Hafengebiet. Die Bahn hatten wir die ganze Woche über schon gesehen und sowas musste ja auch mal getestet werden. Nachdem die erste Bahn überfüllt war und die zweite Bahn nur zwei Stationen fahren würde, war die dritte dann unsere. In ca. 20 Minuten waren wir dann auch einmal rum und konnten die Stadt aus einer nochmals ganz anderen Perspektive sehen. Anschliessend krochen wir dann zum spanischen Hafenlokal. Meine Erkältung hatte mich nun leider wirklich fest im Griff und verlangsamte mich um einiges. Aber als wir angekommen waren, wurden wir sogar von einem Saxophonspieler unterhalten und da es hiess, dass die Reispfanne ca. 30 Minuten dauern würde, gönnten wir uns eine kleine Runde Tapas (Fleischbällchen in Tomatensauce und spanische Kartoffelkäsekroketten mit Aioli) als Vorspeise. Allerdings kam unsere Hauptspeise dann doch recht bald nach dem ersten Gang und die Portion war riesig. Voller Vorfreude schaufelten wir uns auf die Teller. Aber geschmacklich war das ganze dann doch eine Enttäuschung. Das war wirklich eine bessere Reispfanne mit nicht wirklich guter Fleischqualität und Dosenmais. Der Preis wurde wohl durch die Menge und die Aussicht auf den Hafen gerechtfertigt, aber definitiv nicht durch die Qualität. Tja, leider eine bittere Enttäuschung. Aber in Perth würden wir dank Duncan einen Lokalmatadoren an der Hand haben, der uns definitiv in ein besseres Paellarestaurant entführen würde. Also es konnte nur noch besser werden. Trotz Samstag Abend hiess es für uns dann zurück ins Herbergszimmer und Bettfertig machen. Zwischen durch wurde noch gepackt, da wir am nächsten Morgen bereits um 4:30 Uhr aufstehen mussten. Der Flieger nach Hobart würde bereits um 7:00Uhr abheben. Wer hatte nochmal solch saublöde Zeiten gebucht? Ach ja, das war ich, weils halt günstiger war. Also wer sparen will muss auch mal die Zähne zusammen beissen können. In der Nacht habe ich dann endlich mal ordentlich ausgeschwitzt was in mir steckte und so bin ich in deutlich besserer Verfassung aufgewacht als eingeschlafen. Naja von Schlafen war in der Nacht nicht wirklich die Rede. Es hatte eine grosse Party in der Bar gegeben mit billigen Cocktails und dem entsprechend war die Stimmung bei den Hausbewohnern. Da wurde rum graköhlt, sich geprügelt und Essensreste auf dem Flur verteilt. Entsprechend hoch war der Lärmpegel vor unserem Zimmer und unser Schlafpensum entsprechend gering. Aber vielleicht war das auch gar nicht so schlecht, so hüpften wir wenigstens rechtzeitig aus den Federn um mit dem Zug zum Flughafen zu fahren. Dort waren wir erst einmal etwas geschockt über die lange Schlange am Jetstar Schalter. Alle Fluggäste nach Hobart wurden auch irgendwann ausgerufen um an einem separaten Schalter ihr Gepäck abzugeben. Eingecheckt hatten wir ja bereits am Automaten. Wieder das grosse Bibbern ob wir unsere Sachen richtig verteilt hatten und die schweren Sachen im Handgepäck, sodass unser Zelt auch mitfliegen konnte. Und es klappte. Ich war sogar 400g unter den erlaubten 20kg und Mona war nur 1.2kg drüber, aber da es schnell gehen musste, sagte keiner was und unsere Sachen wurden ohne Mucken entgegen genommen. Und so konnte unser Tripp nach Hobart starten, auf ins kalte und nasse Tasmanien. Doch darüber das nächste Mal mehr.

