...oder man (frau) noch immer nicht gelernt hat, dass Landkarten nicht immer die ganze Information anzeigen.
Ok also es war an der Zeit unser Paradis zu verlassen. Es viel uns schwer aber gleichzeitig hatte unser mehrtägiger Stop uns Hoffnung gegeben, dass wir noch viele solcher wunderbaren Orte entdecken dürfen auf unserem Trip einmal quer durch den Kontinent.
Zudem hatten wir bemerkt, dass Camping vorallem mit Kids absolut nicht umweltfreundlich ist. Was wir an Müllbeuteln angehäuft hatten in den paar Tagen war etwas erschreckend. Ok es wahr Weihnachten und ein wenig Geschenkpapier war definitiv Teil des Müllproblems. Aber wir konnten ja hier nicht wirklich Mülltrennung machen, dazu muss vieles gut verpackt sein bzw. haltbar sein, da Kühlmöglichkeiten beschränkt sind. Daher wird halt auch vieles in Dosen/Eingeschweisst gekauft, dazu kommen die Wegwerfwindeln (Sullivan braucht die ja 24Stunden am Tag, Liv Gott sei Dank nur zum Schlafen) und da man kein Waschbecken hat, nimmt man halt oft die Feuchttücher um sich mal schnell die Hände sauber zu machen oder auch für die Katzenwäsche. Da kommt dann schon einiges zusammen. Als wir noch sesshaft waren hatten wir alle 14 Tage Müllabfuhr und manchmal mussten wir unsere Tonne nur alle 4 Wochen raus stellen, da wir fleissig recycling Müll extra gesammelt hatten, dazu einen Kompost hatten und dann ganz klar die Stoffwindeln einen grossen Teil ausmachten, der nicht weg geworfen wurde. Also mussten wir jetzt in den sauren Müllapfel beissen und unser Gewissen damit beruhigen, dass dies ja nur temporär sein würde und wir nach unserem Roadtrip wieder umweltbewusster leben würden. Wenigstens hatten wir unsere Bienenwachs Tücher als Klarsichtsfolienersatz dabei. Immerhin etwas.
Aber weiter geht es. Bis zur nächsten Mülltonne. Wir wollten den stinkenden Haufen, den wir im Wohnwagen unterbringen mussten, schnellst möglich los werden. (Im Naturschutzgebiet gab es keine Mülltonnen und man musste alles was man rein brachte, wieder mit nehmen).
So wurde dann der nächsten Rastplatz schnellst möglich an gefahren und die Müllbeutel in die Tonne gequetscht. Die hatte dann auch noch schön einen festen Deckel drauf, damit man ja nichts zu grosses weg werfen würde. Tja unser Minitannenbaum passte trotzdem rein. Nach 3 Weihnachten hatte der ausgedient und ich hatte kein Bock mehr, den jeden Tag im Wohnwagen zu sehen obwohl Weihnachten rum war. Somit hab ich nächste Weihnachten dann wenigstens wieder ein Grund einen neuen und vor allem grösseren Baum für uns zu besorgen (jajaja ich weiss, der Müll, aber man kauft ja nicht jedes Jahr einen neuen, und frische Bäume gibt es hier nicht so wie in der alten Heimat, vielleicht wird es ja eine Palme im Topf oder so. Dann wäre das Müllproblem auch erledigt).
Nachdem nun der Stinkeberg entsorgt war, tuckerten wir weiter. Ich hatte mir da ein nettes Rastplätzchen in Hallett, SA raus gesucht auf meiner tollen App. Sicherheitshalber hatte ich am Vortag bereits der Verwalterin des Campingplatzes eine Text Nachricht geschickt. An Weihnachten wollt ich niemanden anrufen. Vielleicht hat die Gute ja auch Feiertag. Und heut morgen hab ich dann auch direkt Antwort erhalten. Sie wäre bis 16Uhr verfügbar um den Schlüssel zu übergeben und Platz wäre auch genug. Na bis da hin sollten wir die Strecke ja locker geschafft haben. Da machte ich mir mal gar kein Kopf. Und auf meiner App sah es nach knapp 190km aus, was ja gut machbar ist. Das war aber Fluglinie, was mir bis dahin nicht klar war. Auf der Strasse waren es dann doch eher 240km. Was bei unserem Reisetempo doch deutlich etwas aus macht und da wir heute 38C erwarteten vielleicht nicht die beste Entscheidung.
