Freitag, 19. August 2016

Möge das Inselleben beginnen

05.45Uhr und wir standen senkrecht in unseren Betten. Die Lautsprecherdurchsagen des Kapitäns stellten wirklich sicher, dass jeder rechtzeitig aufwachte und keiner irgendwelche Verspätungen verursachte. Wir hatten 30 Minuten bis zum Anlegen und wir bekamen ganz klare Anweisungen, dass wir pünktlich in unseren Autos sitzen mussten. Motoren erst anmachen wenn wir das Go bekamen. Alles war extrem gut organisiert. Das Restaurant hatte bereits geöffnet und bot Frühstück an, was viele nutzten, da wir ja noch nicht in die Autoräume durften solange das Boot sich noch bewegte.
Als dann das Signal kam ging alles sehr zügig und geordnet und nach nicht mal 15 Minuten waren wir vom Boot runter. Irgendwie noch total benommen hätten wir fast unsere Gaskartuschen vergessen. Gerade noch rechtzeitig bogen wir in ein kleines Seitensträsschen auf dem Hafengelände ein. Auf einem eingezäunten Platz also eher nem Käfig stand ein einsames Männchen und bewachte alle eingesammelten Güter. Gegen ein Ticket erhielten wir unsere Campinggas und wurden unseres Weges geschickt.

Wir wollten noch eine Nacht im Norden verbringen und noch nicht gleich nach Hobart runter düsen. Es war ja erst Montag und ich würde ja erst eine Woche später meine neue Arbeitsstelle antreten.

So entschieden wir uns in Launceston unser Nachtlager auf zu schlagen. Hier durfte ich vor 5 1/2 Jahren Lager beziehen und zusammen mit Mona Ausflüge starten. Vorallem die traumhaften Rosen in einem Kirchhof waren mir noch in sehr guter Erinnerung. Aber erst einmal fuhren wir von Devenport der Sonne entgegen bei 2°C. Die Landschaft war ganz schön frostig aber wunderschön und neblig. 
Allerdings war ich verdammt froh als wir die Stadt erreichten und wir sogar schon in unsere Hotelzimmer einchecken konnten. Erst nochmal unter die Bettdecke kuscheln, Heizung einschalten und ne runde Augen schliessen. 

Doch wir wollten ja nicht den ganzen Tag im Hotelzimmer verbringen sondern Launceston erkunden.

Duncs hatte den Tipp bekommen die Schlucht zu erkunden. So machten wir uns auf den Weg diese zu finden. Eben noch liefen wir durch die Stadt und dann biegen wir um die Ecke und stehen in dieser wundervollen Wildniss. Wirklich ein Erlebnis. Und einige Stadtmenschen nutzten die Nähe aus und gingen in ihrer Mittagspause joggen. So verrückt die sind es war nachvollziehbar. Man fühlte sich wirklich in einer anderen Welt und Meilen weg von Büro oder städtischem Leben.
Die Wildniss 
Blick zurück in Richtung Stadt

So saugten wir die herrlich firsche Luft in unsere Lungen und genossen die Natur bis unsere Magen grummelten und uns daran erinnerten, dass es endlich Zeit wurde mal was zu essen.

Und wir fanden ein wunderbares Restaurant mit herrlicher Aussicht über die Bucht und dazu mit phänomenalem Essen. Also falls jemand mal nach Launceston kommt, ich hätt da nen Tipp,

Aber die Stadt hat nicht nur eine herrliche Schlucht und tolles Essen zu bieten, nein sie ist auch noch die Heimat von James Boags. Der anderen Tasmanischen Biermarke. Und ich musste natürlich checken was die Konkurrenz so macht. So buchten wir uns eine Brauereitour für den Nachmittag. Und ich muss sagen, die Tour war echt gut und das Highlight war die Paarung von Bier mit Käse. Lecker und hat wirklich extrem gut gepasst.