Mittwoch, 10. November 2010

Great Ocean Road

Sonntag ging es dann wieder zurück auf die Strasse. Natürlich nicht ohne die entsprechenden Vorbereitungen, Wäsche waschen, Auto packen und Reiseführer lesen. Gegen späten Vormittag schwangen wir uns dann in unseren Mietwagen und teilten dem Navigationssystem mit, dass wir gerne zur Great Ocean Road Nummer 1 wollten. Wir mussten ja irgendwo anfangen. Die Nummer 1 fanden wir in dem Örtchen Torquay. Dieses kleine verträumte Nest ist unter anderem Hauptsitz der grossen Surffirmen Billabong und Quicksilver und bietet Wellenreiter traumhafte Strände und gute Wellen zum Surfen. Uns war es definitiv zu windig und frisch um uns ins Wasser zu stürzen aber einen Kaffee gönnten wir uns zumindest. Und dann ging es los, die berühmte Great Ocean Road lag vor uns und bot uns herrliche Ausblicke auf wunderschöne Strände, steile Klippen und grüne Wälder. Der Duft der Eukalyptusbäume hing in der Luft und man merkte eindeutig, dass man in Australien war. Da nach jeder Kurve sich eine andere faszinierende Landschaft bot, kamen wir auch nur sehr langsam vorwärts, schliesslich mussten ganz viele Bilder geschossen werden. Aber wir hatten uns ja auch vorgenommen, die Strecke eher gemütlich angehen zu lassen um so viel wie möglich zu sehen. Aber es gab so viel, dass wir nur einen kleinen Teil überhaupt mitbekommen hatten. Ein erstes Highlight kam direkt am Anfang der Strecke, nämlich der Leuchtturm Split Point bei Fairhaven.



Kuzre Zeit später, direkt nach Lorne, ca. 47km nach Beginn der Great Ocean Road, als Kamerabewaffnete Menschen sich am Strassenrand tummelten und ganz aufgregt in die Eukalyptusbäume zeigten. Schnell fuhren wir rechts ran und unser erster Verdacht bestätigte sich. KOALAS.



Wow und dass in freier Wildbahn. Da knapperten doch tatsächlich insgesamt 5 Koalas plus einmal Nachwuchs ganz gelassen an den Blättern der "Gumtrees" und liessen sich von uns Touristen in keinster Weise stören. Es hatte fast schon den Anschein, als ob die Guten sich absichtlich zur Schau stellten und für die Kameras posierten. Es gab sogar eine kleine Showeinlage als einer der Koalas einen Baumwechsel anstrebte und dabei laut vor sich hin grunzte. Schien eine anstrengende Sache zu sein. Aber irgendwann mussten wir uns dann von diesen putzigen Kameraden verabschieden, schliesslich hatten wir noch ein gutes Stück Weg vor uns. Ein nächster Höhepunkt sollte ein "Treetopwalk" werden. Also ein Pfad in den Baumwipfeln der umliegenden Wälder. Der Weg dorthin war schon recht abenteuerlich und führte uns durch einen jungelartigen Forst. Aber als wir bei dem Walk angelangt waren, war das Tor bereits verschlossen und somit gab es keine Runde mit Vogelperspektive. Nun gut, half alles nichts, weiter gings. Zu einem der berühmtesten Highlights der Strasse: Die zwölf Apostel standen nun auf dem Programm. Leider sind es ja nun nicht mehr zwölf sondern nur noch acht, aber das tat deren Eindrücklichkeit keinen Abbruch. Ist schon immer wieder faszinierend was die Natur so alles anstellt und welche Kraft sie aufbringen kann.