Was mir des weiteren nicht bewusst war, war dass wir durch karge Landschaften fahren würden. Alles abgeerntetes Farmland, keine oder kaum Bäume und dadurch sengende Hitze und kein Schatten. Und unsere Klimaanlage im Auto funktionierte ja auch nicht (hat sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr). Also alles in allem VIEL SPASS. Sarkasmus aus.
Um die Mittagszeit erreichten wir die Flussstad Morgan. Noch war es halbwegs aus zu halten und wir dachten eine Rast am Wasser würde uns allen gut tun. Sasha war ordentlich am hecheln und die Kids waren auch schon am schwitzen. Allerdings hatten wir nichts mehr gross zu Essen an board. Und am Fluss war zwar viel los aber kein Kiosk oder Bäcker oder Shop in der Nähe, wo man sich schnell nen Happen kaufen hätte können. So blieb uns nur übrig den Jetskiern und Wasserskifahrern bei ihrem Freizeitsport zu zuschauen, die öffentliche Toilette (am oberen Ende des Hügels) auf zu suchen und dann wieder in das heisse Auto zu steigen. Was wir auch nicht bedacht hatten, war dass heute ja noch Feiertag war. Somit hatten wir dann auch kein Glück bei der Bäckerei im Ort. Heute Geschlossen. Damn. Und wir waren auch nicht die einzigen, welche unverrichteter Dinge wieder abgezottelt waren. Was hätten die heute für ein Geschäft machen können. Tja, wer nicht will. Ok es möge ihnen der Feiertag gegönnt sein. Aber für uns hiess das knurrende Mägen.
Wenigstens hatten wir noch beim Verlassen des Ortes gesehen, dass es hier ne öffentliche Stelle gibt, wo man seine chemische Toilette entleeren kann. Das geht natürlich auch nicht überall. Da ich ja bei manchen Gerüchen eher empfindlich reagiere und da ich meinen nicht vorhandenen Mageninhalt nicht wieder ans Tageslicht befördern wollte, erbarmte sich Duncan, die Toilette aus zu leeren. Ich stieg nur aus um die Kids etwas zu bespassen und hoffte auf eine kleine Brise frischen Wind. Sobald das Auto anhält stirbt halt auch der Fahrtwind.
Mir reichte das Düftchen, welches von der Entleerungsstelle herüberwehte bei weitem. Ich beneidete Duncan definitiv nicht. Und als ihm dann auch noch der Deckel, der den Toilettentank normalerweise verschliesst, in den Abfluss fiel, wär ich am liebsten weg gerannt. Er hatte auch nichts anderes als seine Hand zur Verfügung, um den Deckel wieder raus zu holen. Iiiiiiigittigittigtt. Gott sei Dank hatten sie einen Gartenschlauch daneben montiert, so dass er sich und den Deckel wenigstens gleich abspritzen konnte und nicht stinkend ins Auto steigen musste.
Oh man noch so ein Highlight dieses Tages.
Am Ortsausgang waren wir dann am überlegen, ob wir besser Anhalten sollten für den Tag oder weiter fahren. Es waren immerhin noch 80km bis zur nächsten Ortschaft und ca. 120km bis zum Campingplatz. Und wir hatten noch kein Lunch. Was tun? Wir waren alle leicht genervt und wollten nur noch ankommen. OK Wir ziehen durch. Das packen wir. Und es gibt ja sicherlich auch mal nen schattiges Plätzchen zwischen durch, wo wir Pause machen können. Und irgendwas essbares wird sich im Wohnwagen schon finden. Also fuhren wir weiter. Die Kids sind Gott sei Dank bald nochmals eingeschlafen und so fuhren wir gen Burra, welches die nächste Ortschaft war. Und es war einfach heiss, und gähnende Leere, und wenig Verkehr, und definitiv keine Möglichkeit mal was zum Mittagessen ein zu kaufen. Und die Laune sank immer weiter gehn Keller.
