Sonntag, 27. Juni 2010

Lovely Broome

Die Zeit rast, es ist schon wieder Sonntag und ich bin nun eine Woche alleine hier in Broome. Und ich fange an es hier wirklich zu lieben. Gut viel gesehen von der Umgebung hab ich noch nicht, aber morgen hab ich meinen freien Tag und will unbedingt mal wieder einen Ausflug mit Kathi machen. Aber von vorne. Mittwoch sind ja die Deutschen dann tatsächlich weiter gekommen. Und ich hab es tatsächlich geschafft lang genug wach zu bleiben um das Spiel zu sehen. War das spannend. Also das Spiel selbst weniger aber Australien spielte ja parallel und je nachdem wie gut alles lief, hätten ja die kompletten Gruppenergebnisse und damit die Rangliste umgeworfen werden können. Tja leider ist Australien trotz dem Sieg nach Hause gefahren aber Deutschland ist weiter. Immerhin etwas. Am nächsten Tag war ich entsprechend müde und ausser in der Sonne liegen und faulenzen ist mir dann nicht mehr viel eingefallen bis ich abends wieder zur Arbeit fuhr. Es macht immer mehr Spass dort zu arbeiten, die Leute werden mir gegen über immer lockerer und mich mit den Gästen zu unterhalten ist immer sehr amüsant. Ich liebe es wirklich mit den Gästen zu plaudern, aber manchmal startet die Konversation genau dann, wenn ich eine Ladung Teller in de Händen habe und die Leute nicht wirklich realisieren, wie verdammt schwer diese Teller gerade werden. Aber sie reden und reden und reden während mir der Arm bald abfällt. Aber es ist ja auch nett. Nach der Arbeit war mein Plan eigentlich heim, duschen und schlafen. Aber dann traf ich auf Cleo. Sie ist ein Irisches Mädel hier im Backpackers und wir hatten schon ab und zu mal small talk betrieben. Sie traf ich also im Bad und wurde von ihr überrdet noch auf ein Bier mit in den Pub um die Ecke (das Divers Tavern) zu kommen. Na gut, ein Feierabenddrink kann ja nicht schaden. Also zogen Cleo, ihre Reisefreundin und ich los. Im Pub traffe wir dann auf eine kleine Gruppe Irischer Backpacker, die zum Teil ebenfalls bei uns in der Jugendherberge übernachteten. Feier nie mit Iren, das geht nicht gut ;). Es war wirklich eine sehr lustige Gruppe und irgendwann schloss das Divers Tavern leider. Was nun. Irgendwie war ich dann doch in Weg geh Stimmung und die Jungs wollten unbedingt noch in einen Club zum Tanzen in der Stadt. Sie waren auch sofort bereit das Taxi dorthin zu zahlen. Also auf gings. Freudig stürzten wir uns in das Nachtleben Broomes. Im Club selbst war die Stimmung nicht sooo berauschend aber da wir ja ein paar Leute waren, sorgten wir einfach dafür, dass wir Spass hatten und interessierten uns weniger für die anderen im Club. Während wir also fröhlich vor uns hin tanzten und den Abend genossen, schien einer der Türsteher auf einmal es nicht mehr so lustig zu finden, dass wir Spass hatten. Wir belestigten niemand, blieben in unserem Kreis und waren eigentlich friedlich, aber irgendwie schien ihm irgendwas nicht an uns zu passen. Auf jeden Fall packte er einen der Iren und warf ihn aus dem Club. Er hätte angeblich Drogen verkauft war die erste Ausrede warum er gehen musste. Es folgten viele weitere fadenscheinige Ausflüchte. Wir hatten keine Ahnung was gerade passierte und warum, aber wir liessen uns die Stimmung von solch einem Idioten nicht kaputt machen. Die Jungs waren am Anfang sehr aufgebracht und wolten eine Erklärung. Aber da war nichts zu machen, also nahmen wir das nächste Taxi zurück zum Backpackers um dort noch etwas weiter zu feiern. Und dann war es wieder soweit, das nächste Fussballspiel sollte gleich Starten. Die Schweiz würde spielen. Das konnten wir nicht verpassen. Auf der Leinwand in der Jugendherberge zeigten sie allerdings das Spiel der Spanier. Mist. Da blieb nur eins, mein Laptop raus holen und das andere Spiel online schauen. Kurz nach Anpfiff war es auch soweit und wir konnten tatsächlich beide Spiele gleichzeitig schauen. Da sassen wir nun vor meinem kleinen Monitor und fieberten und bangten. Leider vergeblich und es blieb bei einem Null-Null unentschieden, was bedeutete, dass die Schweiz ihre Koffer packen musste und nicht weiter kam. Schade.
Samstag versuchte ich am Vormittag etwas Schlaf nach zu holen, was mir nicht wirklich gelang da es irgendwann einfach zu warm wurde. Also quälte ich mich aus dem Bett um bei ner Runde im Pool richtig aufzuwachen. Anschliessend hiess es Shoppen, da meine Lebensmittel mal wieder aufgefüllt werden mussten. Samstags einkaufen ist hier genauso schlimm wie in Deutschland. Der Laden war gerammelt voll. Naja, ich hatte ja Zeit und war eh nicht in der Lage irgend etwas schnell zu erledigen, da ich noch viel zu müde war. Abends war dann wieder mal eine Runde arbeiten angesagt. Und ich hatte mir wieder geschworen direkt danach ins Bett zu gehen und zu schlafen. Tja, ich hatte nicht mit Cleo und ihrer Hartnäckigkeit gerechnet. Im Backpackers traf ich auf sie und eine ganze Gruppe Leute, die auf dem Sprung waren eine Beachparty unsicher zu machen. Zu Beginn weigerte ich mich, ich sollte wirklich schlafen. Aber man versprach mir, es würde heute definitiv nicht so lange gehen wie gestern. Nur ein, zwei Stündchen. Also gut. Ich könnte ja am nächsten Tag wieder schlafen. Auf dem Weg zum Strand hielten wir noch an einem Bottel Shop an, wir mussten ja noch was zu trinken organisieren. Ich blieb brav bei Limonade und los gings. Als wir über die Dünen geklettert waren entdeckten wir ein Lagerfeuer mit einigen Leuten drum rum. Das war also die Beachparty? OK. Unsere Gruppe verdoppelte ungefähr die Anzahl der bereits vorhandenen Leute und nach und nach stiessen immer mehr Leute dazu. Irgendwer packte dann auch eine kleine Stereoanlage aus und somit hatten wir, Sterne, Vollmond, den Ozean, ein Lagerfeuer, Musik und gute Laune. Es wurde ein richtig gemütlicher Abend und ich musste mich mal wieder kneifen und mir selbst klar machen, dass ich gerade in Australien sitze mit einer Gruppe fremder Leute, die aber alle super drauf waren, einfach Spass hatten und das Leben genossen. Es war herrlich. Irgendwie vergassen wir völlig die Zeit und als wir dann endlich aufbrachen war es schon wieder halb drei Uhr in der früh. Und wie sollte es anderes sein, es lief mal wieder Fussball als wir zurück kamen. USA gegen Ghana. Wir konnten nicht einfach ins Bett gehen, es war das erste Spiel der zweiten Runde, das wir schauen konnten. Also war ich mal wieder erst gegen 5 Uhr im Bett. Ausschlafen war wieder nichts, irgendwann hält man es im Bett einfach nicht mehr aus. Aber ne Runde im Pool war wiedermal das richtige Mittel um wach zu werden. Tja und nun geht es gleich wieder zur Arbeit und anschliessend gibt es das Deutschland - England Spiel. Gott sei Dank bereits um 22Uhr Ortszeit. Also vielleicht schaff ich es heute mal etwas früher ins Bett. In diesem Sinne.... SCHLAAAAAAAAAAAAAND