Es war etwas kalt und windig an den Klippen

Da es doch etwas frisch war, entschieden wir uns nicht den Sonnenuntergang an den Aposteln abzuwarten sondern den Rückzug ins Auto zu starten und uns eine Unterkunft für die Nacht zu suchen.Eigentlich war die Idee im Zelt zu schalfen. Aber irgendwie waren wir ziemlich durchgefrohren und mein Kamerakku war auch leer und bedarf dringend einer Steckdose. Also entschlossen wir uns im nächsten Ort (Port Campbell) uns eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. War nicht ganz so einfach wie gedacht, da die meisten Rezeptionen nach 20:00 Uhr dicht machten. Es war 20:08Uhr als wir in das Örtchen einfuhren und trafen kaum noch jemanden an. Telefonisch wurde uns sogar mitgeteilt, dass man jetzt nicht mehr umdrehen würde um uns noch ein Zimmer zu vermieten. Ok, dann halt nicht. Aber in der Jugendherberge trafen wir noch geschäftstüchtige Leute an, die uns dann auch noch Unterkunft boten. Akku war gerettet und wir mussten auch kein Zelt mehr aufbauen. Eigentlich hatten wir vor am nächsten Morgen früh aus den Federn zu fallen und uns an den Aposteln den Sonnenaufgang anzuschauen, da wir ja den Untergang verpasst hatten, aber als um fünf der Wecker klingelte schafften weder Mona noch ich es uns so zu motivieren, dass wir unter der warmen Bettdecke vorkriechen, uns anziehen und aus dem Haus gehen konnten. Also wurde der Wecker einfach um drei Stunden weiter gestellt und wir ratzten nochmals ne Runde. Das Frühstück verschoben wir auf einen Ort mit Aussicht. Schliesslich sollten noch einige interessante Flecken kommen. So sprangen wir so schnell wie möglich ins Auto und fuhren zum ersten Stopp, dem sogenannten Arch. Wieder eine Kalksteinformation welche durch Zeit und Erosion entstanden war.

The Arch

Dreihundert Meter weiter hiess es dann schon wieder anhalten, da das nächste Naturschauspiel auf uns wartete. Dieses Mal mit dem grossen Namen "The London Bridge". Allerdings war die nicht mehr ganz komplett, da 1991 ein Teil weg gebrochen war und zwei Touristen unverletzt aber bestimmt leicht geschockt auf dem freistehenden Teil festsetzte. Sie schienen irgendwie wieder runter gekommen zu sein, denn man sah von den beiden nichts mehr.

The London Bridge heute

Die "Brücke" vor dem Zusammenbruch

Ich war auch da ;)

Auch wenn es etwas windig war, der Magen verlangte dann irgendwann nach Nahrung und wir beschlossen, dass wir hier die Richtige Aussicht für unser Frühstück hatten und mixten uns unser Müsli zusammen. Die eine oder andere Haferflocke wehte es direkt wieder vom Löffel runter aber so ne Aussicht bei der morgendlichen Stärkung hat man schliesslich nicht alle Tage. Nachdem wir dann wieder Energie getankt hatten, ging es weiter zur nächsten und letzten Kalksteinattraktion "The Grotto".


Nach den Felsformationen folgten traumhafte Strände wie the Bay of Martyrs oder Logans Beach. Hier hofften wir eventuell noch den einen oder anderen Wal zu erspähen, aber leider wollten diese sich nicht zeigen. Also zogen wir weiter nach Warrnambool. Dort entdeckten wir einen kleinen süssen Spazierweg über Felsen und direkt am Wasser. Allerdings wollte das Wetter dann nicht mehr so ganz mitspielen und es fing auf einmal an zu Regnen, also genossen wir einfach den Anblick der Natur unter einem kleinen Vordach und gönnten uns ein Thunfischsandwich. Aber leider hat alles ein Ende und so war es langsam an der Zeit wieder Richtung Melbourne zu düsen. Dieses Mal wählten wir die Inlandsroute welche uns weite Felder und viele Kühe zu bieten hatte. Aber das war es dann auch schon. So gelangten wir wenigstens relativ rasch wieder in die Stadt und konnten noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Terrasse eines Cafes bei Bier und Burger geniessen. Anschliessend war Sofaabend bei Su angesagt und so klang unser letzter Abend in Melbourne gemütlich aus. Dienstag früh war es dann Zeit den Mietwagen zurück zu bringen und Su einen Besuch im Hyatt abzustatten. Dort hatten wir Gelegenheit ein wenig hinter die Kulissen zu schauen und die eine oder andere Suite zu besichtigen. War schon lustig sich mal wieder Hyattluft zu schnuppern.