Etwas KO vom frühen aufstehen, viel rumlaufen und den ganzen Eindrücken, zogen wir uns nochmals ins Hotelzimmer zurück. Aber irgendwann trieb uns der Hunger dann doch wieder vor die Türe. Nach dem wir ein paar Strassen und Hügel hoch und runter gelaufen waren, mussten wir allerdings feststellen, dass Montag abends nicht viel los ist in Launceston. So landeten wir in einem Pub wo wir ziemlich die einzigen Gäste waren. Aber die Küche zauberte uns noch was feines für zwischen die Kiemen. Nach dem wir aufgegessen hatten, hielten wir dann das Personal nicht länger auf und machten uns auf den Rückweg. Kaum waren wir zur Tür raus, hörten wir auch schon wie die Schlüssel im Schloss umgedreht wurden. Man hatte also wirklich nur noch darauf gewartet bis wir zur Tür raus waren. Und es war noch nicht mal 21Uhr. Willkommen auf dem Land (naja ganz Tasmanien ist wohl "auf dem Land").

Aber für uns war es eh Zeit unter die Bettdecke zu kriechen schliesslich sollte es für uns ab morgen ernst werden. House-Hunting war angesagt. Wir hatten schon die ersten Termine für Wohnungsbesichtigungen abgemacht.



Ach ja und ich hatte noch vergessen zu erwähnen dass unser Hotel direkt gegenüber von dem Kirchhof war, an den ich mich von vor Jahren noch erinnerte. Allerdings waren die Rosen zur aktuellen Jahreszeit leider nicht am blühen.



Mittwoch, 17. August 2016

Eine Schifffahrt die ist lustig - ach wirklich?

Unsere letzte Nacht auf dem "Mainland" also auf dem Hauptland war vorbei und wir hatten noch ein paar Stunden, die wir in der Stadt verbringen konnten. Unser Bötchen sollte gegen 19.30 Uhr ablegen und Check In wär ne Stunde vorher. Wir konnten Monti sicher auf dem Hotelparkplatz stehen lassen und marschierten in Richtung Stadtmitte. So kamen wir wenigstens direkt am Trainingsstadion von Duncans Lieblingsclub vorbei. Leider haben wir es verpasst ein Foto zu machen, daher hier ein Bild gefunden auf google:



Bildquelle: Google - Lester de Ross


Der heutige Sonntag stand in Melbourne ganz unter dem Football Stern. Mehrere städtische Clubs hatten an dem Tag Spiel und somit war die Stadt in den verschiedenen Fanfarben eingefärbt. Schals, Mützen und Trikots überall. Die Pubs hatten mehrere Leinwände installiert um die zum Teil parallel laufenden Spiele übertragen zu können. Böse Zugen behaupten dass man die Fans eines bestimmten Clubs daran erkennen könnte, dass sie kaum Zähne im Mund hatten. Nah genug um zu checken hab ich mich an keinen ran getraut, aber lustigerweise wurde mir das Gerücht immer wieder zugetragen. Also irgendwas muss wohl dran sein.

Mir machte der Gedanke die Nacht auf einem riesigen Dampfer zu verbringen ja schon etwas Kopfschmerzen. Zwischen durch hatten Duncan und ich gescherzt ich könnt ja rüber fliegen und ihn auf der anderen Seite treffen. Aber irgendwie wollte ich mir das Abenteuer aber auch nicht entgehen lassen. Wann hat man schon mal die Chance 9 Stunden auf einer Autofähre zu verbringen. Damit die Überfahrt aber nicht zur Katastrophe wird lies ich Duncs mal kurz im Pub alleine sein Team anfeuern und machte mich auf die Suche nach einer Apotheke. Lustigerweise war die in der U-Bahn Station Flinders Station und man kommt in den Bereich eigentlich nur mit Ticket rein. Aber etwas verloren aussehen und bisserl betteln und der nette Herr an der Schranke lies mich durch. Allerdings stellte ich auch sicher, dass ich durch seine Schranke wieder raus ging, nachdem ich mir Anti-Schlecht Tabletten geholt hatte.

Nachdem wir dann zuschauen konnten, wie Carlton das Spiel gewann (da war dann jemand gut gelaunt) schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und entdeckten mehr Streetart.