Mittwoch, 23. Juni 2010

Alles Neu

Wow, eine Woche Broome ist schon wieder fast rum. Letzten Donnerstag sind Su und ich in diesem herzigen Örtchen angekommen und sovieles ist seit dem passiert. Heute hatte ich meinen zweiten richtigen Tag im Zanders. Also wenn man den Testtag am Montag nicht zählt. Aber erstmal, was hab ich gestern gemacht? Nichts, bzw nicht wirklich viel. Ich glaube nachdem wir auf unserem Trip jeden Morgen mit Sonnenaufgang aufgestanden sind, hab ich es etwas nötig, lange zu schlafen. Vorallem da ich ja eigentlich ein richtiger Langschläfer sein kann. Aber länger als 9:00, 9:30Uhr halt ich es trotzdem nicht im Bett aus. Aber das ist wirklich lang, im Vergleich zu den letzten drei Wochen. Nach einem ordentlichen Frühstück ging es dann an den Pool und einfach etwas Füsse hoch legen, lesen und Sonnen. Zwischendurch ne Runde abkühlen und dann weiter faulenzen. Herrlich. Aber irgendwann musste ich dann doch mal los zur Arbeit. Also rein in mein schwarzes Trikot und meine langen schwarzen Hosen (und das bei 32°C HEISS) und auf gings. Ich war wieder nervös aber es klappte wieder ziemlich gut. Man hatte mir gleich einen Code erstellt, mit dem ich die Kasse bedienen konnte und Bestellungen ins System eingeben und dann gabs nicht mehr viel Zeit zum Nachdenken, einfach Arbeiten. Und es machte mir extrem viel Spass wieder mit den Gästen zu Arbeiten. Irgendwie sind die hier alle so schön entspannt und in Ferienstimmung. Geniessen den wunderschönen Sonnenuntergang den wir im Zanders jeden Abend in erster Reihe geniessen dürfen und gönnen sich den einen oder anderen Drink. Mit dem Team muss ich noch schauen. Auf den ersten Eindruck wirkten sie alle eher etwas steiff und nicht so lustig und verrückt wie mein Team im CharCharBull. Aber schliesslich hatte ich erst einen Tag hinter mir und konnte noch nicht viel sagen. Wahrscheinlich ging es meinen Kollegen nicht anders und sie konnten mich nicht wirklich einschätzen. Nach fünf Stunden, war meine erste Schicht zu Ende, das Restaurant war leer und aufgeräumt und es fühlte sich an wie ein langer aber erfolgreicher Tag. Da die Bar im Backpacker bereits zu war, als ich heim kam, ging es direkt unter die Dusche und dann ins Bett. Den heutigen Tag wollte ich nicht ganz ungenutzt verstreichen lassen, wie den gestrigen. Aber ich schlief wieder bis 9:30Uhr. Irgendwie brauch ich das wohl gerade. Anschliessend wurde nochmals ne Ladung Wäsche gewaschen (irgendwie schien das nie weniger zu werden) und ein kurzes Frühstück eingeschoben. Anschliessend fuhr ich mal wieder ins Einkauszentrum von Broome und schaute mich nach einer schwarzen Shorts für die Arbeit um. Lange Hosen auf Dauer bei den Temperaturen, ging gar nicht. Leider wurde ich nicht fündig. Also machte ich mich an die Einkäufe fürs Mittagessen. Es sollte Risotto mit Prawns geben. Ich leben schliesslich direkt an der Küste und frischer als hier, kann man sein Seafood wirklich nicht bekommen. Im Supermarkt wurde ich dann eines besseren belehrt. Die hier angebotenen Garnelen kamen aus Thailand. Was soll dass denn. Nein, nein, nein. Aber hatte ich nicht einen Fischladen neben dem Supermarkt gesehen? Tatsache, und er hatte wunderschöne Tiger Prawns aus Western Australia. Fünf Stück sollten mein Risotto abrunden. Aber für das perfekte Risotto musste auch ein Schuss Weisswein her. Aber eigentlich durfte kein Alkohol von ausserhalb ins Backpacker gebracht werden. Und die schienen mir keinen vernünftigen Weisswein zu haben. Was nun? Ich überlegte hin und her. Schlussendlich schmuggelte ich eine kleine Flasche Weisswein in die Jugendherberge und goss gleich den Wein in die Brühe, welche ich zum Kochen brauchte. Der Geruch war immer noch leicht verdächtig, aber es schien keiner zu Bemerken und so konnte ich ein wunderbar sämiges Reisgericht mit Schalentieren kochen. WIE LECKER. Nach so einem Mittagessen war ich definitiv bereit für meine zweite Schicht im Zanders. Und heute lief es auch mit den Teamkollegen etwas lockerer. Die ersten Scherze wurden gemacht, es wurde gelacht und auch mal zur Musik aus den Lautsprechern vor sich hin gesummt. Und dann bekam ich noch die Info, dass ich in 2 1/2 Wochen wahrscheinlich in das sogenannte "Staffhouse" umziehen kann. Ein Haus in dem verschiedene Mitarbeiter wohnten und sich immer zu zweit ein Zimmer teilten. Von vier runter auf zwei wäre schon mal ein Fortschritt und die Miete wäre auch noch günstiger als hier im Backpacker. Ich könnte rund 50 Dollar sparen. Das waren doch wirklich mal gute Nachrichten, ich hoffe das klappt.
Da es wirklich eine wunderbare laue Nacht ist, bin ich nach der Arbeit erstmal in Pool gesprungen. Es gibts nichts herrlicheres als bei Mondschein schwimmen zu gehen. Und nun sitze ich hier im Garten/Innenhof der Jugendherberge, höre/sehe so halbwegs das Spiel der Engländer gegen Slowenien und warte auf das Spiel Australien-Serbien und Deutschland-Ghana. Aber ob ich das packe, weiss ich noch nicht, da es schliesslich 2:30Uhr hier in Western Australia sein wird, wenn dieser Anpfiff erfolgt. Auf jedenfall drücke ich sowohl den Aussis und ganz besonders unserer Mannschaft die Daumen....
Ach ja Bilder gibt es dieses Mal keine, irgendwie bin ich nicht wirklich zum Knipsen gekommen vor lauter Faulenzen ;)

Montag, 21. Juni 2010

Welcome to Broome

Ok gestern war Abschied angesagt und ich war ehrlich gesagt leicht, naja nicht deprimiert, aber ich wusste nicht so wirklich was ich mit mir anfangen sollte. Irgendwo hin zu fahren hatte ich alleine nicht wirklich lust und mich irgendwelchen Leuten im Backpacker anzuschliessen auch nicht. Also lag ich einfach etwas am Pool rum, las mein Buch und kochte mir irgendwann Dinner. Abends machte ich mich dann noch dran mein Lebenslauf auf den aktuellen Stand zu bringen, damit ich Montag gleich Startklar war für die Jobsuche. Nach einer eher schlafarmen Nacht (der Ventilator war zu laut und zu kalt) kroch ich also morgens aus dem Bett und wappnete mich für den Tag. Erster Stopp Internetcafe um den Lebenslauf auszudrucken. Zweiter Stopp ein Cafe von dem ich gelesen hatte, dass sie einen Mitarbeiter suchten. Chefin war leider nicht da und das Mädel hinter dem Tresen eher etwas verpeilt und nicht wirklich hilfsbereit. Ich sollte doch um drei nochmal kommen, wenn der Boss da ist. OK...
Nächster Stopp war nochmal das Backpacker, ich wollt mich kurz umziehen. Denn nun sollte es ins Cable Beach Club Resort gehen. Das Resort hier in Western Australia. Der Stellvertretende Restauranmanager aus Fremantle kannte hier den Food & Beverage Manager und hatte mir gesagt, ich soll dort vorsprechen und mich auf ihn beziehen. Also in ein etwas adretteres Outfit geschmissen und weiter gings. Leider hatte ich nicht viel Erfolg in dem Resort. Die Rezeptionistin lächelte auch leicht von oben herab und kam nicht gerade ermutigend rüber. Naja aber der Manager hatte eh heute und morgen frei, also war da heute eh nichts mehr zu machen. Naja leicht frustriert trat ich den Rückzug an. Beschloss wenigstens noch etwas am Strand den Wellen zu zu schauen und vielleicht wieder bessere Laune zu bekommen. Auf dem Weg zum Strand viel mir aber noch ein Bistro auf, welches ich vorher gar nicht wahr genommen hatte. Direkt gegenüber von dem Resort lag es, ebenfalls mit bestem Blick auf den Cable Beach und somit die perfekte Sonnenuntergangslage. Also nah ich nochmals meinen ganzen Mut zusammen und lief einfach in das Bistro rein um nach einem Job zu fragen. Gleich die erste Person war eher hilfreich und sagte, ich solle einfach bei seiner Kollegin nach dem Manager fragen, sie hätten wahrscheinlich was frei. Und dann kam die Managerin. Sie fackelte nicht lange und bestellte mich für abends zum Probearbeiten. Wie cool war dass denn, vielleicht sollte ich ja heute doch noch Glück haben. Danach fühlte ich mich auch stark genug mal wieder beim RAC (westaustralischer ADAC) anzurufen und nach meinem Geld zu fragen, welches ja noch aus stand, bezüglich der Reparatur fürs Auto und die damit verbundenen Übernachtungen. Ohoh, keine gute Idee. Die Dame am anderen Ende der Leitung machte den Eindruck, als ob sie Montage hasst und das auf alle Kunden überträgt, die es wagen sollten an diesem Tag anzurufen. Das würde noch dauern, hiess es. Mist. OK, das reichte für heute, ich legte mich ins Bett. Mehr negative Stimmungen wollte ich heut nicht begegnen und musste erst einmal was gegen meine eigene tun. Schlafen hilft!!!! Definitiv. Keine zehn Minuten nach dem ich mich von meinem Mittagsschläfchen wieder erhoben hatte klingelte mein Handy. Der RAC, das wär alles Genehmigt und der Check sollte Ende dieser Woche bei mir eintreffen. OLE OLE. Das waren endlich mal gute Nachrichten. So langsam meldete sich nun auch mein Magen und schrie nach Nahrung. Um diesem entgegen zu wirken, musste ich aber erst einmal einkaufen, wenn ich nicht schon wieder Pasta oder Instand Noodeln essen wollte. Also auf in die Stadt, erst einmal nen leckeren Kaffee gegönnt. Dann war es an der Zeit in dem Cafe von heute morgen wieder vorbei zu schauen. Chefin war zwar immer noch beschäftigt aber die Dame, die mich dieses Mal hinter der Theke begrüsste machte einen deutlich kompetenteren Eindruck und würde sehr gerne meinen Lebenslauf weiter reichen, denn sie würden immer noch jemanden suchen. Na das klang schon besser. Nächster Stop Supermarkt. Ein Mars stillte dann endlich meinen Hunger. Viel mehr Zeit blieb gar nicht mehr, da ich mich schon wieder umziehen musste um fürs Probearbeiten parat zu sein. Auf dem Weg zurück ins Backpackers hielt ich aber noch im Divers Tavern schnell an. Das war der Pub wo Su und ich bereits zwei Abende verbracht hatten. Hier wollte ich meinen Lebenslauf natürlich auch noch abgeben. Leider sind die momentan voll besetzt, was das Personal anging, aber sie wollten meine Bewerbung gerne behalten und falls sich was ergeben sollte, würden sie sich wieder melden. Ok keine vollständige Absage, aber ob da nochmal was kommen sollte, fraglich.
Nun war es aber wirklich Zeit mich fertig zu machen. Gott, was war ich auf einmal nervös. Ob ich das wirklich packen würde? Aufbauende Worte von meinen Lieben, liessen mich mit aufrechtem Gang und erhobenem Kopf in das Bistro laufen und meinen Probelauf starten. Und was für einen Lauf ich hatte. Wahnsinn. Es fühlte sich an, als ob ich den Job schon länger machte und ich kam mit den Gästen so gut klar wie schon lange nicht mehr. Hier ein kleiner Plausch, da ne Bestellung aufnehmen, hier ne Empfehlung aussprechen, dort noch ein Bier verkaufen. Es klappte alles. Ich war selbst total begeistert von mir, wenn ich das jetzt mal so sagen darf. Und ich hatte Spass. Richtig viel Spass. Und nicht nur ich fand, dass ich einen guten Job gemacht hatte, die Managerin war ebenfalls überzeugt von mir. Ich sollte gleich morgen wieder kommen und den Rest der Woche auch. Und sie freuten sich mich an Board begrüssen zu dürfen. WIE GEIL. Tag 1 in Broome und ich hatte einen Job. OLÉ OLÉ. Ich war fassungslos, begeistert, glücklich und bin nun absolut überzeugt, dass ich hier in der Stadt wohl noch etwas bleiben soll, nachdem das nun so super geklappt hat. Ach ja, wenn sich jemand die Homepage meines neuen Arbeitgebers anschauen möchte: www.zanders.com.au. Morgen geht dann die Suche nach einer anderen Unterkunft los. Wie gesagt, die Anlage hier im Cable Beach Backpacker ist ja ganz nett. Aber etwas mehr Einrichtung darf dann schon im Zimmer sein. Mal schauen, was sich hier ergibt. Ich hab mir jetzt erst einmal ein Bier gegönnt und freu mich auf das Spiel der Schweizer nachher. Ach ja, ein Schweizer Pärchen hatte ich auch noch zu bedienen und wir haben munter auf Mundart geplaudert und konnte ihnen sogar sagen, wo sie das Spiel heut Abend schauen können. In diesem Sinne.... HOPP SCHWIIZ


Darf ich vorstellen Broome:

Hinterhof Kaffee 
(hier könnt ich mich ja vielleicht noch für nen Zweitjob bewerben???)