Als dann die Kids aufwachten und Sullivan anfing zu schreien als ob ihm jemand die Daumenschrauben angelegt hätte, war definitiv nicht mehr lustig. Ich versuchte immer wieder ihn zu beruhigen und machte mir dazwischen immer wieder vorwürfe, was ich da meiner Familie antue. Ich war es schliesslich, die auf diesen Roadtrip gedrängt hatte und ich war es auch, die unser heutiges Ziel ausgesucht hatte. Auf dem Handy wurde mir auch kein Rastplatz angezeigt bis wir in Burra ankommen sollten. Und das wär noch ne ganze Weile. Verdammt. Und es war auch kein Wäldchen oder irgend etwas in Sicht, das uns Schatten gespendet hätte, so dass wir wenigstens am Strassenrand Pause hätten machen können. Meine Verzweiflung wurde immer grösser und ich wusste echt nicht mehr was zu tun. Da kam plötzlich ein kleines blaues Schild am Horizont in Sicht, ein Parkplatz/Rastplatz in nicht all zu weiter ferne. Gott sei Dank! Ich konnte etwas aufatmen während ich Sullivan versucht etwas zu beruhigen.
Das blaue Schild war tatsächlich der Hinweis, dass in 4km ein schattiges Plätzchen auf uns wartete und wir die Kinder und den Hund aus dem rollenden Backofen raus holen konnten.
Wir standen noch nicht mal richtig da hatte ich den Anschnallgurt schon los und die Tür offen. Nur schnell Sullivan aus seinem Sitz raus und in die Arme nehmen. Sobald er etwas getrunken hatte war er wie ausgewechselt und brabbelte fröhlich vor sich hin und Liv hüpfte auf den grossen Felsbrocken am Rastplatz rum. Na da konnte ich dann auch endlich aufatmen. Und ich war definitiv nicht in Eile weiter zu kommen. Doch ewig konnten wir hier nicht bleiben. Und als Nachtlager war der Rastplatz nur bedingt geeignet. Also wieder zurück ins Auto und weiter geht die 'lustige' Fahrt. Doch die Kids waren definitiv in besserer Laune und somit waren wir auch etwas entspannter als wir durch die trübselige Landschaft fuhren.
Ich hatte zwar am Vormittag angekündigt, dass wir in Hallett übernachten würden und den Schlafplatz klar gemacht, doch laut meiner App gab es in Burra auch eine Möglichkeit unseren Caravan zu parken. Und zwar neben einem Pub. Das würde uns allen gut tun. Nicht kochen müssen, schneller am Ziel ankommen und in einem schönen Biergarten (So sagten zumindest die Onlinebewertungen) den Tag definitiv positiver ausklingen zu lassen als er bisher verlaufen war.
Es dauerte dann auch nicht mehr all zu lange, bis wir in Burra ankamen. Laut Navi war es besser um den Ort rum zu fahren und praktisch von Hinten an den Pub ran zu fahren anstatt durch den Ort durch. Na sollten wir hier übernachten, hätten wir ja am nächsten Tag noch Zeit uns den Ort an zu schauen, sollte es hier überhaupt was interessantes zum Anschauen geben. An der örtlichen Beiz angekommen, enttäuschte der 'Caravanpark' dann leider damit, dass es eine grosse Wiese war mit kaum Schatten. Und der grösste Schattenplatz unter zwei Bäumen neben dem ausgetrockneten Flussbett war bereits belegt. Ein 2-Mann Zelt hatte sich dort breit gemacht. Also das Zelt hat sich natürlich nicht von alleine dort aufgestellt aber von dessen Bewohner war weit und breit keine Spur. Nur das Zelt und einige Boxen drum rum machten es uns leider nicht möglich, im Schatten zu parken. Naja erst Mal mit dem Wirt sprechen, vielleicht hat der ja noch ne Idee wie wir uns abkühlend platzieren können.