Nette Suite

Der Ausblick lässt sich auch nicht lumpen

Hier kann man es sich dann auch mal gemütlich machen





Danach ging es dann ein letztes Mal zu Su's schnuggeligem Haus um unsere Sachen zu packen und zum Flughafen zu fahren. Allerdings schien unser Ausflug nach Sydney nicht wirklich unter einem guten Stern zu stehen. Das erste Anzeichen hierfür war, dass ich eine SMS von der Airline bekam, dass der Flug 2 Stunden später fliegen würde. Dann fuhr der Zug nicht, da an unserem Bahnhof ein Wasserrohrbruch ein Stück von der Strasse weg gespühlt hatte. Und dann konnten wir nicht raus finden, ob der Flug wirklich verspätet war oder nicht. Also mussten wir dennoch rechtzeitig zum Flughafen um dann raus zu finden, dass wir sogar fast 3 Stunden auf unseren Fliege warten durften. Als wir dann endlich in Sydney gelandet waren durften wir feststellen, dass der Shuttlebus zur Jugendherberge nicht mehr fuhr. Also mussten wir einen anderen Weg finden. Gott sei Dank war unser Hostel direkt neben dem Hauptbahnhof, also konnten wir einen Zug in die Stadt nehmen und endlich einchecken. Leicht gestresst und k.o. bezogen wir unser Zimmer nachdem unser netter Rezeptionist nicht wirklich hilfreich war und eine Laune an den Tag legte, dass mir fast der Kragen platzte, aber ich war zu müde um den guten Mann darauf hin zu weisen, dass man hinter der Rezeption vielleicht auch mal etwas hilfreich sein sollte. Somit fing unsere Zeit in Sydney nicht gerade super an und der erste Eindruck war daher auch nicht gerade der beste. Aber vielleicht brachte der nächste Tag ja besseres.
Man würde sehen.