Das historische Kino


Vorgarten in Broome




Sonntag, 20. Juni 2010

Tag 23 & 24 - FINALE

Am nächsten Morgen war die Stimmung definitiv schon besser. Wir konnten zwar immer noch nicht fassen, wie schlecht das Spiel war. Poldi trifft den Elfer nicht, rote Karte für Klose, drei Torschüsse innerhalb einer Minute und keiner geht rein. Das kann doch nicht wahr sein. Aber das Leben geht weiter und wir hatten noch einiges zu sehen und erleben in Broome. Der erste Stopp galt dem Markt am Court House. Eine Art Kunst- und Handwerksmarkt mit Bildern, gemalt von Aborigines, leicht alternativ angehauchten Klamotten, Schmuck, Fotografien der Region und und und. War sehr gemütlich hier drüber zu laufen. Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein halb gefrorenes Fruchtpüree. Etwas süss obwohl es nur aus Früchten bestand aber erfrischend. Dann ging es bei Tageslicht zum Gantheaume Point. Der Zipfel im Süden von Broome wo die Dinosaurierspuren zu sehen wären, wenn die richtige Ebbe herrschte. So im Hellen machte das natürlich einen komplett anderen Eindruck und wir waren froh, dass wir nicht nachts die Klippen nach unten geklettert sind, da hätten wir uns nur die Hachsen gebrochen. Ganz ehrlich, hier fanden wir wieder einen Ort der mir die Sprache verschlag vor Schönheit. Es war mal wieder der absolute Wahnsinn, wie sich die Farbkontraste zusammen setzten. Da war das türkisblaue Wasser, die roten und gelben Felsen und der blaue Himmel. Traumhaft schön, leider kommt das auf den Bildern nicht ganz so rüber, aber ich war begeistert und hatte meinen Lieblingsort in Broome gefunden. Wir beschlossen sofort am Abend zum Sonnenuntergang wieder her zu kommen. Der nächste Halt galt dem Chinesisch-Japanischen Friedhof. Hier waren vor allem Perltaucher aus diesen Ländern begraben, die meisten Daten die wir lesen konnten (waren sonst alles Asiatische Schriftzeichen) lagen so um den Anfang des 20 Jahrhunderts. Danach waren wir dann mal wieder reif für den Strand. Nach einer ordentlichen Runde entspannen und abkühlen war es dann schon wieder Zeit uns fertig zu machen für unseren Trip zum Sonnenuntergang. Hier geht ja die Sonne schliesslich schon um 17:30 unter. Sehr merkwürdig, es ist richtig heiss aber die Sonne verschwindet wie bei uns im Winter. Daran gewöhn ich mich wohl nie. Nach unserer Fotosession an meinem neuen Lieblingsspot wollten wir eigentlich zurück zum Campingplatz fahren und nochmal klassisch Pasta mit Tomatensauce essen. Aber irgendwie war uns beiden nicht nach kochen, also suchten wir einen Ort, wo wir günstig einen kleinen Happen zu Essen bekamen. In der  Stadt war irgendwie alles tot, also fuhren wir mal wieder zum Cable Beach. Hier wollten wir das Old Zoo Cafe testen, welches uns von Kristina (dem Mädel welches wir in Denham kennen gelernt hatten) empfohlen worden war. Hier wurden wir nur mild belächelt, es wäre in 1.5 Stunden wieder ein Tisch verfügbar und wir sollten doch das nächste Mal reservieren. Na vielen Dank auch. In der Bar daneben überzeugte uns die Karte nicht wirklich, also zogen wir mal wieder ins Divers Tavern und dort wurden wir freundlich bedient (auch wenn das Deutsche Mädel hinter dem Tresen heute nicht ganz auf der Höhe war und unsere Bestellung nicht so ganz verstand, aber ihr Australischer Kollege war dafür umso aufmerksamer) und fanden auf der Karte einen Ceasar Salat und Potato Wedges, die uns zusagten und wir uns teilten. Anschliessend machten wir uns dann wirklich auf den Weg "nach Hause" und schlossen den Abend bei einem brühwarmen Glas Rotwein (die Flasche hatte sich im Auto ganz schön aufgeheizt) und dem Revue passieren unseres Trips in dem wir sämtliche Bilder anschauten. Gott was haben wir gelacht. Besonders als wir ein Video entdeckten, was Su während unserem Trip gedreht hatte.
Tja, so langsam wurden wir dann doch etwas melancholisch und realisierten, dass drei fantastische Wochen bereits zu Ende waren. Und dann schliefen wir ein letztes Mal in unserem Buslein. Ich würde am nächsten Tag in ein Backpackers einchecken und Su würde ihren Rückweg nach Melbourne antreten.
Am frühen Morgen trieb es Su dann schon früh aus dem Bett um letzte Aufnahmen des Sonnenaufgangs zu machen. Ich hielt es etwas länger im Bett aus aber schloss mich ihr bald an, was das aufstehen anging. Während sie ihre Sachen packte, macht ich uns Frühstück und brachte das Chaos in Katharina wieder etwas in Ordnung. Eine letzte Runde Strand durfte natürlich nicht fehlen. Und dann ging es auf zum Flughafen. Es war Zeit Abschied zu nehmen. Hier in Australien kann man bei Nationalen Flügen noch wunderbar bis mit ans Gate gehen um seine Lieben zu verabschieden. Also wir schön Su eingecheckt und ab durch den Sicherheitscheck. Da fiel es mir siedend heiss ein, dass mein Schweizer Taschenmesser noch in meiner Handtasche war, prompt wurde die Tasche ein zweites Mal durch den Scanner geschickt. Oh nein, schnell erklärte ich den Sicherheitsbeamten, dass es sich um ein Versehen handelte und ich ja nicht einmal plante zu fliegen. Das Messer wurde aus der Tasche genommen und für mich aufbewahrt, bis ich wieder den Flughafen verlassen würde. Oh man, war mir das peinlich. Wieder mal typisch für mich. Ein letzter Kaffee und dann war es schon Zeit wirklich Tschüss zu sagen. Aber wir würden ins spätestens Wiedersehen, wenn ich nach Melbourne kommen würde. 
Nach 4014 km
ca. 446l Benzin
ca. 690 Dollar Benzingeld
7 Flaschen Rotwein
24 Flaschen Bier
2 Flaschen Cider
6 x Pasta (davon einmal nicht mit Tomatensauce)
und vielen vielen wunderbaren, eindrücklichen, unglaublichen und tollen Erinnerungen geht ein Roadtrip zu Ende.

Anschliessend ging es für mich dann ins Backpacker, wo ich für die kommende Woche eingebucht war. Sehr merkwürdig alleine mit Katharina durch Broome zu fahren. Das Backpacker fand ich dann auch gleich im zweiten Anlauf ;). Es gab einen Pool, Palmen usw. Also eigentlich gar nicht so schlecht. Aber die Zimmer sind extrem spartanisch eingerichtet. Also ausser vier Betten in Form von zwei Stockbetten, einer Klimaanlage und einem Ventilator enthielt das Zimmer nichts. Kein Schrank, kein Tisch kein Stuhl. Und das Nachbarzimmer war wohl die Partyzentrale des Backpackers. Na das kann ja heiter werden. Aber nun musste erst Mal Wäsche gewaschen werden um die letzten Spuren unseres Roadtrips aus meinen Klamotten zu bekommen. Tja und jetzt sitze ich hier und lasse mir die letzten drei Wochen nochmal durch den Kopf gehen und bin gespannt und nervös, was in der nächsten Zeit kommen wird. We will see....