Duncan machte sich auf Suchmission und kam nach einigen Minuten nicht wirklich besser gelaunt zurück. Pub war zu (es war ja leider immer noch Feiertag) und wirklich hilfreich oder service orientiert war der gute Mann wohl auch nicht. Was tun. Es waren immer noch knapp 40km nach Hallet und langsam wurde die Zeit knapp. Es war viertel nach drei und 40km mit Monti und Turtle waren nicht mal eben 20minuten sondern eher 45Minuten. Ok Pub Abendessen und Biergarten (der tatsächlich sehr nett aussah) waren eh nicht drin und wir hätten kein Schatten gehabt. Duschen hätten wir eventuell können. Aber so 'freundlich' wie der Wirt war, wäre das auch ein eher sehr grosses wahrscheinlich.
Die Kinder waren wieder OK drauf, Hund war nicht ganz so happy aber wir entschieden uns durch zu ziehen. Auf nach Hallet!
Ängstlich beobachtete ich auf dem Navigationssystem wie die errechnete Ankunftszeit immer weiter nach hinten rückte. Das Navi hatte leider immer noch nicht gelernt, dass wir nicht mit den erlaubten 100kmh unterwegs waren sondern eher so um die 60 bis 70kmh. Wir schlichen vorwärts aber die Uhr ebenfalls. So rückte 16Uhr immer näher und näher. Was wenn wir in Hallett ankommen und keiner uns den Schlüssel geben würde? Duncan versuchte Monti dazu zu überreden vielleicht doch eher 75kmh zu fahren. Wiederwillig gab er nach, aber happy waren weder er noch der Wohnwagen.
Als die errechnete Ankunftszeit auf dem Navi die 4Uhr Grenze überschritt, nahm ich dann doch das Handy zur Hand und schrieb die nette Verwalterin an und versuchte raus zu finden ob irgend jemand uns auch kurz nach Ende der Öffnungszeiten den Schlüssel noch aushändigen könnte. Wir waren noch 3km weg. Ich bibberte. Keine Antwort.
2 Minuten nach 16Uhr waren wir am örtlichen Lädchen, wo der Schlüssel hinterlegt war. Alles dunkel, Türen zu. Na vielleicht war ja noch jemand drinnen oder ums Haus rum und räumte auf? Ich hatte Hoffnung. So sprang ich schnellst möglich aus dem Auto und gallopierte zur Ladentüre. War da jemand? Tatsache, ein freundlicher, älterer Herr winkte mir aus dem Ladeninneren zu. Grinsend drehte ich mich zu Duncan und signalisierte per Daumen hoch, dass wir Glück hatten. Und schon wurde die Türe aufgesperrt. Was hätte ich dem netten Mann um den Hals fallen können. Macht man ja aber nicht, vor allem nicht in Zeiten von Corona. So bedankte ich mich einfach sehr überschwänglich bei ihm und folgte ihm Freudestrahlend zur Ladentheke. Er wollte auch nur $10 anstatt die üblichen $15 die der Stellplatz normalerweise kosten würde. Man wir mussten ganz schön verzweifelt ausgesehen haben. Allerdings wurde Bargeld bevorzugt nicht Karte (ich zahl immer und überall mit Karte, es kommt vielleicht 2x im Jahr vor, dass ich Bargeld hab). Also wieder raus ans Auto und in unserer Notfallkasse $10 raus kramen. Wir hatten schon damit gerechnet, dass es in dem einen oder anderen Kaff vielleicht kein Kartenlese Gerät geben wird oder manche Campingplätze (vor allem in Nationalparks) arbeiten mit Honesty Boxen (als man schmeisst das Geld einfach ein und keiner kontrolliert sondern man vertraut auf die Ehrlichkeit der Camper), daher hatten wir uns eine Notfallbox mit Bargeld im Vorfeld gerichtet gehabt.