Montag, 8. November 2010

Wilsons Promontory National Park

Mittwoch nachmittag war es dann soweit, Su kam von der Arbeit, musste noch die letzten Sachen schnappen und dann ging es auf die Strasse. Navigationssystem hatten wir mitgebucht, damit wir nicht direkt in der Stadt verloren gingen. Laut Routenplaner sollten wir auch kurz nach Sonnenuntergang am Campingplatz ankommen, würde also noch reichen um unser Lager halbwegs im Hellen aufzubauen. Allerdings hat das gute GPS nicht mit dem Feierabendverkehr gerechnet und dadurch verschob sich unsere Ankunftszeit um einiges. Allerdings hatte das auch ein Gutes. So konnten wir bereits beim Hineinfahren in den Nationalpark Mona einiges von der Australischen Tierwelt präsentieren. So liefen uns Kängurus, Wombats und Possums über den Weg. Das Zelt haben wir dann im Schein der Autoscheinwerfer aufgebaut und dafür, dass wir es zum ersten Mal gemacht haben  und unter erschwerten Bedingungen, stellten wir uns gar nicht so dumm an und unser Nachtlager stand relativ schnell und gross genug für uns drei Grazien war es definitiv auch. Anschliessend gönnten wir uns noch ein Gläserl Rotwein und Thunfischsandwich. Dabei zeigten sich dann noch mehr Wombats. Süsse Tiere muss man sagen und mein aller erstes Mal dass ich diese knuddeligen Beuteltiere zu Gesicht bekommen habe. Anschliessend ging es dann an unsere erste Nacht im Zelt mit Schlafsack und Decken und Isomatten. Das brauchten wir auch alles, da es doch noch recht kalt war in der Nacht, da wollte man dann am nächsten Morgen gar nicht aus dem kuscheligen Schlafsack aufstehen. Su hatte auch ihre liebe Mühe uns aus dem Bett zu treiben. Aber wir wollten ja schliesslich nicht nur zum Schlafen in den National Park gefahren, wir wollten ja auch was sehen. Beim Müslifrühstück auf der Picknickdecke hat sich dann gleich mal raus gestellt, welche Tour wir am ersten Tag wandern wollten. Es sollte zum Lilly Pilly Gully Rundweg gehen. Dieser führte uns unter anderem auf den Mount Bishop mit einer traumhaften Aussicht über traumhafte Buchten, herrliche Wälder und hügelige Landschaften bot. Laut Su erinnerte sie die Flora auch stark an Neu Seeland oder Tasmanien. Auf dem Rückweg gab es dann noch eine Runde Herzrasen für Su als sie mal wieder etwas vor uns davon lief kroch vor ihr eine braune Schlange über den Weg. Ein lauter Schrei und ein kurzer Sprint und sie war in Sicherheit aber die Knie schlotterten dann doch noch eine ganze Weile. Auf den Schreck mussten wir dann erst einmal eine Runde Sonnetanken an einem atemberaubenden Strand einlegen. Der Wind war zwar etwas kräftig aber das tat unserem Vergnügen an dieser traumhaften Landschaft kein Abbruch. Abends gab es dann mal wieder ein Gläschen Rotwein und nach mühevollem Zubereiten (der Gratis-BBQ-Kocher war verdammt langsam) auch ein etwas geschmackloses aber sättigendes Abendessen. An diesem Abend haben sich nur freche Papageien, Seemöwen und ein Wombat gezeigt. Die Nacht im Zelt war wieder etwas kühl und unruhig aber wir habens überlebt und wurden von lautem Vogelgekreische geweckt. Für den heutigen Tag hatten wir uns eine 20km Tour ausgesucht. Also Su hatte für uns ausgesucht, ich war mir ja noch nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Aber hier wird nicht lange gefackelt und wir rüsteten unsere Wandersachen mit Sandwiches, viel Trinken und Schokolade. Und auf gings auf den Mount Oberon per Auto zum Startpunkt unseres kleinen Abenteuers. Verwunschene Wälder, abenteuerliche Felsformationen und verschlungene Pfade halfen mir definitiv dabei mich von der Länge der Wanderung abzulenken. Als absolutes Highlight und Belohnung führte unser Weg an den traumhaften Strand des Sealers Cove. Dort fanden wir sogar ein halbwegs windstilles Plätzchen wo wir unser mitgebrachtes Picknick geniessen konnten und etwas Sonne tanken. Es war sogar so gemütlich, dass ich sogar einen kleines Schläfchen gehalten habe. Wieder mit Energie betankt traten wir die zweite Hälfte unseres Marsches an und machten uns an den Rückweg. Der ging allerdings hauptsächlich Bergauf. Was uns am Ende dann doch etwas erstaunte war, dass wir den Rückweg schneller zurück gelegt hatten als den Hinweg. Stalltrieb? Wahrscheinlich. Um den Tag stielvoll ausklingen zu lassen, musste ein ordentliches BBQ her. Allerdings gab der kleine Supermarkt am Campingplatz nicht so viel her und so endete es mit improvisierten HotDogs, war aber auch lecker. Die letzte Nacht im Zelt war erstaunlich warm, trotz kaltem Wind der um das Zelt heulte und uns wach hielt. Wir schienen wohl alle noch aufgeheizt zu sein von unsere Tagestour. Samstag früh hiess es dann schon wieder Lager zusammen packen, da wir Su rechtzeitig nach Melbourne zurück bringen mussten, da es für sie wieder ans Arbeiten ging. Mona und ich nutzen die frühe Rückkehr um Wäsche zu waschen und noch mehr Sonne zu tanken. Als krönenden Abschluss machten wir zwei Schneggen uns dann noch auf an den Brighten Beach um von dort aus am Ozean entlang nach St. Kilda zu laufen und dort den Sonnenuntergang zu beobachten und einen Blick auf die wilden Pinguine zu erhaschen. Pizza und Bier waren dann das perfekte Ende eines wunderschönen Ausflugs. Am nächsten Tag sollte es dann schon wieder weiter gehen, denn die Great Ocean Road erwartete uns, doch dazu das nächste Mal mehr.

Morgentlicher Besucher beim Frühstück

Wollte wohl auch etwas Müsli abhaben


Unser Lager

Beginn Tour 1

The Whale

Aussicht vom Mount Bishop

Squeaky Beach

Squeaky Beach

Sealers Cove

Wir hatten Spass

Wilde Vegetation mit riesen Farnen


WOMBAT