Japanisch-Chinesischer Friedhof

Sonneuntergang am Gantheaume Point






The crazy German chicks

Samstag, 19. Juni 2010

Tag 21 & 22 oder wir haben unser Ziel tatsächlich erreicht

Am nächsten Morgen ging es dann vor dem Duschen, Frühstücken oder ähnliches direkt nochmal an den Strand. Wieder Ebbe, dabei wollten wir doch mal schwimmen gehen. Aber das Wasser war so weit weg, dass wir uns lieber mit Muschel suchen und Bilder machen beschäftigten. Anschliessend gabs dann nochmal ne Dusche (wir nahmen wirklich jede Dusche mit die möglich war) und machten uns nach dem Frühstück auf den Weg richtung Broome. Die letzten Kilometer lagen vor uns. Es war tatsächlich soweit. Der letzte Tag on the Road war angebrochen. Und es wurde immer heisser. Die Strecke zog sich extrem und das Wasser wurde bei jeder kleinen Pipipause wieder aufgefüllt. Wir tranken was das Zeug hielt. Su hat mich dann auch mal abgelöst beim Fahren, da ich einfach nicht mehr konnte, mir war es zu heiss. Langsam aber sicher wurde die noch verbleibende Kilometerzahl immer weniger. Ca. 30 Kilometer vor Broome legten wir noch einmal eine Pinkelpause an einem Roadhouse ein und bogen ab auf den Great Nothern Highway Richtung Reiseziel. Der aller erste Eindruck den Broome machte war jetzt nicht sooo berauschend und wirkte etwas heruntergekommen, aber dann kamen wir in den Ort und sahen das türkise Wasser und die Kolonialstil Häuser, das viele Grün, die Frangipan Bäume und der Ort gefiel uns immer besser. Allerdings hatten wir einige Schwierigkeiten die Touristinformation zu finden. Hinterher fragten wir uns, wie wir sie übersehen konnten, aber es hat uns tatsächlich einige Irrfahrten durch den Ort gekostet bis wir sie fanden. Da wir noch nicht wirklich viel gegessen hatten, wir uns noch nicht an die Hitze gewöhnt hatten und wir am Ende unserer Reise waren, waren wir beide nicht wirklich in der Lage zu entscheiden, wo wir die Nacht verbringen sollten. Su hatte sich noch erkundigt, ob sie eine Tagestour durch die Kimberleys machen soll, aber Preis und Hitze liessen sie sich dagegen entscheiden. Aber unsere Übernachtungsprobleme waren immer noch nicht gelöst. Da entdeckte ich auf der Liste der Campingplätze einen recht günstigen im Vergleich zu allen anderen. Er sollte nur 13 Dollar pro Nacht kosten. Sofort wurde das Handy gezückt ob noch Verfügbarkeit herrschte. Und Tatsache, sie hätten noch Platz. Der Preis wäre aber pro Person, nicht Stellplatz. Wär ja auch zu schön gewesen. Der unfreundliche Ton der Dame am Telefon gab mir allerdings zu denken. Naja wir machten uns dennoch erst einmal auf um uns das Ganze anzuschauen und dann zu entscheiden. Von Angesicht zu Angesicht war die Dame dann plötzlich doch recht freundlich und meinte, wir sollen uns den verfügbaren Platz dann erst Mal anschauen und dann entscheiden welchen Stellplatz wir gerne hätten. Ok, klar verliefen wir uns auf dem Campingplatz erst einmal und freuten uns schon über Meerblick. Weit gefehlt, die freien Plätze lagen an einem Zaun, kaum Schatten und lauter andere Backpacker um uns herum. Schluck. Das wollte Su gar nicht in den Kram passen. Also zurück ins Office, ob es denn keine anderen Stellplätze gab und wir würden auch einen gewissen Aufpreis akzeptieren. Tatsache, es gab noch weitere Plätze für gerade mal 5 Dollar mehr pro Nacht. Die schauten wir uns dann mal an und der deutlich grössere Platz, der vorhandene Schatten und die Nähe zum Wasser überzeugten uns schnell und wir buchten den Platz gleich bis Sonntag. Etwas komisch kommen wir uns schon vor ohne riesen Wohnwagen die eher einem fahrbaren Haus gleichen mit Vorgarten und Anbauzelt. Unsere Kathi wirkt dagegen richtig winzig. Aber uns reicht sie ja. Also erst einmal Stühle und Tisch auspacke und dann gabs was zu essen. Das hatten wir wirklich bitter nötig. Zur "Abwechslung" mal wieder ein Thunfischsandwich. Geht schnell und unkompliziert und macht satt. Der Löffel Nutella zum Abschluss musste dann natürlich auch sein. Nach dem Rundruf, dass wir heil in Broome angekommen waren, gings dann direkt an Strand. Der ist ja von unserem Stellplatz nur wenige Meter entfernt und lädt herrlich ein, sich abzukühlen. Aber hier gibt es ja Salzwasserkrokodile, also waren wir uns nicht sicher, ob man hier überhaupt baden durfte/sollte. Wir beobachteten also erst einmal die anderen und als sich mehrere Leute im Wasser befanden trauten wir uns dann auch hinein. Aber um wirklich sicher zu sein, wendeten wir uns dann doch noch ein Australisches Pärchen, welches neben uns stand, ob sie bezüglich der Krokodile bescheid wüssten. Also wenn man sich im flachen Wasser aufhielte und nicht zu weit raus schwimmen würde und auch von den Mangroven links und rechts am Strandrand weg bliebe, dann wäre man in Sicherheit. Man müsste schon verdammt viel Pech haben, im seichten Wasser von so  nem Biest geschnappt zu werden. So wirklich beruhigte uns diese Aussage nicht und wir setzten uns nur einmal kurz ins Wasser un flitzten dann schnell wieder ans Ufer um in der Sonne etwas zu aalen und unsere Teint noch zu verdunkeln.
Für abends stand mal wieder Pasta auf dem Programm. Diesmal mit einer Speck- Crème Fraiche Sauce. Danach waren wir papp satt. Aber wir wollten ja noch los ziehen und uns die Dinosaurierspuren im Watt anschauen. Broome war ein seltener Ort was das anging. Hier konnte man an einem Fleck 3 verschiedene Dinosaurierspuren zu Gesicht bekommen. In der Regel waren es immer nur eine Art Spuren, die versteinert waren, aber gleich drei. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und heute sollte auch der letzte Tag im Monat sein, an dem die Ebbe das Wasser weit genug ins Meer zurück trieb, dass die Spuren zu sehen waren. Um 8:00Uhr sollte das Schauspiel statt finden. Also auf ging es. Es war zwar mitterlweile dunkel aber wir rechneten natürlich damit, dass der Weg gut ausgebaut war, beleuchtet war und es von Touristen nur so wimmeln würde. Weit gefehlt. Es war stock duster, selbst die Taschenlampen richteten nicht viel aus, wir waren die einzigen und wir lasen, dass wir über Klippen klettern müsst, um an die uralten Hinterlassenschaften dieser riesen Echsen zu gelangen. Da wurde es uns dann doch etwas mulmig und wir beschlossen den Ausflug auf einen der nächsten Tage zu verschieben, wenn es etwas heller war. Auch wenn wir dann die Spuren nicht mehr zu Gesicht bekommen würden. Also traten wir den Rückzug an, aber ins Bett wollten wir dann doch noch nicht. Schliesslich hatten wir schon länger keine Stadt mehr zur Verfügung gehabt. Nach einer kleinen Rundfahrt am Cable Beach entlang führte unser Weg zufällig in die Innenstadt. Naja, die bestand aus zwei Parrallelstrasse und das wars, aber immerhin. Hier wollten wir uns noch einen Schlummertrunk gönnen. Es fand sich auch gleich die passende Bar mit Livemusik und Fussball. Unser erstes WM Spiel - Argentinien Korea, haute uns zwar nicht wirklich vom Hocker aber es machte uns heiss auf den nächsten Tag. Wir wollten endlich die Deutsche Elf auflaufen sehen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit beschlossen wir allerdings, dass es für heute reichte und machten uns auf den Weg zurück zu Kathi. Da entdeckten wir direkt gegenüber das  "Sun Pictures" das älteste Gartenkino der Welt, welches noch in Betrieb war. Das wollten wir uns näher anschauen. Oha, der nächste Film sollte in den nächsten Minuten los gehen und es war ausgerechnet "The Girl with the Dragon Tattoo" (die Verfilmung des ersten Stig Larsson Buches). Das mussten wir uns einfach anschauen. Su war schnell überzeugt und los ging es. Als wir ins Kino liefen, traf mich fast der Schlag. Das Kino hatte ich schon einmal gesehen, und zwar in dem Film "Bran nue dae" den ich neulich im Fernsehen gesehen hatte. Da gab es tatsächlich Szenen, die in exakt diesem Kino gedreht waren. Genial. Ich war hin und weg. Und der Film setzte dem ganzen dann noch die Sahnehaube auf. Absolut genial und sehenswert und sehr nah am Buch. Völlig beschwingt verliessen wir beide das Kino und waren sehr begeistert von unserem spontanen Entschluss. Da viel das Einschlafen doch etwas schwer, was unter anderem auch daran lag, dass es extrem warm war im Bus. Über Nacht kühlte es dann etwas ab, aber kaum stand die Sonne wieder am Himmel, heizte sich unser Nachtlager wieder auf und trieb uns um halb acht aus dem Bett. Ausschlafen war also wieder nicht. Aber das war auch gar nicht so verkehrt, wir wollten ja was vom Tag haben und Broome erkunden. Also liefen wir auch bald danach los. Auf dem Stadtplan sah dass alles nicht soooo gross und weitläufig aus, und mit dem Auto waren wir ja auch schnell überall gewesen. Tja, aber zu Fuss und in der Hitze zogen sich die Distanzen dann doch ziemlich. Was waren wir froh, dass wir relativ früh unterwegs waren. Mission des Vormittags war, für Su ein paar Perlenohringe zu finden. Broome war schliesslich die Perlenhochburg in Australien und in der Innenstadt reihte sich ein Perlengeschäft an das Nächste (Otti, du warst in unseren Gedanken und würdest es hier lieben). Allerding variierten die Preise extrem. Gefallen hatten uns natürlich die richtig teuren und mit echten Perlen bestückten Schmuckstücke und das andere extrem waren dann die billigen Teile aus Perlmutt, welche aber wirkten, als ob sie z.T. sehr schlecht verarbeitet waren. War also nicht ganz einfach das passende zu finden. Aber wir hatten ja genug Läden zu Auswahl und wir klapperten sie einen nach dem anderen ab. Irgendwann mussten wir uns dann eine kleine Stärkung in einem super süssen Hinterhofcaffee gönnen. Leider blieb unsere Suche bis dahin erfolglos und wir sollten an diesem Tag auch kein Glück mehr haben. Es wurde immer heisser und wir wollten eigentlich noch unbedingt auf den Japanischen Friedhof und machten uns weiter zu Fuss auf die Suche nach diesem. Wir liefen und liefen und schwitzten und schwitzten. Der Blick auf den Stadtplan machte uns wenig Hoffnung, also bogen wir irgendwann doch ab Richtung Campingplatz und beschlossen den Friedhof am nächsten Tag per Auto zu suchen. Jetzt war es erst einmal wieder an der Zeit für einen Gang an den Strand. Auch heute gab es nur den kurzen Sprung ins kühle Nass und dann sofort wieder raus. Aber das reichte auch schon um uns zu erfrischen. Während wir so am Strand lagen, wurde unsere Aufmerksamkeit auf zwei süsse Aborigine Mädels gezogen die im Wasser planschten und ihren heiden Spass hatten. Irgendwann hielt es Su nicht mehr aus und sie flitzte zum Campingplatz um ihre Kamera zu holen. und die Mädels liessen sich auch bereitwillig bei ihrem Rumgetolle ablichten. Su hatte neue Freundinnen gefunden, die ihr auf unseren Liegeplatz zurück folgten. Dann ging das Geschnatter los. Die beiden hörten gar nicht mehr auf zu erzählen. Acht und neun Jahre waren sie alt und eine Geschichte an der anderen wurde ausgepackt. Was davon stimmte, keine Ahnung, aber die beiden waren so bezaubernd dass wir unsere wahre Freude an ihnen hatten und mit ihnen rumalberten und Spässe machten. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von den beiden, als wir aufbrachen. Wir wollten zum Sonneuntergang am Cable Beach sein, daher mussten wir rechtzeitig los.
Und der Sonnenuntergang war es definitiv wert. Der Strand selbst war wieder wunderschön aber etwas überlaufen und vorallem durfte er von Fahrzeugen befahren werden. Da war uns unser kleiner Hausstrand doch etwas lieber. Direkt am Strand konnte man Kameltouren machen, der Anblick dieser Wüstenschiffe lies einen fast vergessen, dass man in Australien war. Palmen, Sand und Kamele, schon sehr lustig und es wurden viele Fotokameras ausgepackt um diesen Anblick festzuhalten. Direkt am Strand mit herrlichem Ausblick gab es das "Sunset Bar & Grill". Hier wollten wir uns dann unser Abendessen gönnen, schliesslich war es der vorletzte Abend unserer gemeinsamen Tour und wer weiss, wann sich solch eine Möglichkeit nochmal bieten würde. Ein Glas Sekt gönnten wir uns dann auch noch dazu und bei King Prawns und Pizza durften wir mal wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben. Irgendwie konnte man davon nie genug bekommen.
Nach dem Essen gab es nochmals letzte Aufnahmen am Strand während das letzte Licht der Sonne sich golden im feuchten Sand spiegelte und dann ging es auf. Wir mussten ja noch einen Ort finden, an dem wir das Fussballspiel schauen konnten. in 1,5 Stunden sollte es los gehen. In  der ersten Bar hatten wir kein Glück, da sollte ein Band Wettbewerb statt finden. Ok weiter. Ich wusste, dass ich am Abend zuvor eine Bar auf dem Weg zum Cable Beach entdeckt hatte, welche mir in Perth bereits empfohlen worden war. Das "Divers Tavern". Aber irgendwie schien mich meine Orientierung mal wieder im Stich zu lassen und nach dem wir ordentlich im Kreis gelaufen waren, entschlossen wir uns doch wieder ans Auto zurück zu laufen und per Kathi die Bar zu suchen. Und wer suchet der findet und drinnen bekamen wir dann die erlösende Nachricht, ja sie würden das Spiel zeigen. Mittlerweile waren es nur noch 45 Minuten und wir konnten es kaum noch abwarten. Die Uhr tickte, der Anpfiff rückte immer näher. Aber irgendwie schaltete niemand von den Australischen Footie Spielen auf den Fifa Match um. Nur noch 5 Minuten, dann das erlösende Zappen und wir sahen unsere Jungs auf dem Rasen. OLE OLE. Was freuten wir uns auf das Spiel. Und dann DAS! Was war das für ein scheußliches Spiel. Es hagelte eine gelbe Karte nach der anderen und dann flog Klose auch noch vom Platz. Und dann das 1:0 gegen Deutschland. Wir waren fassungslos und konnte kaum glauben, was wir sahen. Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit mussten wir uns eingestehen, dass die nächste Runde für Deutschland vielleicht doch nicht so sicher war, wie gedacht. Da bleibt nur abwarten und beten. Enttäuscht traten wir den Heimweg an und krochen bald darauf ins Bett. Morgen würde die Welt bestimmt schon wieder anders aussehen