Doch so langsam war es an der Zeit und wir mussten zurück Monti holen und uns Richtung Hafen begeben. Wir wussten nur wo wir hin fahren mussten und wann unser Schiff fahren würde. Was uns erwarten würde wenn wir am Hafen ankamen, keine Ahnung.
Zu erst einmal hiess es Schlangestehen. Eine Autokolonne rollte langsam Richtung Schiffsrumpf aber bevor wir irgendwo hin durften hiess es erst einmal Quarantäne-Check. Da Tasmanien ja eine Insel ist will man vermeiden, dass Krankheiten für die heimische Flora und Fauna eingeschleppt wird. Also musste alles Frischobst und Gemüse weggeworfen werden, sogar unser eingeschweisstes Supermarktgemüse viel den Kontrolleuren zum Opfer. Kofferaum und Motorhaube mussten geöffnet werden und unsere Campinggrill-Gaskartuschen wurden für die Überfahrt kamen in Sicherheitsverwahrung.

Nachdem wir unser OK erhalten hatten (der Herr neben uns in der Kontrolle mit seiner Vogelzucht musste wohl etwas länger durchhalten) rollten wir langsam zum Check in Point. Was wie ein Mauthäuschen aussah war unsere Rezeption an der wir die Kabinenschlüssel und Schiffsplan erhielten.

Schlange stehen

Ganz schön grosses Bötchen

Monti sieht irgendwie nicht so gross aus neben dem Frachter



Hatte ich bereits erwähnt, dass ich hinterm Steuer sass. Also lag es an mir Monti sicher in den Bauch des kleinen Schiffleins zu chauffieren. War definitiv ein Erlebnis. Allerdings waren wir es uns auch etwas unangenehm. Montis Auspuff machte seinem neuen Spitznamen "Farty MacFartface" defintiv alle Ehre. Und umgeben von all dem Stahl hallte es richtig ordentlich und wir zogen mal wieder den einen oder anderen Blick auf uns.


Roy war sich auch nicht so sicher was er von dem Ganzen halten sollte.

Nach dem wir im Schneckentempo irgendwie drei Etagen in dem Schiffsrumpf nach oben gefahren waren, durften wir endlich Monti abstellen. Wir waren auf der Etage mit den Hundekäfigen gelandet. Und die armen Vierbeiner mussten die Überfahrt hier unten bei den Autos verbringen und durften nicht mit auf die Passagieretagen. Und einer der Fellfreunde war definitiv nicht begeistert über diese Tatsache, dass sie da unten eingeschlossen waren und stiftete die anderen zum Bellen und Heulen an. Das machte es den Besitzern natürlich nicht einfacher die Vierbeiner zurück zu lassen. Aber aus Sicherheitsgründen durfte keiner im Autobereich bleiben. Nur wenige Wochen zuvor hatten sie so heftigen Seegang, dass es Autos zusammen geschoben hatte. Nicht dass die Info mich irgendwie beruhigen würde. 
Aber ich hatte ja meine Pillchen, für alle Fälle. Momentan sah es nach einer ruhigen Nacht aus, aber mein weiss ja nie.

Wir schnappten unsere Taschen und machten uns daran die weiteren 4 Etagen zu unserer Kabine nach oben zu klettern. Aber dies war nicht einfach nur ein einfaches Boot, die Spirit of Tasmania war ja fast schon ein Kreuzfahrtschiff. Und so mussten wir nicht Treppensteigen sondern es gab einen Aufzug, der uns nach oben brachte. Wow. Ich war beeindruckt. Das hatte ich echt noch nie erlebt. Nach dem wir in unserer kleinen schnuggligen Kabine angekommen waren (mit Bullauge aber getrennte Betten) und unsere Taschen abgestellt hatten, gingen wir auf weitere Erkundungstour.
Es gab nicht nur ein Restaurant drei oder vier Bars, zwei Aussendecks und eine Kinderspielecke, nein es gab auch eine Playstation-Zone und 2 Kinos. Ja richtig 2 Kinos auf dem Schiff. Allerdings war ich immer noch zu unsicher, wie gut ich damit klar kommen würde, die Nacht unter Deck zu verbringen (an Deck war etwas frisch) wollten wir Kino für diese Fahrt mal ausser acht lassen. Aber vielleicht bei einem anderen Mal. 