Der gute Mann überreichte uns nicht nur den Schlüssel für die Duschen und Toiletten am Campingplatz (nachdem wir bezahlt hatten und auch eine Quittung dafür erhalten hatte) sondern war auch so lieb uns zu informieren, dass der öffentliche Pool gegenüber noch bis 18Uhr geöffnet hatte. Na Prima. Also ab zum Campingplatz, Wohnwagen abstellen und ins kühle Nass springen. Der Tag wurde immer besser. Oder dachte ich zumindest. Als wir am Campingplatz angekommen sind, stellte sich raus, dass der eher ein grosser Sportplatz war mit extra Grünfläche auf der wir unseren Turtle abstellen konnten. Kaum angekommen erreichte mich dann auch die Antwort der Verwalterin, ob ich denn den Schlüssel noch im Shop bekommen hätte. Sie hätte meine Nachricht erst jetzt gesehen, da sie am Pool sei. Ach was ein Zufall, ja, wir hätten den Schlüssel, schrieb ich ihr zurück und wir würden uns auch gleich auf den Weg zum Pool machen. Oh da müssten wir uns aber beeilen, den der Pool mache um 17Uhr zu. Verdammt. Da war wohl der gute Mann im Laden falsch informiert. Und auf die Idee wir könnten ja am nächsten Morgen in Pool, antwortete die Verwalterin nur, dass der Pool erst um 15:30Uhr aufmacht. Wieder nichts.
In dem Fall musste die Dusche halt reichen. Liv und ich machten uns auch gleich als erstes auf den Weg um die Örtlichkeiten auszukundschaften und uns abzukühlen. Allerdings mussten wir erstmal den Boden sauber machen, da es dort von verstorbenem Viehzeugs nur so wimmelte. Es knirschte auch ordentlich unter den Füssen, wenn man auf Toilette ging (Die Damentoilette war übrigens hinter dem Gebäude, musste frau auch erst einmal finden). Liv schlitterte dann auch auf den nasseln Kacheln in der Dusche gut durch die Gegend so dass ich sie auffangen musste bzw festhalten musste, damit sie sicher wieder aus der Dusche raus konnte. Aber immerhin waren wir abgekühlt. Als nächstes waren Duncan und Sullivan dran mit duschen. Ich wollte mich in der Zwischenzeit ums Abendessen kümmern.
Jedoch versuchte ich zuerst mein Handy zu finden. Sullivan hatte vorher damit gespielt und es irgendwo im Auto fallen lassen. Und mein Fitnesstracker hat mir angezeigt, dass ich eine weitere Textnachricht von der Verwalterin erhalten hatte. Sie würde den Pool noch etwas länger auflassen, sollten wir noch kommen wollen. Super lieb aber ich konnte ihr nicht antworten, mein Handy wollte einfach nicht zum Vorschein kommen. Naja dann würde ich mal kochen. Wir hatten Buletten (roh) und Supermarkt Nudelsalat gekauft. Somit musste ich nur schnell die Buletten kochen. Allerdings war mir die Pfanne etwas heiss geworden und ich musste dann das schwarze weg schneiden, damit wir überhaupt was zu essen hatten. Passte zu dem Rest des Tages.
Irgendwann kam mein Handy dann unterm Fahrersitz zum Vorschein und ich konnte der lieben Verwalterin für ihr Angebot danken und hoffte, dass sie nicht extra auf uns gewartet hat.
Und zum Abschluss des Tages wurden wir dann immerhin mit einem wunderbaren Sonnenuntergang belohnt. Und nach dem wir alle uns unter der Dusche abgekühlt hatten, die Mägen gefüllt hatten und auch Sasha sich ihr Dreckloch gebuddelt hatte (scheint wohl ne Art Kühlfunktion zu haben) konnten wir den auch geniessen und ich knipste die ersten Bilder des Tages (ausser mein typisches Bye Bye Foto am Morgen).