die letzten Kilometer


Broome wir kommen



Erfrischungspause in der Shady Lane



Wenn wir schon in Hamburg nicht auf die Herbertstrasse dürfen, dann in Broome



Typischer Vorgarten in Broome



Cable Beach



Kamelsafari



Sonnenuntergang am Cable Beach


Freitag, 18. Juni 2010

Tag 20

Heute morgen wurden wir vom Rauschen der Wellen geweckt, sogar noch bevor die Sonne wirklich aufgegangen war. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten meinerseits, schossen wir noch einige Bilder des wunderschönen Spots an dem wir übernachtet hatten und packten dann zusammen. Erster Stopp Port Hedland.
Hier waren wir überrascht, wie wenig diese Stadt wirklich zu bieten. Alles drehte sich mehr oder weniger um den Hafen und die damit verbundene Industrie. Der Kaffee schmeckte ganz annehmlich und die Temperaturen waren in den letzten 130km definitiv um einige Grade auf dem Quecksilber nach oben geklettert. Es hielt uns also nicht wirklich viel in der Stadt und nach einem fünfminütig Spaziergang einmal um den Stadtkern und den angrenzenden Park machten wir uns auch wieder auf weiter zu kommen. Vorher stoppten wir im einzigen Supermarkt des Ortes und füllten unsere Vorräte wieder auf. Abends wollten wir wieder ein leckeres BBQ machen. Der Tank und auch der Benzinkanister wurden gefüllt. Alles was uns nun noch fehlte war Blockeis. Im Supermarkt sagte man uns, dass Blockeis nicht mehr „in“ wäre und daher es keiner verkaufen würde. Ich hatte mich aber erinnert, ein Schild mit der Aufschrift „ICE“ im Ortskern gesehen zu haben. Also fuhren wir die wenigen Kilometer vom Stadtrand in den Ort wieder rein und suchten das Schild. Aber irgendwie war seit heute morgen das nette Wörtchen mit blauer Farbe übermalt worden. Dennoch traute ich mich in den Laden und fragte nach, ob mir jemand einen Tipp geben könnte, wo ich denn Blockeis bekommen könnte. Die ortsfremde Aushilfe an der Kasse war leicht überfragt und händigte mir nach Rückfrage bei einheimischen Kollegen das örtliche Telefonbuch und nannte mir einen Namen einer Firma. Also suchte ich mir die Nummer raus und rief bei Hedland Eski Ice an. Dort informierte man mich, dass sie Eis nur in grossen Mengen verkauften, aber die Tankstelle im Nachbarort würde Blockeis verkaufen. Warum eigentlich Blockeis, fragt ihr euch vielleicht. Wir haben den Tipp von unserem Autoelektriker David in Denham erhalten. Das Blockeis hält sich etwas länger als das gecrushte Eis. Und da wir nur eine Kühlbox im Auto hatten, welche sich nicht einmal an den Zigarettenanzünder (der eh nicht funktioniert) anschließen lässt, mussten wir also improvisieren. Unsere kleine Odyssee durch Port Hedland und Umgebung führte uns dann zu dem teuersten Eis, welches wir je gekauft hatten. 8.50Doller knöpften sie uns tatsächlich ab. Zuvor hatten wir für die gleiche Menge immer 4.50 gezahlt. Im Norden war definitiv alles teurerer. Endlich konnten wir wieder einmal Kilometer fressen. Die letzten 606km lagen vor uns. Wir hatten uns als Ziel gesetzt, diese Strecke in 2 Tagen zu machen. Heute war es schon zu spät um wirklich weit zu kommen, daher bogen wir nach 230km bereits ab und gönnten uns den nächsten Campingplatz. Direkt am 80Mile Beach. Ein wahnsinnig langer und breiter Strand, wir schafften es gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang. Die obligatorischen Bilder wurden geschossen und dann ging es ans Kochen. Seltsamerweise war ich heute richtig K.O. vom Fahren und freute mich auf unser Dinner. Leider streikte die große Taschenlampe und das Licht auf dem Campingplatz war sehr rar. Also war es mehr ein Raten, was man isst. Aber es war sehr lecker und tat sehr gut. Frikadellen mit Salat, Kartoffeln und Maiskolben. Yammm. Anschließend gönnten wir uns eine heiße Dusche. Heute morgen war es mir zu kalt mich unter die Aussendusche des Rastplatzes in Point Samson zu stellen und am Tag davor gab es auch nur kaltes Wasser auf dem Campingplatz in Dampier. War das ein herrliches Gefühl. Und nun sitzen wir am Grillplatz, da es hier eine Laterne hat (wir müssen die Batterien der zweiten und deutlich kleineren Taschenlampe sparen) und lesen, schreiben Tagebuch oder schauen einfach in die Sterne. Morgen geht es weiter

Unser morgendlicher Ausblick.

Sonnenuntergang am 80 Mile Beach


Su geht nimmer ohne ihre Kamera ;)


Unsere Kathi auf dem Campingplatz, es sieht nur 
so leer aus weil alle rechts von uns stehen.



Mittwoch, 16. Juni 2010

Tag 19

Nach leckerem Oat Meal Frühstück (ich lieb das Zeug langsam wirklich, mit ner Banane drinn, absolut lecker) gönnten wir uns noch etwas Sonnenschein und Entspannungsphase bevor es losging. Was wollten wir heute unternehmen. Solangsam wurden die Attraktionen hier oben im Norden immer dünner. Erst einmal hiess es einkaufen gehen. Das Brot wurde langsam wieder mal knapp, etwas Wasser und auch der Thunfisch wurde langsam kanpp (hatten wir neulich nicht noch 6 Dosen?). Also fuhren wir in den Nachbarort Karratha, welcher etwas grösser war Dampier. Und ich war dann auch extrem überrascht, welch Shoppingangebot wir vorfanden. Da gab es ein richtig grosses Einkaufszentrum mit zwei verschiedenen Supermärkten, Klamottenläden, Caffees, Warenhäusern usw… Das nenn ich mal Reizüberflutung nach Tagen in der Natur. Wahnsinn. Ich konnt mich kaum beruhigen. Und McDonlads, KFC und ähnliche Schnellrestaurants gab es auch. Aber erst einmal mussten unsere Sachen eingekauft werden. Tja und dann? Es gab einen ‚Heritage Trail’ hier in Karratha auf dem wohl Felsmalereien von Aboriginies zu sehen waren. Den wollten wir uns anschauen. Nachdem dann  auch klar war, wie die Karte zu lesen war und wir den Anfang des Pfades gefunden hatten ging es los. Wasser eingepackt (in Australien nie ohne los gehen), die Kamera gerichtet und ab hoch den Hügel. Wir und unser perfektes Timing, war es doch schon wieder 11 Uhr und die Sonne knallte ganz schön. Um uns rum lauter rote Felsbrocken, die wie von riesiger Hand aufeinander getrümt worden waren. Der Pfad schlängelte sich durch niedriges Buschwerk und ich hoffte, dass die Schlangen heute keinen Appetit auf Touristen hatten. Aber irgendwie schienen wir blind zu sein. Von Malereien oder Ritzungen war in den Felsen nichts zu sehen. Aber die machten hier ja kein Aufhebens um nichts und irgendwo muss doch was zu entdecken sein. Also marschierten wir weiter und weiter. Laut Reiseführer sollte nach ungefähr der Hälfte der Strecke ein Aussichtpunkt kommen, an dem man die besten Bilder zu sehen bekam. Als wir dachten, dass wir diesen erreicht hätte, suchten wir jeden einzelnenen Felsen ab und fanden NICHTS. Komisch. Es hat doch nicht jemand etwa die Malereien geklaut? Frustriert machten wir uns an den Rückweg. Doch was war dass, wir schienen zuvor ein Schild übersehen zu haben, welches uns zu dem richtigen Aussichtspunkt führte. Und hier entdeckten wir tatsächlich eingeritzte Zeichen, welche Emu-Spuren darstellten. Und ein Stückchen weiter gab es eine richtige Zeichnung. Mit weisser Erdfarbe war ein Männchen mit Boomerang und ein Wallabie (eine Känguru Art) angebracht worden. Hier stand auch eine grosse Informationstafel, dass man es ja nicht verfehlen konnte. Schon beeindruckend zu wissen, dass diese Zeichnungen schon tausende Jahre alt waren. Was sie wohl ursprünglich für einen Hintergrund hatten, oder aus welchem Anlass sie gezeichnet worden waren?
Nun konnten wir uns wirklich auf den Rückweg machen, wir hatten unsere Bilder gefunden.
Unten im Ort wieder angekommen, gaben wir einem Verlangen nach, was uns schon seit Tagen plagte. Wir gönnten uns einen Burger bei McDonalds. Nachdem wir seit Tagen nur gegessen haben, was unsere zweiplattiger Gaskocher hergab und schon seit Ewigkeiten kein Fastfood mehr, war es wirklich ein Genuss mal wieder in solch ein mit Fleisch bepacktes Brötchen beissen zu dürfen. Richtig lecker.
So was nun, weiter fahren oder die wenigen Sehenswürdigkeiten der Gegend noch mitnehmen. In einem der Reiseführer hatten wir gelesen, dass es in Samson Point, ca 40km von Karratha eine Badebucht gab mit dem verträumten Namen ‚Honeymoon Cove’ und hier soll man wohl auch sehr gut schnorcheln können. Das sagt zumindest der Reiseführe und auch das Infoblatt des Touristeninformations Zentrums. Also steuerten wir Point Samson an. Die Bucht die wir vor fanden war auch traumhaft schön und nach kuzer überlegung war klar, hier wollten wir die Nacht über bleiben. Schliesslich hatten wir noch genug Zeit um Rechtzeitig nach Broome zu kommen. Und wer weiss, ob sich solch ein Rastplatz in den nächsten Tagen wieder bieten würde. Toiletten waren auch vorhanden und es gab eine Aussendusche, was wollten wir mehr? Aber das mit dem Schnrocheln erwies sch leider mal wieder als Fehlinformation, aber immerhin hatten wir einen wunderschönen Strand wo wir uns etwas abkühlen konnten und ein Sonnenbad nehmen. Nach intensivem Sonnetanken, richteten wir unser Lager ein und beobachteten die vorbeiziehenden Locals. Australier scheinen die witzige Angewohnehit zu haben, nach Feierabend irgendwo an einen schönen Flecken Erde zu fahren (hier der Strand), das Szenario aus dem Auto eine Weile zu beobachten und dann wieder von dannen zu fahren. Das ist mir nun schon öfters aufgefallen. Aber immerhin gibt es noch Einheimische, die die Schönheit ihres Landes zu schätzen wissen. Ich nehm jetzt einfach mal an, dass das der Grund ist, warum sie das machen.
Da wir immer noch satt waren von unserem Mittagessen (kann man sich bei McDoof eigentlich gar nicht vorstellen) verzichteten wir auf grosses kochen am Abend und es gab einen Rohkostsalat und eine Butterbrotscheibe. Und dann wurde gelesen was das Zeug hielt. Den Mücken zum Trotz hielten wir es recht lange draussen aus. Su’s neues Buch schien verdammt spannend zu sein und auch mein Stieg Larsson Roman neigte sich langsam dem Ende und wurde immer spannender. Den musste ich einfach zu Ende lesen. Ich konnte nicht anders. Tja aber nun wird es langsam wirklich frisch hier draussen direkt am Wasser und die kleinen Blutsauger werden immer penetranter. Es ist mal wieder an der Zeit ‚Gute Nacht’ zu sagen. 