In unserer kleinen Kabine

Blödsinn an Board


Wir gönnten uns Dinner im Boardrestaurant und genossen die Aussicht (ins Dunkle) in Liegestühlen auf der obersten Etage (aber drinnen). Die letzten Tage und die Fahrerei hatten mich dann doch etwas geschlaucht und ich zog mich in die Kabine zurück. Duncs wollte sich noch die Live-Musik anhören. Man bekam also definitiv was geboten für sein Geld.
Die ersten Seemeilen waren ein klein wenig unruhig, daher wollte ich nichts riskieren und nahm lieber ein paar von meinen Anti-Schlecht Pillen um auf der sicheren Seite zu sein und legte mich in das kleine Bettchen. Und überraschenderweise viel ich relativ schnell in einen tiefen und festen Schlaf. Nur die Rückkehr von Duncan ein wenig später weckte mich kurz auf, aber die restliche Nacht schlief ich herrlich und es schien als ob der leichte Seegang mich eher vorsichtig in Schlaf wiegte als unangenehm zu sein.














Montag, 15. August 2016

Big smoke - Hallo Melbourne

Auch heute Nacht wollte uns der Regen unbedingt in Schlaf trommeln, uns hätte ja das Meeresrauschen genügt. Aber warum plötzlich was Neues anfangen.

Gemütlich packten wir zusammen und machten uns auf den letzten Streckenabschnitt auf dem Festland hinter uns zu bringen. Da es von Torquay nach Melbourne jetzt nicht wirklich weit war, orientierten wir uns wieder mehr an den Landstrassen als am Highway und hielten in Geelong am Hafen an. Geelong ist zum Beispiel berühmt für eines seiner Football Teams. Nicht dass ich davon auch nur einen Hauch von Ahnung hätte.

Ach ja apropos AFL (Australian Football) wir hatten uns für die kommende Nacht ein Hotel in Melbourne gebucht. Aber nicht irgendwo, nein in der Nähe vom Carlton Football Stadion. Also dort wo früher Duncans Lieblingsclub gespielt hat. Trainieren tun sie wohl immer noch dort aber irgendwann ist die Fan-Anzahl wohl so gross geworden, dass sie in ein grösseres Stadion umziehen mussten. Aber ich will hier niemanden mit so etwas langweilen, es geht hier ja schliesslich um einen Reisebericht nicht um Sportfakten.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten und endlich mal wieder duschen konnten (auf den Campingplätzen war es einfach zu kalt und nass hierfür) ging es auf Streifzug durch die Stadt. Ich wollte unbedingt auf die Brunswick Strasse. Die wurde vor Jahren schon direkt meine Lieblingsstrasse in Melbourne mit all den Bars und Restaurant und verrückten Läden.
Es war zwar ein etwas längerer Fussmarsch als gedacht und wir mussten uns zwischen durch mal stärken (und gerieten an zwei Burger die deutlich leckerer waren als erwartet) aber es war es wert. Und ein weiterer Regenbogen tauchte am Himmel auf. Es musste einfach ein gutes Omen sein.

Gutes Omen


Wir landeten zu erst in der Polly Bar. Pinker Plüsch und Madonnen-Statuen prängten das schräge Ambiente der Cocktailbar. Und dazu gab es verdammt lecker und auch ausgefallen Drinks.
Polly Bar


Aber nach einem kleinen Absacker zogen wir weiter. Brunswick Strasse ist definitiv noch verrückt und kreativ aber leider auch sehr viele Hipster und jene die es gerne wären haben viel des Bohemien-Flairs vertrieben. Doch mein Lieblingsblumenladen gab es noch, samt "Audrey II" Gemälde an der Aussenmauer. (Falls es jemand nicht gleich versteht, Audrey II ist die fleischfressende Blume aus Little Flower Shop of Horrors).

So legten wir ein paar Stops ein und entdeckten das eine oder andere neue wie ein "Hole in the Wall". Also ein Loch in der Wand, in der nen junges Mädel sass, nein nicht was ihr wieder denkt, und T-Shirt Drucke und alles andere was man so drucken kann verkauft. Man konnte mit seinem USB Stick vorbei kommen und alles mögliche bedrucken lassen. (Und es steckte ein Deutscher dahinter)




Street Art auf der Brunswick Street


Da unser Hotel kein eigenes Restaurant oder eigene Bar hatte, hatten wir bei Check-in einen Gutschein für ein Pub neben an erhalten. Den Gratis-Drink konnten wir natürlich nicht einfach so verstreichen lassen. Aber es blieb definitiv bei einem Drink. Das Mädel hinter bar und wir zwei kamen uns sowas von fehl am Platz vor zwischen all den jungen Partygängern die sich ordentlich einen hinter die Binde giessen wollten, bevor sie auf die Piste sind. Daher ging es für uns ziemlich zügig zurück uns Hotel und ins warme Bett. Morgen stünde ja das nächste Abenteuer vor der Türe. Die Überfahrt von Melbourne nach Tasmanien mit der Spirit of Tasmania. Na ob das mal gut geht, ich auf so einem Dampfer. Wir würden sehen.