Als die Kinder dann endlich im Bett waren, liessen Duncan und ich den Tag nochmals Revue passieren. Hiess wir diskutierten, dass wir nicht wirklich klug entschieden hatten und unvorbereitet in einen sehr heissen Tag rein gefahren waren. Ich war immer noch mit meinem Kopf noch nicht soweit, dass wir uns Zeit lassen konnten. Eigentlich lief uns ja nichts weg. Aber ich wollte halt ankommen, meine Freunde in Arm nehmen, ein neues zu Hause aufbauen und irgendwann würde unser Erspartes ja auch nicht mehr reichen. Ich hatte bis Mitte Dezember noch Elterngeld erhalten, aber das war jetzt auch vorbei.
Aber Duncan hatte Recht, es brachte nichts auf Teufel komm raus Kilometer machen zu wollen und alle dadurch zu stressen und den Trip dadurch zur Hölle werden zu lassen. Ok wir einigten uns darauf am nächsten Tag nur nach Crystal Brook zu fahren. Das waren nur gute 80km (je nachdem welche Strecke man fuhr) und wir würden den Tag langsam und entspannt angehen lassen.
Nachdem wir am nächsten Morgen alles zusammen gepackt hatten (es begann schon wieder sehr früh sehr heiss zu werden) gönnten wir uns nochmals eine erfrischende Dusche. Der Pool war ja noch nicht offen.
Monti und Turtle in unserem heutigen Nachtlager.
Den Schlüssel hätte man vor Ort einfach einwerfen können aber wir wollten eh noch Eiswürfel für unsere Kühlbox (Esky auf Australisch) kaufen und ich wollte mal wieder einen richtigen Kaffee. Also brachten wir den Schlüssle zu dem netten Herrn vom Vortag zurück, Duncan kaufte sich ein Eiskaffee, füllte Monti mit Benzin und gönnte sich eine ChickoRoll (Eine fettausgebackene Teigrolle mit undefinierbarere Füllung, angeblich mit Hühnchenfleisch) zum Frühstück. Ich wanderte über die Strasse zum örtlichen Kaffee. Wurde in vielen Online Bewertungen sehr positiv erwähnt. Liv hatte mir auch eine Bestellung mitgegeben, sie hätte gerne warme Milch. Ok nicht dass es schon wieder ordentlich warm war aber gut, wenn die Madame wünscht, schau ich mal, was sich machen lässt.
Das Kaffee war eine Mischung aus Take Away Kaffee und Second Hand Laden. Leicht verschroben aber goldig. Und der Besitzer war super freundlich und für einen Plausch zu haben. So kamen wir ins Gespräch während ich auf mein Dirty Chai (Chai Latte mit nem Schuss Kaffee) und Liv's warme Milch wartete. Laut dem gesprächigen Herrn waren wir in der windigsten Stadt Süd Australiens. Und windig war es definitiv, aber das half auch die Hitze zu ertragen. Er erzählte mir von sehr windigen Tagen als die schwere Rikscha, welche vor dem Laden angekettet war, plötzlich von einer Windhose erfasst wurde und auf die Strasse geweht wurde. Viel mehr gab es von Hallett aber auch nicht zu erzählen. Auch der Wikipedia-Eintrag sprach fast mehr über die umliegenden Ortschaften als über Hallett selbst.
Und somit war es a der Zeit Hallett den Rücken zu kehren und gen Crystal Brook zu tingeln. Die Laune war deutlich besser als am Vortag, die Kinder schliefen schnell ein und der Wind machte die Hitze erträglich. Allerdings beäugte ich immer wieder vorsichtig die grossen Windturbinen auf den Hügeln. Laut meinem Barista (Kaffeespezialisten) heute morgen hörten diese auf sich zu drehen, wenn der Wind über 35kmh stark wehte. Ich wollte ja nicht dass es Turtle von der Strasse wehte. So stabil ist er ja schliesslich nicht. Aber die Turbinen drehten sich fröhlich vor sich hin und somit genossen wir die Aussicht und die gemütliche Fahrt.