Auf dem Heritage Trail



Montag, 14. Juni 2010

Tag 17 & 18

Nach diesem fantastischen Abendessen gab es noch einen netten Plausch mit den "Nachbarn". Ein australisches Pärchen 3 Monate on tour, gestartet in Darwin und soll in Perth enden. Die beiden waren auch mit Su auf der Wale Shark Tour und absolut begeistert. Danach ging es für uns wiedermal zeitig ins Bett und der Regen, der nachts auf unsere Dach trommelte machte uns keine grossen Hoffnungen, dass wir am nächsten Tag schnorcheln gehen konnten. Aber weit gefehlt. Als wir kurz nach Sonnenaufgang aus dem Van krochen, lichtete sich die Wolkendecke langsam und wir machten uns nach so schnell wie möglich auf in den National Park zu kommen. Erster Stopp Turquoise Bay. Hier gab es ein kleines Frühstück und dann stürzten wir uns ins Wasser. Wir bekamen mal wieder einige Fische, Korallen und sogar eine Schildkröte zu sehen. Su entdeckte sogar noch einen Oktopus und einen harmlosen Riffhai, die aber beide zu schnell für mich waren und bereits in den weiten des Ozeans verschwunden waren, als ich angeschwommen kam. Nach unseren Schnorchelgang beschlossen wir unser Glück mit einem Campingplatz nochmals zu versuchen und noch eine Nacht im Cape Range Nationalpark anzhängen. Einige Kilometer tiefer im Park fanden wir auch einen Campingplatz, welcher noch ein paar Parkbuchten frei hatte. Von dort aus liefen wir dann nochmals an den Strand und versuchten unser Schnrochelglück nochmals, aber dieses Mal hatten wir zwar einen schönen Strand, aber keinerlei Korallen oder ähnliches. Also packten wir unsere Sachen zusammen, stellten unsere Stühle und den Tisch in unsere Parkbucht um den Platz zu reservieren und machten uns per Auto zu einem weiteren Strand auf, der uns im Reiseführer empfohlen wurde. Sandy Bay, was für eine Bucht, absolut traumhauft und ich kam mir vor, als stünde ich an einem tropischen Strand. Die Maldieven können nicht schöner sein. Mir blieb mal wieder der Atmen stehen. Hier war Korallentechnisch leider auch nicht mehr los aber wir bekamen nochmals 2 Schildkröten zu sehen und ich entdeckte sogar noch einen Riffhai. Allerdings hatte ich den Tag über etwas zu viel Sonne ab bekommen und so musste ich mich dann doch mal in den Schatten zurück ziehen und viel Wasser trinken. Das kochen der Pasta überliess ich abends sehr gerne Su. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang war ich eigentlich bereits ready fürs Bett. Aber das Buch, welches ich gerade lese (den 2. Teil der Larsson Trilogie) konnte ich einfach noch nicht schlafen gehen und trotzte den Mücken und Käfern die uns attackierten. Aber irgendwann hatte ich die Schnauze voll und verkroch mich doch in den Van.

Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war noch viel viel schöner als der Sonnenaufgang und Su und ich genossen einfach den Anblick. Bald darauf hiess es dann wieder einmal zusammen packen und Kilometer fressen. Heute wollten wir so weit wie möglich fahren, vielleicht sogar bis Dampier. Nachdem wir aus dem National Park waren stoppten wir erst einmal in Exmouth um einzukaufen, vollzutanken, den Benizinkanister das erste Mal zu nutzen und diesen ebenfalls zu füllen und natürlich zu schauen, wie die Deutsche Fussballelf in der Nacht gegen die Australier gespielt hatte. 4:0, wir konnten es kaum glauben. Wir hatten ja auf 3:1 getippt, aber gar kein Tour der Aussies, wow. Wir tanzten erst einmal über den Parkplatz. Aber danach ging es wirklich auf die Strasse. Bester Laune und Jubelschreie auf den Lippen ging es los. Der Wind allerdings lies mich bald mit Singen aufhören und mich mehr auf die Strasse konzentrieren. Kathi und ich mussten ordentlich kämpfen, aber auch das schafften wir. Su hielt uns mit guter Musik aus ihrem Ipod und Wasser gut versorgt. 260km hinter Exmouth gab es dann Lunch (mal wieder ein Thunfischsandwich) und der Benzinkanister wurde in den Tank von Kathi umgefüllt. Diese kleine Umständlichkeit hatten wir uns einfallen lassen, da die nächste Tankstelle als die teuerste in ganz Western Australia bekannt war. Wir machten uns dann auch einen Spass daraus, durch die Tankstelle zu fahren und zu schauen, wie teuer das Benzin wirklich war. Wir hatten in Exmouth für teure 1,54 getankt. Aber hier am Nanuntarra Roadhouse sollte das Bezin 1,83 kosten. WAHNSINN. Ein Roadhouse weiter, war es dann wieder bei 1,69. Immer noch viel, aber hier mussten wir dann tanken. Jetzt hatten wir nochmals 160km runter gerissen und weitere 100 sollten noch folgen.
Nach 610km und pünkltich zum Sonnenuntergang kamen wir dann tatsächlich in Dampier an. Wir hatten zwischendruch Kühe auf der Strasse, viele Kühe, Schafe und tote Kängurus neben der Strasse, bezaubernde Landschaften und lustige Autofahrer. Alles in allem ein zwar anstrengender aber auch erfolgreicher Fahrtag. Das Bier und das Abendessen im Campingplatz von Dampier hat daher umso besser geschmeckt. Und der Preis für unseren Stellplatz lies auch keine Wünsche offen, gerade mal 17Dollar für unsere gute Kathi. Da hatten wir in letzter Zeit schon weit aus mehr gezahlt und hier hatten wir auch noch Blick auf den Hafen.
Sandy Bay

Sandy Bay


Kathi von Innen (für dich Daddy ;))


Kühe auf der Strasse


Mt. Alexander 410m hoch

610km on tour und über 500km davon ohne durch eine Ortschaft zu kommen


Damit reicht es nun wieder für heute und ich sage gute Nacht...

Tag 16 – Exmouth oder ich habe das Paradis gefunden

Heute früh ging es ja relativ früh aus den Federn. Zumindest für Su. Ich konnte noch etwas länger liegen bleiben und lesen. War ein sehr merkwürdiges Gefühl alleine aufzustehen, den Bus startklar zu machen und das Lager zu verlassen. Tagsüber habe ich einige Besorgungen gemacht, eingekauft, Kaffee getrunken und telefoniert. Man musste ja ausnutzen, dass man mal Empfang hatte. Nachmittags habe ich dann Su von ihrem Ausflug wieder aufgegabelt und sie hatte ein dickes, fettes Grinsen im Gesicht. Sie haben tatsächlich einen Waleshark getroffen, 5m war der lang und ein Weibchen. Und die Dame wäre sogar 45 Minuten mit ihnen geschwommen. Normalerweise sah man jedes Tier wohl nur 20 Minuten bevor es wieder abtauchte. Die Tour war also ein voller Erfolg, wenn auch preislich definitiv überzogen. Da ich ja schon alles eingekauft hatte und der Bus zur Weiterfahrt bereit war, ging es direkt los. Wir hatten vor im Cape Range National Park zu übernachten. Dort gab es kleine Rastplätze direkt am Wasser, wo man die Nacht verbringen konnte. Tja, leider konnte man diese Plätze nicht vor reservieren, das hatte ich am Vormittag im Information Center schon versucht und bis wir im National Park angekommen waren, war leider jeder Platz schon besetzt und die Platzwächter liessen leider auch nicht mit sich reden. Aber wir durften immerhin kurz parken um einen Strandspaziergang zu machen. WOW. Als wir über die Dünen liefen und die volle Pracht des Wassers vor uns lag blieb mir der Atem fast stehen. Ich glaubte mich im Paradies, so schön war der Anblick. Leider war es etwas wolkig, daher kommen die Bilder auch nicht ganz so gut rüber, aber ich war einfach hin und weg und konnte es kaum erwarten morgen wieder zu kommen und hier zu schnorcheln. Im türkisfarbenen Wasser konnte man bereits die Korallen erkennen, welche wenige Schritte vom Ufer entfernt wuchsen. Der Kilometer lange Strand, der inidische Ozean mit diesen prachtvollen Blautönen und das warme Wasser liesen einen fast glauben, dass man auf einer tropischen Insel wie den Malediven gelandet sei. Australien bietet immer wieder Überraschungen und traumhafte Landschaften. So abwechslungsreich, das ist schon verdammt beeindruckend. Aber da die Sonne mal wieder am untergehen war und wir noch ein leckeres Dinner vor uns hatten, machten wir uns schweren Herzes aber mit Vorfreude auf den nächsen Tag auf den Weg aus dem National Park. Obwohl die Dämmerung noch etwas weg war tauchten schon die ersten Kängurus am Strassenrand auf. Und es wurden immer mehr, eins stand frech mitten auf der Strasse bis kurz vor unserem Zusammentreffen. Dann machte es sich mal daran, von dannen zu hüpfen.
Kurz ausserhalb des Park gab es einen kleinen Campingplatz mitten im Busch. Hier wollten wir bleiben um morgen so früh wie möglich in den Park zu kommen und eventuell sogar den Sonnenaufgang dort erleben zu können. Was mich noch überraschte war, dass der Campingplatz deutlich günstiger war, als in der Stadt. Im Ort hatten wir 29Dollar für unsere Kathi gezahlt und hier aussen sind es nur 22Dollar. Kaum hatten wir unseren Standplatz erreicht, machte ich mich ans kochen. BBQ war angesagt, allerdings aus der Pfanne. Der Gaskocher war schnell aufgestellt und die Kartoffeln aufgesetzt. Nachdem es mir nun bereits zwei Mal passiert war, dass die noch nicht gar waren, während alles andere fertig war, wurden diese gleich zu beginn aufgesetzt und ich zwang mich geduldig zu sein und mit der Pfanne fürs Fleisch noch zu warten. Am Ende wurden wir belohnt mit einem Festmahl aus Kartoffeln (welche auf den Punkt gar waren), Zucchini, Champignons, Maiskolben und lecker gewürzte Frikadellen. Dazu gab es Sour Cream und Knoblauchbutter. Wir schaufelten was das Zeug hielt und dem entsprechend fühle ich mich gerade leicht voll. Aber lecker wars. Das machen wir wieder einmal. 