Donnerstag, 11. August 2016

Great Ocean Road oder Australiens berühmteste Strasse?

Ok zugegeben nach Findet Nemo die berühmteste Strasse ist wahrscheinlich Wallaby Way. Aber ich greif hier bisserl voraus. Schliesslich waren wir noch immer auf dem Campingplatz und hatten eine regnerische Nacht hinter uns. Aber ausser dem Trommeln auf dem Dach von Monti hat uns das nicht wirklich weiter beeinflusst. Und am Morgen war es auch schon wieder trocken auch wenn nicht wirklich warm. Dafür wurden wir von einem Dauergast auf dem Campingplatz sehr genau beobachtet als wir unser Lager zusammen packten. Wir hatten fast das Gefühl er wollte mit einsteigen.


Will da etwa jemand mitkommen?


Den neuen Mitfahrer wollt ich erst kennen lernen, 
bevor wir ihn einsteigen lassen

Nach einer kurzen Diskussion haben wir drei dann entschieden, dass der Dauercamper dann dort bleibt. Wir hatten eh nicht genug Platz im Auto. So nahmen wir Abschied und machten uns daran auf die Great Ocean Road zu kommen. Die berühmte Strecke zwischen Allansford und Torquay mit herrlichen Aussichtspunkten wie die 12 Apostel und Heimat für alle grossen Surfmarken wie Roxy und Quiksilver oder RipCurl. 

12 Apostel oder das was noch übrig ist.

Am Rumblödeln

Ich hab mein Mann in der Hand 

Roy fands auch schön hier


Ich hatte ein Teil der Strecke vor sechs Jahren ja schon einmal mit Mona befahren. Damals hatten wir das Glück wilde Koalas zu treffen aber seit dem haben schlimme Waldbrände in der Gegend gewüstet und viel zerstört. 
Auf der einen Seite hatten wir wunderschöne Buchten, traumhafte Ausblicke und fantastische Farbenspiele auf der anderen Seite endlose abgebrannte Wälder. Zum Teil sind die Flammen bis ans Wasser heran gekommen. Doch kleine grüne Flecken zwischen all dem schwarzen Holz lassen hoffen. Und die Flora in Australien ist es sich ja gewöhnt immer wieder dem Feuer ausgesetzt zu sein und viele Pflanzen brauchen sogar das Feuer um sich fortzupflanzen oder weiterzuentwickeln.

So fuhren wir mit sehr gemischten Gefühlen diesen Abschnitt unserer Reise.

Bevor wir wieder in der hektischen Stadt landen würden, wollten wir uns noch eine Nacht in einem etwas ruhigeren Fleckchen gönnen und steuerten den Campingplatz in Torquay an. 
Als kleine Belohnung war nicht selber kochen angesagt sondern wir gönnten uns ein Dinner im Ort. Und was für ein leckeres Nachtessen, das Special für 2 mit Lammschulter, Kartoffeln und Bohnen.

Danach noch ein kleiner Spaziergang und dann krochen wir ein vorerst letztes Mal in den Kofferraum von Monti und schliefen beim Rauschen der Wellen ein. Morgen wartete Melbourne auf uns. 




Fähren, Vögel und riesen Hummer - ein ganz normaler Tag in Süd Australien

Oh man ich hab wirklich ordentlichen Aufholbedarf. Fast 2 Monate seit meinem letzten Eintrag und soooo viel ist seid dem passiert. Aber eins nach dem anderen und hier nun die Fortsetzung meiner Reise ab Victor Harbor:

Was für eine herrliche Nacht in einem gemütlichen Bett. OK die Aussicht war jetzt nicht sooo prickelnd auf den Parkplatz raus aber im Schlaf stört das ja nicht wirklich. Der Frühstücksraum hatte dann wenigstens Blick ins Grüne und es schien ein herrlicher und sonniger Tag zu werden. Also hielten wir uns nicht all zu lange mit der Nahrungsaufnahme auf und machten Monti bald mal startklar. GPS programmiert aber irgendwie war uns nicht nach Schnellstrasse, wir wollten noch was von Süd Australien sehen bevor wir die Grenze zu Victoria überschreiten würden.