Kathi trifft auf einen Ikitna


Leider kommen die unglaublichen Farben nicht raus


Aber der Strand war absolut unglaublich


Kängurus gab es auch massig am Strassenrand


Samstag, 12. Juni 2010

Tag 16

Coral Bay - In meinen Augen etwas überbewertet und besteht eigentlich nur aus Caravan Park, Hotels und Strand. Aber das sagte ich glaub ich schon. Vielleicht ist meine Meinung von Coral Bay auch etwas getrübt durch die dicke Wolkendecke, welche uns Freitag Morgen empfing als wir um sieben aus dem Van krochen.
Nach einem Frühstück mit Rührei und Toast machten wir uns dennoch startklar für den Strand. Wir mussten den Campingplatz bis 10 Uhr verlassen haben, da wir nur für eine Nacht bezahlt hatten. Doch um diese Uhrzeit waren wir schon längst am Strand.  Wir hatten gestern noch den Tipp bekommen, nicht direkt am Strand zu schnorcheln sondern etwas raus zu laufen und um die Bucht herum zu schwimmen. Dort würden die herrlichen Korallen erst richtig anfangen. Diesen Tipp hatten wir von einem alten Bekannten erhalten. Es war nun das zweite Mal dass ich auf den jungen Herren traf, der mir in Perth bei der Starthilfe während des Registrationsprozesses des Autos behilflich war. Leider weiss ich seinen Namen immer noch nicht. Aber ist echt verdammt witzig wo und wie man sich immer wieder traf auf so einer Tour. Er und seine Freundin hatten die Nacht auf dem selben Campingplatz verbracht wie wir und waren am Tag zuvor schon Schnorcheln gewesen. Am Strand packten wir erst einmal unsere Bücher aus und versuchten uns aufzuwärmen bevor es ins Wasser ging. Aber irgendwie wollte das bei mir nicht so ganz klappen, heute war ich es die fror. Su hielt es irgendwann nicht mehr am Strand aus und schlug sich tapfer in die Wellen. Nach ihrem ersten Schnrochelexkurs kam sie etwas enttäuscht zurück und meinte, man würde zwar riesige Korallen sehen aber irgendwie war alles tot. Aber damit wollte sie sich nicht zufrieden geben und fragte bei einem Local am Kajakverleih nach, wo man denn am besten Schnorcheln gehen sollte. Er empfahl ihr etwas weiter raus zu schwimmen, dann würde das schon werden. Gesagt getan und sie startete einen zweiten Versuch. Mir war es immer noch zu kalt und ich wickelte mich in mein Strandtuch ein und döste vor mich hin. Nach einer kleinen Weile kam Su dann mit leuchtenden Augen zurück. Sie wäre nur wenige Meter weiter geschwommen als das erste Mal und es wär absolut gigantisch. Und sie sei sogar mehrere Minuten neben einer Schildkröte her geschwommen. Wow. Nun hielt mich die Kälte auch nicht mehr zurück und ich packte meine Schnorchelsachen und meine Unterwasserkamera (Hyatt Zürich sei dank ;)) und lief ins Wasser. Wir mussten zwar ein ganzes Stück schwimmen aber das half mir mich noch vertrauter mit der "Rohratmung" zu machen. Und dann war es soweit. Riesige Korallenblüten (ein besseres Wort fällt mir nicht ein) und bunte Fische liessen einen glauben, man sei in einer komplett neuen Welt. Traumhaft. Ich schoss auch einige Bilder mit der Einwegkamera und hoffe, dass diese was geworden sind.

Gegen Mittag war es für uns dann Zeit die Sachen zu packen und weiter zu fahren. Doch vorher sollten wir noch duschen um das ganze Salzwasser abzubekommen. Doch wo? Mmmhhh... wir packten nur ein Handtuch und unser Shampoo und liefen frech in den Campingplatz wieder rein, auf dem wir übernachtet hatten. Gönnten uns eine heisse Dusche und freuten uns wie Kinder über unsere geniale Idee. Nun hielt uns nichts mehr in Coral Bay und wir machten uns weiter auf nach Exmouth. Trotz dass es nur 140km waren, zog sich diese Strecke ungemein und ich war ziemlich gerädert nach der Ankunft. Im Touris Information Center hielten wir erst einmal an um Stadtpläne und weitere Informationen einzusammeln und damit Su ihre Schnorcheltour mit den Walhaien für den nächsten Tag buchen konnte. Das wird für sie bestimmt ein traumhaftes Erlebnis, aber ich blieb da lieber an Land und sparte mir die 360Dollar ;). Wir wollten Sonntag in den National Park hier oben und dort nochmals schnorcheln, das würde mir völlig genügen. Nachdem wir uns also ein bisserl über den Ort informiert hatten, machten wir uns auf ihn per Auto zu erkunden und einen Schlafplatz für die Nacht zu suchen. Ich schickte gleich mal eine SMS an Luana (die Kanadierin, welche ich in Perth kennen gelernt hatte, die mittlerweile in Exmouth lebte) um zu schauen ob sie wirklich noch im Ort sein würde. Während wir auf ihre Antwort warteten fuhren wir zum Strand und Leuchtturm, immer noch nicht sicher wo wir übernachten würden.

Rauhe See vor Exmouth


Der Leuchtturm
Überall hingen Schilder, dass Camping verboten sei und nur auf den Campingplätzen zugelassen war und wir hörten auch von einem sehr rigorosen Ranger der Backpacker und ihre Vans liebte und sehr gerne Strafen für unerlaubtes Camping verteilte. Also nichts mit wild Campen heute Nacht. Da es mal wieder nach vier Uhr war, entschieden wir uns dann doch für einen Campingplatz und wollten für die nächste Nacht eine neue Idee finden. Irgendwann kam dann auch noch die Nachricht von Luana, dass sie an dem Abend arbeiten würde und wir sollten doch bei ihr in der Bar auf ein Drink rein schauen. Das Potshot wäre the place to be an einem Freitag Abend. Nachdem wir also auf dem Campingplatz eingecheckt hatten, eine Ladung Wäsche gewaschen hatten (es gab tatsächlich auch Frontloader Maschinen auf dem Platz nicht nur Top Loader) und unser etwas Chililastiges Abendessen genossen hatten (Su wird glaub ich die Chilidose nie wieder ausrutschen ;)) machten wir uns auf für ein Bier im Potshot. Erst waren wir etwas verunsichert, wo denn hier bitte der Bär abgehen soll. Aber dann fanden wir die Bar etwas versteckt aber sehr schön. Erstaunlich gemütlich und ein eindeutiger Männerüberschuss. Wir wurden auch ziemlich genau betrachtet und kamen uns etwas vor wie Freiwild. Aber es blieb Gott sei Dank bei Blicken und ein paar wirklich freundlichen Worten. Mehr trauten sich die Locals dann doch nicht ;). Luana freute sich mich zu sehen und wollte sogar etwas für mich organisieren, wo wir das Fussballspiel Australien-Deutschland sehen konnten. Denn hier würde das Spiel ja erst nachts um 2:30Uhr übertragen werden. Nur blöd, dass ich das Datum des Spiels durcheinander gebracht hatte. Ich ging irgendwie davon aus, dass es in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt finden würde. Aber es war ja noch ein Abend später und dann wollten wir schon wieder on the road sein und würden wahrscheinlich mitten im Nirgendwo keinerlei Empfang haben und vom Spiel rein gar nichts mitbekommen. Nach unserem Schlummertrunk machten wir uns wieder auf zum Campingplatz wo uns Babygeschrei aus dem Nachbarzelt empfing und die Nacht ziemlich unruhig wurde. Irgendwie schliefen wir nicht wirklich ruhig und Su musste auch schon um halb sieben wieder aus den Federn um ihre Tour machen zu können. Ich blieb noch etwas liegen, machte mich dann in aller Ruhe fertig und fuhr in den Ort um einige kleine Dinge zu erledigen. Und nun bin ich gespannt, was der Rest des Tages noch bringen würde. Ach ja dem jungen Herrn aus Leeds bin ich heute morgen schon wieder begegnent, er und seine Freundin wollten noch etwas einkaufen gehen um dann in den Karijini National Park zu fahren. Su und ich würden den aus zeitlichen Gründen leider nicht mehr mitnehmen können. Aber bestimmt hielt die Strecke an der Küste entlang auch noch die eine oder andere Schönheit für uns parat.

Kathi auf einer Aussichtsplattform am Leuchtturm

Freitag, 11. Juni 2010

Tag 14 & 15

Kathi läuft wieder.  Olé Olé… Es hat uns noch einige Nerven gekostet bis es soweit war, denn wir die erste Nachricht die wir gestern von unserem guten David (unserem Autoelektriker) war nämlich, dass unser Ersatzteil immer noch nicht eingetroffen war. Aber dieses Mal lag es daran, dass die Post einfach noch nicht aufgetaucht war. Also bangten wir von 10 bis 12 Uhr ob wir doch noch gute Nachrichten erhalten würden. Viertel nach 12 wurde es mir dann zu bunt und ich rief David nochmals an, da sein versprochener Rückruf mal wieder nicht bei uns eintraf. Und er hatte tatsächlich gute Nachrichten. Das Teil war eingetroffen und er würde sich nun an den Einbau machen. In einem vorhergegangenen Gespräch hatte er mir ja gesagt, dass der Einbau gerade Mal 45 Minuten dauern würde. Also machte ich mich nach einer weiteren halben Stunde auf den Weg zur Garage zu Laufen. Work Shop wurden die Wellblechhütten genannt in denen sich alles Mögliche versteckte. Den Weg hatten wir ja nun schon ein paar Mal zurück gelegt (am Tag zuvor sind Su und ich nochmals zum Van gelaufen um unser mittlerweile vergammeltes Gemüse zu entsorgen), also wunderte ich mich auch nicht mehr über die Durlacher Strasse ;).
Bei David in der Garage angekommen stellte ich schnell fest, dass das mit dem Einbau nicht ganz so schnell gehen würde wie gehofft. Aber um den guten Mann nicht zu stressen, er sollte ja einen vernünftigen Job machen, setzte ich mich auf den Hof und zückte mein Buch. Der „Work Shop“ ist direkt am Stadtrand von Denham und am Übergang zum Francosie Perron National Park. Also wunderbares Buschland rings herum und es tauchte doch tatsächlich mal wieder ein Emu auf. Irgendwie schienen diese Tiere mich zu verfolgen. Muss mal rausfinden was die Aboriginies über diese Riesenvögel sagen und was sie bedeuten.

Der Emu bei Davids Garage

Nach etwas mehr als einer Stunde war dann Katharina endlich wieder Startklar. Zwischendurch bangte ich ja etwas, ob das heute noch klappen würde, denn mehrere Startversuche beim Anlassen des Motors scheiterten während David an dem Auto bastelte. Aber dann war es endlich soweit und ich bekam sogar das Teil zu sehen, welches ausgewechselt werden musste. Da konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Ein kleiner flacher Metallring im Zündschloss, welches den Kontakt herstellte, war abgenutzt. Und wegen diesem winzigen Teilchen, sassen wir fast eine Woche fest. Wahnsinn. Klein aber oho, muss man da wohl sagen.

Ich konnte mein Glück kaum glauben, dass wir unseren fahrbaren Untersatz wieder hatten. Erst einmal ging es zur Tankstelle, den Tank füllen und Kühlerflüssigkeit kaufen. Öl und Trinkwasser war bereits eingekauft. Nun musste nur noch Su und unser Gepäck eingeladen werden und dann konnte es losgehen. Ziel: Carnarvon, ca 330km weiter den Highway 1 Richtung Norden. Leider hatte das Warten auf den Wagen, einkaufen und einladen doch länger gedauert als gedacht. Wir wagten es zwar einige Kilometer im Dunkeln zu fahren und sahen tatsächlich ein Känguru am Straßenrand, aber als jeder Busch für mich zum Känguru wurde und ich nicht mehr erkennen konnte, ob sich da was bewegte oder nicht, entschieden wir uns den nächsten Rastplatz im Busch anzufahren und dort zu nächtigen. Gesagt getan. Allerdings frassen uns die Mücken halber auf und wir wurden umschwärmt von wahnsinnigen vielen Faltern, Fliegen und Käfern. Da schmeckte die rasch gekochte Pasta nicht einmal mehr die im Schein der Taschenlampe gegessen wurde. Schließlich sass man mitten im Nirgendwo, da konnten wir froh sein Mülltonnen und eine Buschtoilette vorzufinden und andere Camper. Mehr war nicht. Tja also blieb uns irgendwann nur der Rückzug ins Auto. Aber unsere lustigen nächtlichen Besucher hatten sich ebenfalls schon ihren Weg in den Wagen gesucht und so konnten wir nicht einmal mehr im Wagen lesen. So lagen wir gegen halb acht/acht im Bett und versuchten zu schlafen, obwohl wir hell wach waren. Nach einer unruhigen Nacht mit ca. 11 Stunden im Van warten bis die Sonne wieder aufgeht packten wir schnell unsere Sachen zusammen, putzten uns die Zähne du sprangen in den Wagen. Weiter geht es in das tolle Carnarvon von dem es im Reiseführer schon hiess, dass die Attraktion des Ortes darin bestand, dass es keinerlei Attraktionen besass. Wahnsinn. Wir fanden aber dann nach etwas suchen noch einen Jetty (oder auch Pier genannt) von 1,4km Länge der schon etwas beeindruckend war. Des Weiteren hatten wir den Tipp bekommen Seafood und Fisch in Carnarvon zu kaufen. Das taten wir auch. 10 King Prawns und ein riesiges Red Snapper Filet wanderte in unsere Kühlbox um uns als Abendessen zu dienen. Weiter ging es danach zur nächsten Naturschönheit auf der Strecke. Die Blowholes von Carnarvon. Ca. 50km außerhalb des Ortes waren doch dann wirklich beeindruckend. Vorallem die Farbkontraste und die Naturgewalt die das Meerwasser durch das Blowhole drückte und zum Teil 10 Meter in die Höhe schnellen liess

Blow Hole



Die liebe Su

Direkt einen Kilometer weiter führte uns einer unsere duzend Reiseführer an einen traumhaften Strand. Hier sollte mein zweiter Schnorchelgang stattfinden. Und ich war einfach nur fasziniert. Die Korallen wuchsen bis fast an den Strand und wir konnten Fische sehen, welche wir sonst nur im Aquarium zu sehen bekamen. Diese Farben die man an den Fischen sah, unglaublich. Und dann kam der Ausruf „Shark“. Ich war ersteinmal verdammt eingeschüchtert und wusste nicht was tun. Hier ein Hai? Ich schaute Su an, welche ganz ruhig im Wasser sass und sich mit den beiden Einheimischen unterhielt, die den Hai wohl entdeckt hatten. Also schwamm ich vorsichtig zu den dreien rüber. Und sie deuteten auf eine riesige Koralle direkt vor ihnen im Wasser. Tatsächlich versteckte sich dort ein Hai. Ein braun-weiss gefleckter Wobbegong Hai war zumindest zum Teil zu sehen. Er sei harmlos, solange man ihm nicht direkt ins Maul griff. Ganz ruhig lag er da und wartete wohl darauf, dass ihm Beute zu schwamm. Man konnte auch nur den langen Schwanz und seine Kiemen entdecken. Das Maul war unter der Koralle versteckt. Nach einigen Minuten beeindruckten Bewunderns des Tieres wandte ich mich wieder den anderen Schönheiten des Riffes zu. Da kam das Zeichen, man hätte einen zweiten dieser Haie entdeckt. Und dieser schwamm völlig frei zwischen den Korallen hin und her. So konnten wir das Tier in seiner vollen Pracht bewundern. Ok, ich muss zugeben, hätte man mir nicht gesagt, dass es ein Hai ist, ich hätt das Tier für einen überdimensionalen Wels gehalten. Aber es war ein Hai. Wahnsinn. Und so schön. Auch wenn ich wusste, dass das Tier mir nichts machen würde, hielt ich doch lieber einen gewissen Sicherheitsabstand und erfreute mich seines Anblickes. Ich wollte mich eigentlich gar nicht von dieser Unterwasserwelt losreissen. Aber da die Ebbe einsetzte und die scharfen Korallen und die vielen Seeigel mir beim Schnorcheln langsam zu nahe kamen, machten Su und ich uns nach einer kleinen Sonnenbadepause am Strand wieder auf und fuhren weiter. Immer die Uhr und die Sonne im Blick, waren wir uns noch nicht sicher, ob wir es wirklich bis nach Coral Bay schaffen würden. Unser Schnorchelausflug hatte dann doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht. Aber er war es definitiv wert.
Wir fuhren und fuhren und bei jedem möglichen Nachtlager schauten wir auf die Uhr, die Sonne und die noch verbleibenden Kilometer bis zum nächsten Halt und entschieden uns immer wieder fürs weiterfahren. Es war erst vier Uhr als uns doch tatsächlich ein Känguru auf der Strasse begegnete. Was machte dass denn hier? Es war doch noch viel zu hell und zu warm für die sprunghaften Tiere sich zu zeigen. Das Beuteltier schien genauso verwundert zu sein wie wir und blieb mitten auf der Strasse stehen um uns zu betrachten. Aber als wir uns langsam in unserer Kathi näher schlichen und versuchten ein Foto zu schiessen hüpfte es dann doch von dannen. Weiter ging es. Coral Bay lag nun unmittelbar vor uns und wir erreichten den Ort, der eigentlich nur aus Hotels, Caravan Park und Strand bestand vor Sonnenuntergang. Es reichte sogar noch das Salzwasser unseres Schnorchelerlebnisses abzuduschen bevor wir zum Strand liefen um den Sonnenuntergang zu beobachten. Ich hab nun schon so viele traumhafte Sonnenuntergänge hier in Australien gesehen, aber irgendwie bekomme ich nicht genug davon, genauso wie von der Sonne. Ein Tag Regen und ich habe schon schlechte Laune. Wie geht es da den ganzen Daheimgebliebenen in Europa, die immer noch auf den Sommer warteten???






Wir haben uns übrigens für die Nacht wieder Mal einen Campingplatz gegönnt. Duschen können, fließend Wasser. Traumhaft. Und nachdem die Sonne dann untergegangen war, machten wir uns daran unser Abendessen zu kochen. Keine Pasta mit Fertigsauce sondern frischen Salat, Kartoffeln, King Prawns mit Knoblauchbutter und Red Snapper Filet. Oh man, Luxuscamping nenne ich das. Und zum Nachtisch gabs nen Löffel Nutella und nen kaltes Bier. Oh man trotz dem nervenaufreibend und kostenintensiven  ungewollten Zwischenstopp in Denham geht es uns auf unserem Trip verdammt gut und wir sind absolut beeindruckt, wieviel wir sehen und erleben dürfen. Die Natur hier ist absolut beeindruckend, und es ist mal so gar nicht überlaufen. Gut hier in Coral Bay stapeln sich die Leute gerade etwas aber bisher war es wunderbar ruhig. Auf der Strasse grüßt man sich, wenn wir das in Deutschland machen würden, könnte ich eine Hand ständig in der Luft hängen lassen. Aber hier kann es passieren, dass man ne halbe Stunde oder länger kein Auto hat, was einem entgegen kommt, da freut man sich dann richtig, wenn man mal wieder jemanden grüßen darf.

Kathi auf dem Campingplatz in Coral Bay

Der Wobbegong Shark - Quelle: google