Also wurde die leicht nörgelnde Stimme der Navigationstante ignoriert, kein U-Turn hingelegt und dafür gemütliche kleine Strässchen mit wunderbaren Landschaften erkundet. Und so fuhren wir vor uns hin als es plötzlich so aussah als ob unser gewählter Weg im Nirgendwo oder besser im Wasser enden würde. Doch hinter dem Hügel stürzten wir nicht in die Tiefe sondern wurden von einer Autofähre erwartet. Auf der Karte sah es so aus als ob die Strasse direkt durch den Fluss führen würde aber da war keine Brücke sondern ein kleines Bötchen mit Platz für 4-5 Autos ersetzte dies. Und das auch noch kostenfrei. Wir waren ganz aus dem Häuschen und kletterten gleich nach dem Boarding aus dem Auto und schossen Bilder. Es war auch ein traumhaftes Fleckchen, dass wir gemütlich tuckernd erkunden durften. Ok ich glaub die anderen Autofahrer auf der Fähre waren nicht ganz so beeindruckt und blieben im Fahrzeug und auch noch mit laufendem Motor sitzen. Aber wenigstens schmunzelte der Fähr-Kapitän über unsere fast schon kindliche Begeisterung und wahrscheinlich haben wir ihm den Tag damit etwas versüsst.

Auf der Fähre

Duncan und Monti auf der Fähre


Nach diesem kleinen Highlight waren wir fast versucht unsere Route so umzulegen dass wir an anderen Stellen im Fluss nochmals mit einer Fähre fahren konnten. Aber nur fast. Wir wollten ja schliesslich heute noch in Victoria ankommen.
Allerdings verlangte die Natur bald einen weiteren Stop. Doch wir hätten es deutlich schlechter treffen können. Meningie hiess der Ort an dem wir mal kurz aufs Örtchen mussten. Und nicht nur der Blick auf den Lake Albert machten den kurzen Aufenthalt unvergesslich sondern auch die verschiedensten Vögel die uns hier über den Weg laufen sollten.

So flogen riesige Schwäre Kakadus über uns hinweg.


Bäume voller Kakadus

Dazu kam noch die Statue eines Strausses, komisch genug dass es ein Strauss war und nicht ein Emu, wir sind ja schliesslich in Australien, aber das ist nicht alles. Getoppt wurde das von einer Story über John Francis Peggotty der auf dem Strauss reitend sein Unwesen getrieben hatte.

Die Statue vom Strauss und die Story dazu


Und der dritte Vogel der uns unter kam war eine herrlich geschnitzte Figur eines Pelikans. Was ist es nur mit dieser Stadt und dem Federvieh?

Vogel Nummer 3

Wirklich Zeit der Sache auf den Grund zu gehen hatten wir leider nicht, vielleicht auf einem nächsten Trip. Who knows?

Aber wir hatten ja noch ca 350km bis zur Grenze vor uns und noch so tolle Sachen wie den riesiegen Hummer in Kingsten SE zu entdecken. Doch viel Zeit zum Rasten blieb nicht, nur kurz ein paar Bilder des grossen roten Krebstiers und des historischen Leuchtturms aus dem Auto knipsen und weiter gings.
Der Reisenhummer

Und der Leuchtturm


Dunkle Regenwolken und Regenbögen wechselten sich auf den letzten Kilometern auf den letzten Metern ab und das Tageslicht wurde langsam weniger.

Doppelter Regenbogen


Dazu kam noch das Hinweisschild, dass die Strasse von Holzlastern (Also Laster die Holz transportieren nicht aus Holz gemachte Laster) stark befahren wurde, und die Jungs waren definitiv nicht langsam unterwegs. Daher war schnell klar, dass wir nicht viel weiter fahren würden und entschieden uns auf einem Campingplatz direkt hinter der Grenze in Nelson zu übernachten. Und der Campingplatz war tausend Mal besser als der in Süd Australien, es gab viel Gras und Bäume und Wallabies und eine richtige Küche und saubere Duschen. Also fast schon Luxus. Aber nur fast.